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xxxy ist ein Idol für Teenie-Popstars

Wir haben xxxy in Wien getroffen und mit ihm über Bondax, Pierogi und alte Funk-Platten geredet.

Das einzige, was sich beim Treffen mit Rupert Taylor alias xxxy kompliziert gestaltet, ist ein halbwegs scharfes Polaroid von ihm zu schießen. Ansonsten ist der Engländer, den unsere Freunde von Fairlightclub/Can You Dig It? in die Grelle Forelle geholt haben, so unkompliziert und entspannt, wie man es zwei Stunden vor einem Auftritt nur sein kann. Mit einem Bier in der Hand sitzt er, zusammen mit den anderen DJs des Abends, neben der Bühne herum, während der Soundcheck noch halb in Gange ist.

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Etwas später in der Nacht wird xxxy in diesem Raum eine basshungrige Meute mit seinem Sound, der irgendwo zwischen House, Bass Music und UK Garage longiert, mitreißen, doch von Euphorie ist jetzt noch nicht viel zu merken. In einem gemütlichen Interview erzählt xxxy von polnischen Nationalspeisen, seinem Einfluss auf britische Jungstars, und seinen musikalischen Plänen für die Zukunft.

Noisey: Ich habe Jacques Greene einmal nach seinem Set in Wien getroffen, und das einzige, was der Kerl von mir wissen wollte war, wo er um fünf Uhr Morgens noch Wiener Schnitzel bekommen könnte. Worauf hast du nach einem Auftritt am meisten Lust?

xxxy: Kommt drauf an wie spät es ist, und wie lange ich gespielt habe. Heutzutage meistens auf ein Bett, ich werde langsam echt alt und müde. Wenn ich in Polen spiele, gehe ich danach immer zu einem dieser Pierogi-Stände, die dort rund um die Uhr offen haben. Dort kämpfe ich mich durch die Betrunkenen, esse Pierogi und gehe erst dann schlafen.

Du spielst heute zum ersten Mal in der Grellen Forelle, es ist aber nicht dein erstes Mal in Wien. Hast du gute Erinnerungen an Wiener Clubs?

Ja! Ich habe schon zweimal in der Pratersauna gespielt, und beide male waren total gut. Mein letzter Auftritt dort war im Hochsommer, und es war wirklich, wirklich, wirklich heiß. Ich musste mich umziehen, weil ich so verschwitzt war. Hat aber trotzdem sehr viel Spaß gemacht.

Lass uns über deine Musik reden: Wenn ich den Namen xxxy höre, denke ich als erstes an diese atemberaubenden Vocal-Samples, die du oft verwendet hast. Sind die immer noch so ein wichtiger Bestandteil, wenn du neue Musik produzierst?

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Nein. Die Vocal-Samples sind zwar eine Art Sicherheitspolster, auf den ich immer wieder mal zurückgreife, aber mittlerweile versuche ich, Musik ganz ohne Vocal-Samples zu machen.

Du hast die Vocals also komplett aus deiner Musik verbannt?

Komplett will ich jetzt auch nicht sagen. Ich will statt den Samples lieber echte Vocals verwenden. Dazu bräuchte ich aber passende Sänger, und die fehlen mir gerade. Momentan benutze ich verschiedene Synth-Sounds, um Energie und Emotionen zu erzeugen, anstatt dabei auf Vocals zu setzen. Außerdem hat es wegen der Vocal-Samples Urheberrechtsprobleme gegeben. Das will ich mir in Zukunft ersparen.

Angenommen du könntest die Stimme von jedem Popstar der Welt auf einem Song von dir haben, für welchen Popstar würdest du dich entscheiden?

Björk. Sie hat eine unglaublich interessante und vielseitige Stimme. Die Produktionen auf ihren Alben waren völlig unterschiedlich, und trotzdem hat sie immer verblüffend geklungen. Ihre Stimme ist einfach einzigartig.

Wenn es eine männliche Stimme sein müsste?

Thom Yorke vermutlich. Er ist ein absoluter Kindheitsheld von mir. Einige meiner Freunde kennen ihn, es wäre verrückt wenn ich ihn mal treffen könnte. Ich würde ihn aus Nervosität vermutlich nur anstottern.