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Wie sich Wiens Clublandschaft in den letzten 15 Jahren gewandelt hat

Claudio Farkasch, der Mann hinter Lichtschalter, erzählt uns wie er Wiens Clublandschaft sieht.

Alle Fotos: Lichtschalter

Wer Claudio Farkasch beziehungsweise seinen Fotokanal Lichtschalter nicht kennt, der war in Wien noch nicht richtig fort. Das ist ein Fakt. Seit 2002 sind er und seine Kameras mehr oder weniger durch Zufall fixer Bestandteil der Wiener Club- beziehungsweise Partyszene. Den meisten Partyfotografen gegenüber, die dir in den Clubs einen digitalen Kasten vors Gesicht halten, hat er den klaren Vorteil, das er analog angefangen hat. Jemand, der sich schon so lange in der Szene bewegt, hat einiges zu erzählen. Deshalb haben wir Claudio zugehört.

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Ende der 90er Jahre habe ich angefangen, in Wien fortzugehen. Natürlich war ich damals auch im Flex—das gibt es ja schon seit Ende der 80er Jahre. Das Flex im 12. in der Arndtstraße kenne ich aber nur aus Erzählungen. Das Flex, das dann schon am Kanal war, hat schon damals eine wichtige Rolle für Wien eingenommen und wir waren auch dementsprechend oft dort. Die Elektronikszene war zu dieser Zeit eher verschrien—wenn ich von „Elektronik“ spreche, dann meine ich vor allem „Gabba“.

Das Gasometer gab es damals auch schon—dort gab es ab 1992 immer wieder die Gazometer-Raves. Die Raves selbst hab ich zum Glück aber nie besucht. Ich meine, vielleicht ist das ja auch schade, aber darüber kann man sich streiten.

Neben dem Flex und dem Gasometer ist man in den 90ern auch ins Mosaik gegangen—beim Stubentor an der Grenze zum Dritten. Das war eine Spelunke, eine Höhle sondergleichen. Ein Kellerclub, in dem es immer dunkel und immer verraucht war. Alle waren am Kiffen, sind nur rumgesessen und haben dem Reggae zugehört, der dort gespielt wurde. Ende der 90er-Jahre war es so, dass du entweder ein Vollidiot warst und in Bars im ersten Bezirk oder so Scheiße gegangen bist, oder du warst jemand, der auf HipHop oder Reggae gestanden ist.

Damals gab es auch noch viele Konzerte—die gibt es heute schon auch noch, aber damals gab es echt jede Woche ein dickes HipHop-Konzert. Auch viel mehr Open-Airs. Die Arena war damals—in der Iceberg-Zeit—auch noch ein bisschen anders. Iceberg war auch eine spezielle Geschichte. Iceberg war beziehungsweise ist die NDW-Veranstaltung in der Arena und war Anfang/Mitte der 90er eine Alternative zu Sachen wie dem Gazometer-Rave oder den Freetekk-Partys. In diesem Zeitraum haben sie auch angefangen, die Arena umzubauen. Vor dem ersten Umbau war die Open-Air-Bühne kleiner und die Wiese war flach. In der großen Halle war die Bühne auf der anderen Seite und der Raum war um die Hälfte kleiner.

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Es gab auch die Zugabe am Schwarzenbergplatz—später war da der Ost Klub drinnen. Die Zugabe war ein Goth-Schuppen, in dem auch Konzerte in diese Richtung stattgefunden haben. Ins Reigen im 14. ist man damals auch öfters gegangen. Das Donau hat in Sachen Ausgehen aber auch schon immer eine Rolle gespielt. Aber das ist nie ein wirklicher Club gewesen und wird nie einer sein. Dort ist man allerdings trotzdem gewesen, weil es da schon immer gute Musik gab. Das erste Mal war ich 1997 oder so dort. Im Großen und Ganzen hat es damals schon so ausgesehen, wie es heute aussieht. Der Würstelstand war halt zum Beispiel noch nicht dort. Aber das Klo—das schaut schon seit zwanzig Jahren gleich aus.

Wie HipHop war auch Drum‘n‘Bass damals wirklich richtig groß. Das war eine arge Zeit. Damals haben ganz viele Clubs aufgemacht und ganz schnell wieder zugesperrt. Als ich im 3. gewohnt habe, gab es ums Eck, da wo die Galleria jetzt ist, in einem Keller einen Club, da bist du drei Stockwerke runtergegangen, bist du angekommen bist. Da warst du in einem Gewölbekeller, der keine Lüftung hatte, keine Sicherheiten, kein gar nichts. Es hat gestunken—aber wir haben Party gemacht.

Früher hat man auch selbst viel mehr Partys geschmissen oder ist auf welche gegangen. Sei es zuhause oder wo anders. Wir haben uns besser organisiert—es wurden immer wieder Afterhours in Pfarrhäusern geschmissen. Da gab es ein paar Jungschar-„Clubs“, die in den Räumen vom Pfarrhaus Party gemacht haben. Man hat sich einfach zu helfen gewusst. Es kommt aber auch ein bisschen drauf an, wie alt du warst. Wenn du damals Anfang zwanzig warst, bist du nicht schon arbeiten gegangen und dieser Druck des Geldverdienens war noch nicht so gegeben.

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Vor allem Ende der 90er, Anfang der 2000er gab es eine Menge illegaler Partys. Als es die Clubkultur, wie wir sie heute kennen, noch nicht gab. Man kann sich eh denken, was da abgegangen ist: sehr viel Goa-Raves und Freetekk. Bis etwa 2003 ist man viel auf diese Partys gegangen. Dafür ist man auch oft aus Wien rausgefahren—Niederösterreich war früher ein ziemlicher Hotspot für Freepartys.

Die Partys waren immer in irgendwelchen Schuppen oder draußen und hatten nie was Besseres als ranzige Anlagen und miese Boxen, die sie irgendwo aufgehängt hatten. Hauptsache, der Bass ist größer als alles andere. Natürlich war es dort immer voll verraucht, wenn es nicht Open Air war. Aber das Coole war, dass die Leute sich sehr um die Deko bemüht haben. Die haben sich wirklich was angetan. Aber ich bin echt froh, dass diese Zeit vorbei ist. Diese Musik… das war halt schnell und hart. Das war schon sehr stressige Mucke—das war vielleicht auch ein Problem. Wenn man es ruhiger wollte, ist man früher eben nach Deutschland oder überhaupt nach Frankreich gefahren, wenn man wirklich in einen Club wollte.

Den Volksgarten gab es irgendwie auch schon immer. Im Voga konntest du eigentlich immer weggehen. Der hatte schon Anfang der 2000er am Freitag einen House/Electronic-Club. Aber das ist nicht zu vergleichen mit dem, was man jetzt unter House versteht. Der House war mainstreamiger. Damals war es im Sommer auch noch cool im Volksgarten, weil es den Pool vorne auch noch gab und die Fenster bei der Bar waren damals immer offen. Der Voga war schon cool irgendwie—wesentlich cooler als er jetzt ist. Aber das war es damals auch schon mit den Clubs: das Flex und der Voga. That was it. Ach, und das Roxy gehörte damals natürlich auch dazu.

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In Dingen Drum‘n‘Bass war das Roxy ein Hotspot—zumindest Anfang der 00er-Jahre. Es war der Club für dieses Genre. Auch weil es so klein war. Freitags gab es da immer All Souled Out und alle gingen voll ab. Und oft gab es sporadische Geschichten. So wie den Happy Club im WUK, den es damals einmal im Monat gab, ein paar Mal hat der auch im Porgy&Bess stattgefunden. Der Happy Club war einer der ersten House Clubs in Wien, bei dem damals schon viel mit Visuals gearbeitet wurde. Das Klientel war ein bisschen „älter“—also Leute, die damals schon Mitte Zwanzig waren. Der andere House Club war Icke Micke—bevor es Crazy gab, waren Icke Micke und Happy die zwei elektronischen Clubs in Wien. Happy hat es bis 2006 oder 2007 gegeben. Icke Micke gab es länger und es war legendär. Die waren auch lange in der Camera. 2011 hat dann die letzte Party mit Ellen Alien in der Pratersauna stattgefunden.

Im Dritten in der Weißgerberstraße—der ersten Parallele von der Lände aus—Richtung Landstraße gab es auch noch das Massiv. Also das gibt es auch heute noch. Was für ein Club. So eine dreckige Hittn. Dort war es auch sehr Drum‘n‘Bass-lastig. Das war ein richtiger Underground-Electronic-Club. Im Massiv gab es nur schnelle, harte Sachen. Die Elektronikszene in Österreich war sehr lange von dieser doch recht harten, schnellen Gabber-Partie bestimmt. Das hat sich eben erst durch Icke Micke, Crazy und Happy gewandelt. Ganz massiv hat sich das geändertt, als die Beschränkung der Arbeitserlaubnis in der Europäischen Union geändert wurde. Da sind urviele Deutsche gekommen und haben auch angefangen, hier Partys zu machen. Damals kam ein richtiger Schwung von Leuten.

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Was ich sagen kann ist: Heute nehmen die Menschen wesentlich aktiver Drogen, vermutlich weil es auch mehr zur Kultur dazugehört—im Kontext des Weggehens zur elektronischen Musik. So auf die Art: Als HipHop-Hörer solltest du eigentlich kiffen. Dieses Klischee: Du hörst HipHop? Du bist Kiffer. Du hast lange Haare? Du bist ein Nichtsnutz. Ich glaube viele Leute assoziieren elektronische Musik mit Drogen. Nicht ohne Grund, aber früher war das anders. Natürlich haben sich die Leute früher auch Zeug reinschmissen, keine Frage. Aber es war nicht das Wichtigste. Man ist schon weggegangen, weil man das wollte und man hat Spaß gehabt. Einfach rauskommen.

Ich habe das Gefühl, dass die Leute heutzutage in Wien weggehen, um sich umzuhauen. In Wien gibt es Leute, die müssen Sachen kaputt machen. Eine von den besten Geschichten, die ich kenne, ist aus der Sauna. Irgendein Typ war so fett und ich weiß nicht was noch alles, und hat mit seiner Faust gegen diese Glastüren gehämmert. Dabei hat er die Türen kaputt gemacht, weil er so besoffen war. Er musste das zahlen und seine Hand war im Arsch. Verstehst? Das ist eine ganz spezielle Kategorie von Leuten—die sich und andere Sachen am besten auch gleich kaputt machen.

In Wien ist es so, dass man nimmt, was man bekommt. Die stetige Welle ist auf jeden Fall Kokain. Wien steht auf Koks. Die Königsdroge. Es ist lustig aufzustehen, eine Line zu ziehen, dann ein bisschen spazieren zu gehen, auf einen Kaffee gehen. Die andere Dimension. Drogen ja, aber bitte erst ab 25. Oder wir erfinden endlich diese Wunderpille. Die Zellregenerations-Wunderpille. Dann ist das alles kein Problem mehr. Alles ist leiwand. Dank Drogen haben wir eine linke Gegenbewegung. Ohne Drogen würde das nicht existieren.

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Aber ich muss auch sagen, dass die Leute früher schöner waren. Vielleicht weil wir weniger waren. Wir waren so schön alle. Es sind jetzt auf jeden Fall mehr Fressen unterwegs. Die Community ist viel größer geworden. In Wien gibt es immer mehr Fußvolk, immer mehr Menschen kommen nach Wien.

Mir kommt auch vor, dass sich manche ein bisschen versteckt haben und jetzt gibt es wieder ein come together. Und es wird wieder ein bisschen funkier und nicht mehr so minimallastig. Aber vielleicht ist das auch nur meine persönliche Empfindung. Teilweise sind die Leute heute aber trotzdem cooler als es die Leute damals waren.

Sukzessive formte sich die Clubkultur in Wien dann immer mehr. Von 2010 bis 2012 war damals echt der Peak. Da gab es die meisten Clubs in Wien, die Sauna war gerade erst offen, die Forelle hat gerade erst aufgemacht, dann gab es auch das Mezzanin, was dann die Auslage wurde. So hat sich dann eines nach dem anderen ergeben. Die Camera war damals dick und das Planetarium.

Das Planetarium haben sie ja 2010 zugemacht, obwohl es eine Petition gab. Das hat damals vielen Leuten echt weh getan. Ganz früher—zwischen 2002 und 2006—als sie den neuen Praterstern fertiggestellt haben, gab es auch schon ein Fluc. Das war zweigeteilt. Zum einen ins Fluc Café, das war in diesen Bögen, die es jetzt ja nicht mehr gibt. In dem Café gab es als Sessel Bierkisten, allerdings waren die nicht so professionell wie heute, wo man Deckel draufgeben kann und alles ist leiwand. Das Fluc war damals wirklich Berlin in Wien.

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Aus dem Café ist man über eine Straße gegangen—das ist jetzt dort wo dieser All You Can Eat-Asiate ist—da war die Konzerthalle vom Fluc. Dort war es einfach nur dunkel, es gab nur ein bisschen Licht auf der Bühne und irgendwo war die Bar. Das war arg, dieses Fluc in dem ÖBB-Gebäude. Das war eigentlich eine temporäre Geschichte, dann ist das so gut gelaufen und sie haben das fixe Fluc gebaut.

2009 hat die Sauna aufgemacht und da gab es ein Jahr lang ein Oberchaos mit Fluc, Planetarium und Sauna. Da bist du teilweise ins Fluc Café gegangen, dann hast du kurz in die Wanne geschaut, dann kurz ins Planetarium und weil das damals mit der Sperrstunden-Verarschung war—wo die Sauna im ersten Jahr massiv drauf geschissen hat—ist man dann noch oft in die Sauna. Die haben eigentlich eh schon um sechs zugemacht, aber irgendwas ist meistens noch gegangen. Man hat dort immer jemanden gekannt.

Apropos Pratersauna: Die Partys waren dort damals noch ein ganz anderes Kaliber. Vor allem bei den legendären Partys vom Robin damals bei Hart aber Herzlich. Das war eine eingemachte Porno-Party, Alter. Da haben sich die Leute, in dem Pool, der jetzt ausgelassen ist—du weißt nicht wie viele Kinder da entstanden sind. Da ist es abgegangen. Bei einer Party hat irgendeine Oide einem Typen in der Ecke am alten Mainfloor einen geblasen. Wir haben zugeschaut, weil wir halt deppat sind und alle bumzua waren. Das war recht lustig. Seit 2011 ist das alles wesentlich gesitteter.

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Aber zwischen 2007 und 2011 ist es in Wien so abgegangen. Da war die Community auch wesentlich kleiner. Das waren so 250 Leute, die sich eben gekannt haben. Und wenn sie sich nicht gekannt haben, haben sie sich kennengelernt, weil das war auch die Zeit, in der sich die Leute wirklich alles reingefetzt haben, was sie nur gefunden haben. Alles wurde ausprobiert. „Jetzt gibt es Keta, urlweiwand.“ „OK, passt, da gibt´s Speed“, „Passt, da gibt es Cookie“, MDMA, 2 C-B, da ein Joint, Alkohol, alles, gemma. Am dritten Tag um irgendwann ist man dann fertig gewesen. Das erste Prater Unser hat sich ja auch in diesen Lokalen—also Fluc, Pratersauna, Planetarium—abgespielt.

Das Fluc haben sie insgesamt, glaube ich, zweimal umgebaut. Ursprünglich war die Bühne verdreht, überall gab es nur Rigipswände und die Bühne war auch nur so ein Kasten. Überall war Beton, die Leute hat es aufgeheizt, es hat getropft und wenn es hart abgegangen ist, waren und sind die Stiegen dort extrem rutschig. Da hat man schon aufpassen müssen, wo man hinsteigt. Da haben die Leute grundsätzlich mehr drauf geschissen. Was man schon sagen muss: Die Leute sind wesentlich professioneller geworden. Das merkt man auch an dem, wie sie die Clubs schmeißen und was sie buchen.

Das Coole damals war, dass die Übersättigung nicht so da war. Also weniger durch die Menge an Clubs als dadurch, dass die DJs nicht schon einmal da waren. Zum Beispiel kostet Solomon zwar einen Haufen Geld, aber 2010 hat der noch nicht so viel gekostet und da hat er sicher auch ein paar Mal in Wien gespielt. Jetzt gehen immer noch genug Leute hin, aber jetzt sind die Leute an bestimmten Acts nicht mehr genug interessiert. Haben sie alles schon gesehen und wir sind ja auch schon alt geworden. Es hat sich viel verändert. Also ich glaube der stärkste Bruch ist passiert, als das Planetarium zugemacht hat und es die Sperrrstundenverkürzung im ersten Bezirk gab, wo das Flex auch nur bis 4:00 Uhr offen hatte.

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Ich weiß nicht, ob es mit der Wiener Clubkultur bergab gegangen ist. Bis zu einem gewissen Grad hat Rudi Wrany schon Recht. Ich glaube aber, dass Wien sogar noch mehr Clubs vertragen könnte—wenn sich die Clubs untereinander besser koordinieren würden. Ich weiß echt nicht, warum die Wiener teilweise so deppat sind und glauben, dass sie einfach irgendwas machen können. Es gibt genug Beispiele, wo zwei große Acts in zwei Clubs spielen und die Leute müssten sich für etwas entscheiden und die scheißen dann einfach gänzlich drauf.

Wenn sich die Clubs besser organisieren würden und sich besser mit Booker und Veranstalter absprechen würden, und es eine eigene kleine Lobby dafür gäbe, in der man Information poolen würde, dann könnte Wien noch zwei Clubs vertragen. Es hat ja auch schon mehr Clubs gegeben. Das hat auch funktioniert, weil die aber auch eine Programmierung hatten, die stimmig war. Da haben sich die Clubs auch eher auf Nischen spezialisiert und jetzt muss man Geld verdienen. In jedem Club gab es einfach unterschiedliche Musik.

Ich glaube nicht, dass es den Wiener Clubs an Kreativität mangelt, aber ich glaube, die Leute haben Schiss. Weil die Leute glauben, dass es zu viele Clubs gibt und weil sie nicht miteinander reden, Angst davor haben, dass der eine dem anderen was wegnimmt und weil untereinander auch so ein bisschen Hate existiert. Aber die Kreativität wäre da. Nur die Kraft der Umsetzung fehlt leider. Das merke ich auch in meinem Beruf immer wieder, weil ich manchmal anstehe. Es fehlen die Eier, etwas Verrücktes zu machen und unter Umständen damit auch baden zu gehen. Was natürlich immer schwierig ist, wenn Geld im Spiel ist. Aber aus Fehlern lernt man und das nächste Mal könnte man es ja besser machen.

Man sieht die Kreativität zum Beispiel gerade bei den Nascherei-Jungs. Auch wenn es jetzt nichts Großartiges ist, aber die Zuckerl sind schon ein nettes Gimmick. Man könnte so viel mehr machen. Aber ist lustig, dass die Wiener sowas auch schwer annehmen. Wir haben bei den Sturm und Drang Partys damals beispielsweise einen Foto-Corner mit Schwarz-Weiß-Prints gemacht. Da haben sich die Leute fotografieren lassen, sich eingetragen und gezahlt. Beim nächsten Mal hätten sie kommen sollen, um sich die Prints abzuholen. Das hat bedingt gut funktioniert. Den Leuten hat es schon getaugt, aber nur eine kleine Gruppe hat sich die auch tatsächlich abgeholt.

Der Wiener will was er will. Wenn er das nicht bekommt, dann schaut er sich das gar nicht erst an. Die Auslage ist momentan ein gutes Beispiel. Das ist eine fette Location, mit einer guten Größe, mit einer guten Anlage—zum Raven eh geil, weil es meistens dunkel ist. Für die Veranstalter ist es einfach vorzudringen, weil du mittelgroße bis große Acts buchen kannst. Das wäre ein geiler Club, aber viele Leute wollen da einfach nicht hingehen, weil es am Gürtel ist. Ich finde das total bescheuert. Fuck, Alter, da ist direkt eine U-Bahn vor der Türe. Das Lustige ist nämlich, dass das Loft, was ein viel ranzigerer Club ist, wo ein viel geschisseneres Soundsystem steht, viel besser funktioniert als die Auslage.

Die haben über die Jahre, die es die Auslage gibt—über den Alex, der früher die Pompadour-Geschichten gemacht hat—ein verdammt gutes Booking. Natürlich gibt es Fremdveranstaltungen, die sie nicht so gut hinbekommen, aber der Club ist großartig. Irgendwie gehen die Leute trotzdem nicht so gerne hin—warum auch immer.

Isabella auf Twitter: @isaykah

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