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Will Nicki Minaj uns mit ihrem neuen Video komplett verarschen?

Vermutlich ist die simple Antwort: Ja. Aber warum, Nicki, WARUM?

Schon mit ihrem letzten Video, in dem ein negativ konnotiertes Wort gegenüber dunkelhäutigen Menschen überproportional häufig Erwähnung fand („Lookin‘ Ass N*gga“), sorgte die First Lady von Young Money für ordentlich Wirbel. Mit dem Clip zu „Pills and Potions“ schießt sie jetzt aber endgültig den Vogel ab. Der Song, in dem es grob gesagt um eine ehemalige Liebe geht, der sie immer noch nachhängt (Drake? Wahrscheinlich meint sie Drake), ist nett, eingängig und für die Verhältnisse der Rap-Barbie vergleichsweise langweilig. Das Video hingegen könnte aus dem Archiv der „The Cell“-Macher stammen und dürfte noch Wochen später für plüschige Albträume sorgen.

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Wenn Frauen melancholisch sind, weil sie vergangenen Affären nachtrauern, gerade frisch verlassen wurden oder einen besonders depressiven Tumblr-Blog gefunden haben, rauchen sie dramatisch. Bis hierher ist alles noch nachvollziehbar. Nicki Minaj ist nachdenklich. Alles klar.

Sekunde 17. Die Situation eskaliert. Ein Bonbon-Spender schießt Drops durch die Gegend, was mit viel gutem Willen noch auf exzessives Pillen schlucken verweisen könnte…

…anschließend wird allerdings dieses Schwarz-Weiß-GIF eines Hasenbabys gezeigt, das in die Pfoten klatscht.

Rapper Game, der absolut nichts mit diesem Song zu tun hat, wächst derweil ein riesiger Tumor aus dem Rücken. Ist er der böse männliche Gegenspieler im Video und der kleine, garstige Hase freut sich deshalb über seinen baldigen Tod?

Bunny-Ohren und gekreppte Haare? Die Schlüppis sämtlicher Partygirls zwischen Berlin-Marzahn und Wanne-Eickel dürften in jedem Fall ordentlich feucht sein.

Game fragt sich mittlerweile auch, was er eigentlich noch alles tun muss, um endlich bei Young Money unter Vertrag genommen zu werden.

Aufatmen können jetzt hingegen die Leute, die sich in den letzten Jahren Sorgen über den Verbleib Frodo Beutlins gemacht haben. Er hat sich vor kurzem von seinem Hobbit-Freund Sam getrennt und strippt in den heißesten Bars in ganz Mittelerde.

Auch wenn ich mittlerweile komplett verstört bin: Nie habe ich eine schönere und akkuratere Metapher zum Thema Menstruationsbeschwerden gesehen.

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Weil es zwischenzeitlich anscheinend zu viele Szenen gab, die in Verbindung mit dem Song auch nur ansatzweise Sinn ergeben, präsentiert uns Nicki Minaj jetzt KUNST. Es muss Kunst sein, denn es ist bunt und komplett wahnsinnig. Ein verknotetes Flugzeug,…

…tanzende Pillen…

…und ein rauchender Hase. Kann mir jemand sagen, ob das hier die authentische Visualisierung einer Schmerzmittel-Überdosis ist?

Same here, Nicki. Same here.

So etwas passiert übrigens, wenn der Regisseur sagt: „Macht mal irgendwas, Leute. Wir brauchen noch Schnittbilder!“

Und während ich google, woran man erste Anzeichen einer Hirnblutung erkennt, neigt sich „Pills And Potions“ langsam dem Ende zu. Natürlich aber nicht, ohne den alten Musikvideo-Sinnspruch „Jede Einstellung ohne Product Placement ist eine vergeudete Einstellung“ zu berücksichtigen.

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