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Unter uns füllt sich der Hof mit NewEra-Caps tragenden Boys und Girls, alle brav mit Sneakern zu Anzug oder Robe, Streetstyle eben. So stelle ich mir eine Jam in Döbling vor.
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Neben ihnen jeweils ein roter Buzzer: Wird dieser von einem Ballgast gedrückt, muss getanzt werden. Hihi. Der Eindruck, dass hier funky Künstler zum Vergnügen der zahlenden, juvenilen Hautevolee vorgeführt werden, lässt sich nur schwer abschütteln. Ein 10 Euro-Gin Tonic—die Cocktails hatten voll die witzigen Namen wie „2Pac“ und Biggi und so—besänftigt da auch nicht mehr.
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Dass wir verklemmten Szene-Wappler darin einen Affront sehen und wie erwartet den WHHB als rein kommerzielle und nicht im Ansatz kulturelle Veranstaltung empfinden, war dem Orga-Team höchstwahrscheinlich bewusst. Und egal. Und das ist auch vollkommen OK so.Es ist 22:00 Uhr und wir haben genug gesehen. Diverse Programm Highlights, wie die Verleihung der Chain of Glory für „herausragende Szene-Persönlichkeiten” müssen leider ohne uns stattfinden. Ein letztes Mal hau ich auf den Buzzer und vollführe ein paar ungelenke Bewegungen zum Abschied—dann schleiche ich über den roten Teppich Richtung Ausgang. So fühlt man sich vermutlich nach einem Puff-Besuch: Ich schäme mich, hier gewesen zu sein.Auf die Frage wie der WHHB in die Geschichte des Wiener Hip Hop einzuordnen sei, meint die Veranstalterin im themessage-Interview „pionierhaft“. Unnötig trifft es besser.**Folgt Noisey bei Facebook und Twitter.