Mit über 30 Millionen Songs aus knapp 1.500 Genres könnte Spotify wohl das digitale Paradies eines jeden Musik-Liebhabers sein. Das große Versprechen der App: Neue Songs, Künstler und Genres entdecken – und das bequem auf dem Smartphone für eine monatliche Flatrate. Dazu gibt es noch von Spotify selbst erstellte Playlists, die genau deinen Geschmack treffen. Es könnte so schön sein!Doch nicht jeder der aktuell rund 140 Millionen Nutzer weltweit kann davon ein Lied singen.
„Neue Musik auf Spotify finden – aber wie?", zerbrechen sich User tagtäglich den Kopf, vielen ist die Suche schlicht zu umständlich. Ganze Subreddits mit Fragen rund um die Playlistfunktion der App sind entstanden, und längst nicht jeder findet die Benutzeroberfläche wirklich übersichtlich.Dabei schlummert im gewaltigen Datenwust des Spotify-Songarchivs immenses Potential. Wer an den richtigen Schrauben dreht, hat in Spotify den perfekten Musik-Connoisseur an seiner Seite. Mit wenigen Kniffen könnt ihr euch nochmal ganz neue Welten in der Streaming-Software erschließen und eure Spotify-Erfahrung auf ein neues Level heben.Das Herzstück von Spotify sind zweifelsohne die Playlists. Richtig kuratiert untermalen sie jeden Moment deines Lebens mit der passenden Musik – doch bis der Soundtrack für jede Lebenslage steht, ist meist jede Menge Zeit und Mühe für das händische Anlegen der Listen oder das Stöbern durch die Spotify-Vorschläge drauf gegangen. Das muss nicht so sein: Wenn ihr systematisch an die Sache geht und die Hilfe ein paar smarter Tools in Anspruch nehmt, meistert ihr das Thema Playlists in wenigen Minuten.Mit der externen Spotify-Erweiterung Smarter Playlists, die ihr im Browser benutzt, könnt ihr euer eigenes kleines Programm schreiben, das eine Playlist automatisch nach euren Wünschen erstellt. Das geht ganz einfach: Ihr wählt verschiedene Quellen für die Songs aus, zum Beispiel ein Künstlerradio, ein Album oder eine bereits bestehende Playlist. Anschließend legt ihr über Filter fest, welche Art von Songs nicht dabei sein sollen: Ihr könnt beispielsweise schnelle, wenig tanzbare, oder zu kurze Lieder ausschließen. Außerdem könnt ihr festlegen, wie viele Songs aus jeder Quelle in die Playlist einfließen sollen.Schließlich bestimmt ihr, über welches Muster die verschiedenen Quellen in die Playlist einfließen und miteinander kombiniert werden sollen, zum Beispiel ob immer abwechselnd ein Song aus jeder Quelle gespielt wird. Sobald eure Playlist fertig ist, könnt ihr sie direkt in Spotify abspeichern lassen. Dabei könnt ihr sie auf Wunsch jeden Tag automatisch neu generieren lassen, und zwar über die "Conditionals" links im Menü. So könnt ihr z.B. festlegen, dass am Wochenende ein bestimmter Künstler nicht in der Playlist auftaucht.Eure bereits bestehenden Playlists sinnvoll sortieren und thematisch passend erweitern, geht mit dem Tool Sort your music denkbar einfach. Es wurde ebenso wie Smarter Playlists von Spotifys Chef-Entwickler Paul Lamere gebaut und hat jede Menge Daten-Power. Denn Sort your music greift auf die intelligente Datenbank Echo Nest zurück.Mit den Informationen aus aktuell knapp 1,3 Billionen erhobenen Datenpunkten sind die Algorithmen von Echo Nest in der Lage, jeden Song auf Spotify hinsichtlich ganz verschiedener Parameter zu beurteilen – und ihr könnt eure Playlists nach Werten ordnen, von denen ihr bisher noch gar nicht wusstet, dass Spotify diese Daten erhebt oder euch zur Verfügung stellt:Mit Sort your music habt ihr nun die Möglichkeit, das geballte Wissen von Echo Nest in eure eigenen Playlists einfließen zu lassen und eure Songs nach den genannten Parametern zu ordnen. Bei der Neuordnung werden eure alten Playlists übrigens nie überschrieben, sondern als Kopie neu abgespeichert.Habt ihr nun eigene neue Playlists erstellt oder bereits bestehende angepasst, könnt ihr eure überarbeitete Musiksammlung mit dem Tool Organize Your Music hervorragend ordnen lassen und verschiedene Filter für eine Suche anwenden: Auf einen Klick seht ihr, welche Songs ihr wann gespeichert habt oder aus welcher Zeit sie stammen. Lasst euch nur die Songs eines bestimmten Genres anzeigen oder eure Songs nach der aktuellen Beliebtheit von Spotify ordnen. Da auch Organize Your Music auf die Echo Nest-Parameter zurückgreift, lassen sich die Songs hier nach verschiedenen Stimmungen und Klangfarben ordnen. Ihr könnt verschiedene Filter miteinander kombinieren und euch das Ganze dann als schicke Grafik anzeigen lassen.Bei einer Playlist muss es übrigens nicht immer um die darin enthaltene Musik gehen. Mit dem Tool Acrostify könnt ihr automatisch Playlists erstellen lassen, die von euch festgelegte Botschaften anzeigen: Die Anfangsbuchstaben der einzelnen Songs in der Playlist ergeben hier eine Nachricht.Zwanzig mickrige Vorschläge hält Spotify parat, wenn es darum geht, einen Interpreten zu finden, der deinem Lieblingskünstler ähnelt. Das ist erschreckend wenig. Da hat das Spotify Artist Network von Bernhard Rieder, Associate Professor für New Media and Digital Culture an der Uni Amsterdam, schon wesentlich mehr zu bieten.Auf spielerische Weise kannst du hier neue Künstler, basierend auf deinem Lieblingskünstler entdecken. Visuell ansprechend dargestellt, bekommst du einen Überblick über ganze Netzwerke ähnlicher Künstler und erfährst außerdem, wie populär diese aktuell auf Spotify sind.Eine ähnliche Funktion besitzt das Tool Artist Explorer, das nicht nur die Popularität der Künstler anzeigt, sondern auch bis zu zehn Songs kurz anspielt.Aber auch was Spotifys hauseigene Funktionen zum Finden neuer Musik angeht, gibt es noch die ein oder andere Schraube zu verstellen: Während der Service "Dein Mixtape" uns meist nur Altbekanntes neu zusammenwürfelt, wirft die "Discover Weekly"-Playlist für manch einen Hörer schon brauchbareres Material ab. Andere, wie Redditnutzer hjbardenhagen, beklagen jedoch auch hier, nicht wesentlich neue Impulse für das eigene Hörverhalten zu bekommen.Doch der Redditor hat einen geschickten Workaround gefunden, Spotify beizubringen, was man schon kennt: Wer früher einen Last.fm-Account besaß – und das waren einst satte 40 Millionen Musikhörer – sollte seine Last.fm in Spotify importieren. Das geht z.B. mit Spotlistr. So werde laut hjbardenhagen verhindert, dass die Songs der eurer Last.fm-Historie in „Discover Weekly" vorgeschlagen werden.Last but not least gibt es ein Tool mit nahezu hundertprozentiger Garantie, neue Musik zu entdecken: Auf Forgotify findet ihr all jene traurige Songs aus dem Spotify-Archiv, die noch nie jemand abgespielt hat.Es gibt wohl nichts, was Spotify-Nutzer so verzweifeln lässt, wie die Suchmaske und die unübersichtlichen Ergebnisse einer Suche in der App. Glücklicherweise ist es nicht besonders schwer, die Suchfunktion mit Hilfe von Operatoren wie "artist:", "year:" oder "label" zu erweitern und wesentlich effektiver einzusetzen: Eine Übersicht und die Funktionsweise aller Spotify-Operatoren findet ihr hier.
Screenshot: support.spotify.comMindestens ebenso nützlich sind die Spotify-Shortcuts für eure Tastatur. Egal, wie unübersichtlich ihr Nutzeroberfläche und Menü letztendlich findet; mit den Spotify-Shortcuts braucht ihr euch darüber erst gar nicht mehr ärgern. Hier findet ihr die gesamte Liste aller Tastaturkürzel zum Zeit und Nerven sparen.
„Neue Musik auf Spotify finden – aber wie?", zerbrechen sich User tagtäglich den Kopf, vielen ist die Suche schlicht zu umständlich. Ganze Subreddits mit Fragen rund um die Playlistfunktion der App sind entstanden, und längst nicht jeder findet die Benutzeroberfläche wirklich übersichtlich.
Anzeige
Mach dich frei von Spotifys Vorschlägen und schreibe deine eigenen Playlist-Programme
Anzeige
Ordnung muss sein: Mache deine Playlists emotionaler, tanzbarer oder einfach nur lauter
- Das Tempo eines Songs, angegeben in beats per minute
- Energie, ein von Echo Nest ermittelter Wert, der angibt, wie energetisch ein Song ist
- Tanzbarkeit
- Lautstärke
- Valenz, die positive Stimmung eines Songs
- Länge der Songs
- Anteil an akustischen Parts
- Popularität: ein von Spotifys eigenen Algorithmen generierter Wert, der sich hauptsächlich aus der Abspielhäufigkeit eines Songs in jüngster Zeit errechnet
Anzeige
Geheime Botschaften mit deiner Playlist überbringen
Wie du bessere neue Musik findest und auch noch Spaß dabei hast
Anzeige