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Wie du vermeidest, dass du am nächsten Tag alles bereust

Hier stehen ein paar Ratschläge, die dich davon abhalten können, diese eine drunk SMS zu schreiben oder dich völlig zum Affen zu machen.

Du wachst auf, dein Kopf ist das Zentrum aller Schmerzen. Für eine Minute ist dein einziger Gedanke der, wo du das Aspirin hast, ob du überhaupt welches hast und wo du jetzt vier Liter kalten Eistee herbekommst. Doch kurz vorm Ende der Minute überkommt dich ein Gefühl, das dich immer mehr in eine Welt zieht, die dich eher an einen Albtraum als an das reale Leben erinnert, sich aber von Sekunde zu Sekunde immer mehr als eine nicht schmeichelnde Tatsache herausstellt. Gestern hast du wieder einmal die Zügel deiner moralischen Instanz abgegeben und dich an einen Platz begeben, an dem du nicht sein möchtest. Du hast Kacke gebaut. Du hast dich aufgeführt. Du bist ein Jack in the Box, der nicht mehr in die Box zurück kann. Dieses Gefühl wird dir für die nächsten Stunden nicht von der Seite weichen. Du wirst deine beste Freundin anrufen und sowas wie "Das hab ich nicht wirklich gemacht, oder?" ins Telefon flüstern und ihre Antwort gleichzeitig fürchten, aber eh schon kennen.

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Aber das ist a) nicht mehr so schlimm, wenn du nur oft genug Kacke baust und b) vermeidbar. Und zwar so:

Lass dich niemals von der Euphorie täuschen

Foto via Flickr | Al Shah Mohamed | CC BY 2.0

Endlich ist Wochenende, dein Lieblingswetter hängt über der Stadt und du bist mit deinen Freunden unterwegs. Ihr trinkt schon die dritte Runde und deine Laune hat für heute den Höhepunkt erreicht. Davor war alles OK, danach wirst du nur noch betrunkener. Deine gute Laune ist kurz vorm Zerbersten, so happy bist du. So schön dieser Zustand auch ist, neigt man dazu, dämlichen, glücksgetränkten Gedanken Worte oder Taten folgen zu lassen. Man denkt, dass einem die Welt gehört oder dass sie so schön ist, dass einem nichts fehlt – so kann es einem passieren, dass man sein Handy im Bier ertränkt, weil "Glück kein Handy verlangt" oder dass man das Bein eines Politzisten luftfickt. Lass dich von diesem Serotonin-Dopamin-Rausch-Mix nicht in die Irre leiten. Denke in so einem Fall lieber fünf Mal nach, was da gerade wirklich aus dir sprechen will. Investiere ein paar Sekunden in eine kurze Selbstanalyse und frage dich, ob das, was du sagen oder machen möchtest, nicht eigentlich kompletter Bullshit ist, der dir nicht nur erst am nächsten Tag, sondern schon ein paar Minuten danach schon, sagen wir, etwas unangenehm sein könnte.

Denk es dir nicht nur, sondern tu es auch: Lass deine Bankomatkarte zuhause

Foto via Flickr | B Rosen | CC BY-ND 2.0

Jeder hat sich schon einmal ganz nachhaltig daran gedacht, die Karte zuhause zu lassen und nur einen bestimmten Betrag zum Ausgehen mitzunehmen. Die Idee ist ja wirklich keine blöde, und du kannst dir zehn bis 450 Euro sparen. Oder realistische fünfzig.

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Hier kann man auch die Brücke zum vorherigen Punkt schlagen: In der Euphorie neigen Menschen, alle möglichen Menschen einzuladen oder einen Sartre´schen zu bringen und all das Geld, dass sie haben, einfach auszugeben. Ideal ist das nicht. Also, leg dir den durchschnittlichen Betrag zurecht, den du eben so beim Fortgehen ausgibst und einen Puffer, solltest du trotz Nacht U-Bahn mit dem Taxi fahren "müssen". Jeder hat sein letztes Geld schon mal für eine Stunde Glück oder den Rausch seines Lebens ausgegeben und es nicht nur am nächsten Tag, sondern auch den Rest des Monats bereut. Think geizig, oder so.

Trickse deine Emotionen aus und hab deine Worte unter Kontrolle

Foto via Flickr | Nate Grigg | CC BY 2.0

Wenn du merkst, dass heute kein guter Tag ist und eh schon fertig bist, dann heul dich lieber noch schnell zuhause aus. Oder rufe deine Mama an. Oder deinen besten Freund. Oder bleib einfach ganz zuhause. Sorry, aber niemand hat Lust darauf, sich an einem der zwei einzig freien Abende in der Woche deiner vier Stunden langen Heulerei auszusetzten. Nobody. Deine Freunde hören dir sicher gerne zu, wenn es etwas gibt, dass dich belastet. Die Frage, die sich stellt ist nur, ob ein Club oder eine Bar mit einer Runde an Freunden und Bekannten der beste Rahmen für Seelenstriptease sind. Jeder kennt diese tiefe Trauer, die einen manchmal im Rausch überkommt, Erinnerungen an die Pubertät sind von diesen Momenten mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht unversehrt geblieben. Aber hey, irgendwann wird man alt genug, um das anders zu lösen.

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Hab dein Handy so geladen, dass du weißt, dass der Akku zu kritischer Stunde ausgehen wird

Foto via Flickr | Jannis Andrija Schnitzer | CC BY-SA 2.0

Betrunken SMS zu schreiben gehört zum Ausgehen dazu wie Abfuck zu Converse, wie beißender Geruch zur U6 und Stefan Raab zu TV Total – achso, warte mal… Wenn du am nächsten Tag aufwachst und schon voll der Angst Messages öffnest, ist es bekanntlich viel zu spät. Da ist sie, diese eine SMS, die unter einem Namen steht, den du eh schon zehn Mal aus deinem Handy gelöscht hast, sie dir aber als Backup irgendwo auf einen alten Fahrschein notiert hast, damit du sie immer hast, solltest du sie einmal WIRKLICH brauchen. Diese Nachrichten sind entweder philosophischer Nonsense oder ein schlichtes, aber unnötiges "Du fehlst mir". Also. Tipp: Gehe so aus, dass dein Akku zu einer gewissen Zeit verlässlich ausgeht. Du kennst dein Smartphone gut genug um zu wissen, dass es eh nur noch drei Stunden läuft. Pro-Tipp: Sollte das nichts helfen, gewöhne dir an, die SMS sobald du sie abgeschickt hast wieder zu löschen. So erhöhst du die Chance, dass du dich am nächsten Tag nicht mehr daran erinnern kannst und sich nur der Empfänger für dich schämt. Reicht völlig aus. Last resort: Hole dir eine Vertraute, die du im noch nüchternen Zustand bittest, dass sie dich jedes Mal, wenn du dein Handy in die Hand nimmst, fragen soll, was das mit dir und deinem Smartphone gerade wird und ob du eh nicht dem XY schreibst. Das hält dich übrigens auch davon ab, einen Facebook-Status zu posten, der viele Fragezeichen aufwirft oder einen Instagram-Post zu machen, der nur nach Rausch schreit.

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Nimm nur das Nötigste mit

Na? Schon mal was verloren, dass du so richtig, richtig gern hattest? Oder etwas, das richtig, richtig viel Geld gekostet hat? Ja? Dann habe ich eine gute und eine schlechte Nachricht für dich. Die schlechte: Selbst schuld. Lass alles, was dir wichtig ist zu Hause. Die gute: Man kann tatsächlich etwas dazulernen. Ich weiß, es ist hart, aber mach es doch einfach besser als du es den Rest deines Lebens gemacht hast. Ich hätte gerne, dass es irgendwo einen Ort gäbe, an dem all die Sachen sind, die ich jemals verloren habe. Stellt euch nur mal vor. Ich glaube, das wäre ein kleiner Besuch in einem absurden Paradies. R.I.P. oh ihr iPhones, ihr Lieblingscapes, ihr hundert Jäckchen, ihr Brieftaschen und Schuhe.

Rasiere dich nicht – nirgendwo

Foto via Flickr | Silentmind 8 | CC BY-ND 2.0

Gut, dieser Tip richtet sich wohl eher an Mädchen. Wenn du keine Lust hast, wieder einmal bei einem Idioten aufzuwachen, den du im Leben abseits des Rausches nicht einmal ausstehen kannst und eigentlich der Meinung bist, dass er ein blasierter Vollidiot ist, sich dein Hirn im Rausch aber dazu neigt, sich genau auf dieses Niveau runter zu lassen, dann hilft nur eines: Denk nicht einmal daran, dich vor dem Ausgehen zu rasieren. Gib deinem Mumu-Hügel den Kelly Family-Look, deine Beine sollen an diese buschigen Dinger erinnern, die dein Auto in der Waschstraße von der Seite sauber penetrieren und deine Achseln sollten wallend sein wie ein Rossschwanz. Kaum ein Mädchen kann es mit sich vereinbaren, sich so tatsächlich irgendetwas hinzugeben, das mit nackt sein zu tun hat. Solltest du auf den Natural Look stehen, ähm, dann, hey, bist du wahrscheinlich so selbstbewusst, dass dir sowas eh nicht passieren kann.

Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert

Foto via Flickr | icanteachyouhowtodoit | CC BY 2.0

… sollte nicht dein Lebensmotto sein. Jedem passiert mal der ein oder andere Fauxpas, jeder hat schon einmal Scheiße gebaut oder wird es noch tun. Das ist weder ein Drama, noch eine Ausrede dafür, es immer wieder zu wiederholen, weil es eh schon egal ist. Mit ein bisschen Selbstkontrolle lässt sich so einiges vermeiden.