Sexualstraftäter haben in Florida jetzt Warnschilder vor ihren Häusern

Vor zwei Wochen haben 18 Sexualstraftäter im Bezirk Bradford in Florida große, rote Schilder vor ihren Häusern gefunden, auf denen steht: „a convicted sexual predator… lives at this location.“ Die Bradforder Bezirkspolizei hat diese Schilder angebracht.

Ich sprach mit Brad Smith, dem Einsatzleiter (oben links, der am wenigstens selbstgefällig ausschaut), um herauszufinden, worum es bei dieser neuen Methode der Gemeindebenachrichtigung geht.

VICE: Was hat das mit den Schildern auf sich, Brad?
Captain Brad Smith: Die Satzung von Florida besagt, dass wir die Öffentlichkeit über sämtliche Sexualstraftäter in unserem Zuständigkeitsgebiet informieren müssen. Wir machen das schon auf Facebook und indem wir in die Nachbarschaften gehen, um Leute zu benachrichtigen, wenn die Person einzieht. Aber wir haben festgestellt, dass es ein mögliches Problem mit der weiterlaufenden Benachrichtigung gibt. Zieht zum Beispiel jemand ein, nachdem wir herumgegangen sind und die Leute informiert haben, dann wissen sie nicht, dass dort ein Sexualverbrecher lebt. Wir versuchen nur, alles in unserer Macht stehende zu tun, um die Öffentlichkeit aufzuklären. Und auf eine gewisse Art wird der Straftäter auch davor geschützt, dass sich Menschen, vor allem Kinder, ihrem Anwesen nähern, ohne ordnungsgemäß benachrichtigt worden zu sein.

OK … Also sind es nur Sexualverbrecher mit Kindern als Opfer? Oder sind es sämtliche Sexualstraftäter?
Es könnte jemand sein, der ein Kind oder einen Erwachsenen vergewaltigt hat. In Florida macht es einen Unterschied, ob du ein Sexualstraftäter oder ein Sexverbrecher bist. Ein Sexualverbrecher ist jemand, der eine schwerwiegende, sexuelle Straftat ersten Grades oder mehrere sexuelle Straftaten zweiten Grades begangen hat.

Gut. Gibt es irgendwelche Pläne, dies auf andere Verbrechen auszuweiten? Wie Mörder oder professionelle Betrüger oder so?
Nur wenn die Satzung von Florida sagen würde, dass wir das müssten. Momentan ist das einzige Gesetz, das den Sheriff anweist, etwas zu tun, das über Sexverbrecher.

Ich weiß, dass diese Informationen schon online zugänglich sind, aber denken Sie, dass die Schilder Menschen dazu einladen werden, die Personen auf der Straße zu belästigen?
Nein. Wir erwarten nicht, dass so etwas passiert, und falls doch, werden wir alles in unserer Macht stehende tun, um die Rechte dieser Person zu beschützen. Aber ich denke nicht, dass das irgendwen dazu veranlassen wird, sich den Häusern zu nähern.

Haben Sie keine Angst, dass diese Leute klagen werden? Das scheint etwas zu sein, das weitergeht als die gesetzliche Vorgabe zur Benachrichtigung.
Na ja, Sie wissen genauso gut wie ich, dass die Leute heutzutage jeden für alles Mögliche verklagen. Wir sind uns aber sicher, dass die Klagen nicht gerichtsfest wären, denn wir richten uns nach der Satzung von Florida, die ganz speziell sagt: „Der Sheriff der Gemeinde oder der Polizeichef des Bezirks, in dem der Sexualstraftäter ansässig ist, muss die Gemeinde und die Öffentlichkeit über die Anwesenheit des Straftäters so informieren, wie es der Sheriff oder der Polizeichef für richtig erachtet.“

Erwarten Sie einen Anstieg in der Anzahl an Kindern, die diesen Typen an Halloween einen Besuch abstatten? Ich habe wirklich das Gefühl, dass Sie die Messlatte höher hängen, was solche Geschichten wie „Dieses gruselige Haus in der Nachbarschaft, das die Kinder an Halloween als Mutprobe benutzen“ angeht. 
Nein … Tatsächlich sind wir in den letzten paar Jahren zu den Anwesen hingegangen, in denen diese Leute registriert sind und haben sie darüber benachrichtigt, dass sie sicher gehen müssen, dass sie alles Mögliche tun, um die Kinder nicht in Versuchung zu bringen, sich ihrem Haus zu nähern. Also, habt keine Süßigkeiten, die ihr verteilen könntet, macht das Verandalicht aus und macht die Tür nicht auf, wenn Kinder anklopfen.

Aber, als Sie ein Kind waren, wären Sie nicht auf jeden Fall zu einem Haus mit einem dieser Schilder und ohne Beleuchtung gegangen?
Ich mochte es als Kind noch nicht einmal, in Gruselfilme zu gehen, geschweige denn zu Gruselhäusern. Niemand musste mir erklären, dass ich vorsichtig sein sollte. Und heutzutage sind die Kinder doch viel schlauer und nehmen sich Warnungen viel mehr zu Herzen als zu der Zeit, als ich aufwuchs.

Richtig. OK, danke Brad.