Am Samstag feierte Radio FM4—der Sender, an dem sich immer noch alle anderen Musikmedien in Österreich abarbeiten—seinen 20. Geburtstag. Alle waren dort und freuten sich. Viele der VIPS blieben backstage, wo es kostenlose Getränke gab, und bekamen von den leichten Problemen draußen wenig mit. Der Alkohol floß in Strömen. So sehr, dass wir gestern leider zu verkatert waren, um eine Review des Abends zu verfassen. Also haben wir heute einfach mal die Reviews aller anderen bewertet.Dominik Oswald teilt aus. Dominik Oswald ist grantig. Dominik Oswald will draufhauen. Dominik Oswald will Distinktion vom restlichen Publikum, das weitgehend aus 17-jährigen Oberösterreichern bestand. Dominik Oswald will trollen. Mindestens eine dieser Aussagen stimmt. Und alles wäre natürlich legitim. Hier könnt ihr das Ganze lesen.Die HeadlineFM4 und das Gespür für SchneeEigentlich ziemlich schön. Literatur und so. Allerdings nur so halb richtig zitiert, also Punktabzug.Die richtigste AussageHaben voriges Jahr noch Ikonen wie Ja, Panik, SOHN und The Notwist ihre neuen Machwerke präsentiert, stehen diesmal Die Sterne, Kele und Catastrophe & Cure in den oberen Zeilen am Plakat.Naja, Sohn ist keine Ikone. Aber grundsätzlich trifft es der Satz natürlich schon.Die falscheste AussageWer früh da ist, kann FM4-Auskenner und The Gap-Autor Philipp L'heritier beim Haare-aus-dem-Gesicht-Wischen und Sympathisch-Tanzen zusehen.Philipp hat eigentlich gar nicht so lange Haare. Recherche, Herr Oswald.Der UnterhaltungsfaktorHoch. Manches mag nicht ganz richtig sein, aber zumindest ist einem 3,5 Minuten nicht langweilig.Der KuschelfaktorSehr, sehr gering. Andererseits: Am meisten kriegen Catastrophe&Cure ab. Und deren Möglichkeiten zum Zurückschlagen sind begrenzt.Maciej Palucki von der Presse macht das, was Qualitätszeitungen gut und wir relativ schlecht können: Fakten verhältnismäßig nüchtern zusammentragen. Könnt ihr hier lesen.Die HeadlineFM4 Geburtstagsfest: Überzeugend, überraschend, übervollIrgendwie sind wir keine Fans von diesen Überschriften, bei denen jedes Wort mit einem Präfix beginnt. Da kann der Autor aber nichts dafür, sondern viel eher die ZIB, die uns solche Headlines so oft um die Ohren haut, dass wir schon immun dagegen sind. Inhaltlich ist „FM4 Geburtstagsfest: Überzeugend, überraschend, übervoll“ aber definitiv stimmig.Die richtigste Aussage„Denken Sie Groß" sollte vielleicht auch das Motto für das nächste Geburtstagsfest sein.Mit dieser geschickten Überleitung über die Zustände in der Ottakringerbrauerei hat der Autor den Nagel ins Schwarze getroffen. Bzw auf den Kopf. Ihr wisst schon, was wir sagen wollen. Wobei beim Ticketverkauf ja anscheinend eh ein bisschen zu groß gedacht wurde. Behaupten die sozialen Medien. Man muss aber ja nicht jedem Shitstorm glauben.Falscheste Aussage/Entweder sind wir sehr unkritisch, oder der Autor dieser Review macht seine Arbeit einfach gut. Jedenfalls konnten wir keine falschen Aussagen erkennen. Vielleicht auch aufgrund von Mangel an kontroversen Aussagen.UnterhaltungsfaktorAus Gründen der Nüchternheit und sachlichen Korrektheit eher sehr gering.KuschelfaktorSo mittel. Da ist Kritik drin. Halt nicht wirklich Feuer.Die eigene Party zu bewerten ist immer eine schwere Sache. Susi Ondrusová bewahrt dabei immerhin ihre Würde. Schafft nicht jeder, inklusive uns. Könnt ihr hier lesen.Die HeadlineBeobachtungen am FM4 Fest„Beobachtungen“ klingt nach einer Ruhe, von der man sich fragt, wo die gewesen sein soll. Am geheimen Hochstuhl der FM4-Beobachtungsstation? Der Begriff „Fest“ hat aber durchaus seine Berechtigung. Schließlich wurde fest zugesperrt, fest nicht mehr reingelassen und ziemlich fest gefeiert.Die richtigste AussageGlaub ich halt, wissen tu ich's nicht, ich war doch damals nicht dabei, aber lasst mir doch den Glauben.Der Satz klingt so wahr, dass es unheimlich ist. Ähnlich wie: Das ist mir noch nie passiert und jetzt schon wieder.Die falscheste AussageUnd für die Beatsteaks, die als Fra Diavolo im Wohnzimmer vom Schneesturm draußen abgelenkt haben.Bei aller Liebe: Sie haben nicht wirklich abgelenkt.UnterhaltungsfaktorStimmig und klug, aber nichts für Bored Workers. Andererseits: Es gibt auch Menschen, die finden Gedichtbände unterhaltsam.KuschelfaktorHoch. Schon mehr Kuschelrock als „You can leave your hat on“. Aber das kann man der Autorin nun schwer vorwerfen. Ist ja ihr Arbeitgeber.
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