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You Need to Hear This

Ad-libs sind die Signature-Sounds der Rapper

Rapper rappen nicht nur—durch ‚ad-libbing’ versorgen sie uns auch gerne mit eigenartigen Wörtern oder Geräuschen.

Musik ist eine unglaublich facettenreiche Sache. Es gibt so viele verschiedene Künstler, Sounds, Genres, dass es einem oft schwerfällt, innerhalb weniger Sekunden zu erkennen, wem man da eigentlich gerade zuhört. Das kann mehrere Gründe haben: Erstens, man steckt nicht im Genre drin, kennt sich nicht mit Musik aus, oder zweitens, der Musiker hat (noch) keinen wahren Wiedererkennungswert. In puncto Wiedererkennungswert haben es Rapper noch am leichtesten: Je nach Belieben können sie einen eigenen Style entwickeln oder ihre Stimme verändern. Wer sich öfters mal mit Rap-Lyrics auseinandergesetzt hat, weiß aber auch, dass Rapper zwischen ihren smarten Reimen und einfallsreichen rhetorischen Figuren Wörter oder Geräusche einbauen—‚Ad-libs' eben.

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Urban Dictionnary definiert ad-libben als eine „uneingeschränkte Form der Improvisation". Macht Sinn, denn wenn eines klar ist, dann, dass die Geräusche oder Wörter, die manche Rapper auf Tracks von sich geben, einfach nicht lange durchdacht worden sein können. Trotzdem: Wer Ad-libs zu einem festen Bestandteil seiner Wortakrobatik macht, erhöht seinen Wiedererkennungswert. Hat man zum Beispiel schon mal das Grunzen von Rick Ross auf einem Song gehört, wird es schwerfallen, ihn auf einem komplett anderen Track nicht zu identifizieren. Natürlich hat da jeder MC seinen eigenen Style: Vom wilden Stöhnen bis hin zum Bellen—der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Wir haben für euch die bekanntesten Geräusche zusammengekramt, die Rapper am Mikro von sich geben.

Stöhnen

„Warum macht er eigentlich immer so komische Geräusche?", hat mich eine Freundin mal gefragt. Vor über zehn Jahren war es bestimmt auch diesem Rapper wichtig, einen Wiedererkennungswert zu haben (obwohl er das zu der Zeit schon gar nicht mehr nötig hatte), aber es kann natürlich auch sein, dass manche sich mit einem Stöhnen einfach auf's ‚flowen' vorbereiten und versuchen, schon mal in den Rhythmus zu kommen. Erklärung hin oder her—mag ja sein, dass dieser Rapper bei bestimmten Freizeitaktivitäten komisch aussieht, aber wenns ums rappen geht, macht ihm so schnell niemand etwas vor.

Es gibt nur einen Rapper, der diesen Sound von sich gibt. Und wer ihn kennt, wird kein Problem damit haben, ihn sofort zu identifizieren. Wir vermuten, dass er bei jeder Recording-Session von irgendetwas angewidert sein muss.

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Das erste Mal, dass er im Studio dieses Grunzen von sich gab, muss für viele Anwesende fremdschämend gewesen sein. Aber wer will sich schon mit einem 150-Kilo schweren Koloss anlegen, der dazu noch Multimillionär ist und von ultimativen Rap-Größen respektiert wird?

Zugegeben: Das hier ist nicht so spektakulär wie die anderen Ad-libs. Trotzdem findet man den Trend auch hierzulande. Könnt ihr erraten, um welchen Rapper es sich hier handelt? Dass er aus Deutschland kommt, wisst ihr ja schon. Vielleicht noch als Tipp: Ganz sorgenfrei ist er nicht …

Tiergeräusche

Stöhnen kann jeder. Aber bellen? Das kann nur er. Bleibt nur zu hoffen, dass dieser Musiker uns seinen unverkennbaren Ad-lib weiterhin in Kombination mit ein paar neuen Songs liefert und dieses Können nicht nutzt, um den nächsten Polizisten in die Flucht zu schlagen, der ihn zugekokst am Steuer erwischt.

Können Vögel eigentlich rappen? Oder Rapper … äääh … vögeln?! Wenn Vögel durch Zwitschern miteinander kommunizieren können, haben wir auf jeden Fall kein Recht zu behaupten, dass sie nicht auch den einen oder anderen Freestyle raushauen können. Und dass Rapper vögeln können, na ja … davon sollte man wohl ausgehen. Die entscheidende Frage ist hier: Kann ein Rapper besser vögeln als er hier?

Wortschöpfungen

Ist dieser Ad-lib harmlos? Oder doch vulgär? Kommt drauf an, wie genau man hinhört. Dieser MC war nämlich so schlau und hat eigentlich nur das böse B-Wort genommen (ja, Bitch) und es einfach etwas anders betont, damit es freundlicher klingt. Dieser Akt war aber leider nicht freundlich genug, um bei der Grammy-Jury zu punkten.

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HipHop hat einige Aspekte unserer Sprache neu definiert. Dieser Rapper hat aus seinem Slang nicht nur Ad-libs, sondern auch Jugendwörter des Jahres gemacht.

Fa-Lame

Ihr erratet natürlich sofort, wer hier gemeint ist. Und weil kein anderer deutscher Rapper es über die Jahre geschafft hat, so einen eindeutigen Ad-lib zu entwickeln (wir sprechen hier nicht von den typischen „yeah"s, „oh"s oder „uh"s), hat er auf jeden Fall seine eigene Kategorie verdient. Wer zwischen 1997 und 2003 viel Eimsbush gehört hat, wird anhand dieser vier Sekunden problemlos erraten können, um welchen Rapper es hier geht.

Peng-Peng

YES! Dieses Jahr kommt ein Remake des Comedy-Klassikers Police Academy raus. Ganz sicher war dieser Rapper beim Casting dabei und wird hoffentlich in der Rolle des Larvell Jones zu sehen sein!

Irgendwann ist man etwas verwirrt: Heißt es jetzt „pow pow", „bang bang", „doot doot", „blam blam", „blocka blocka", „boom boom"? Oder vielleicht doch einfach nur „peng"? Oder „clack clack"? Oder wie?

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