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Wie du online mit deinem Lieblingsmusiker kommunizieren kannst

Früher musstest du noch Leserbriefe an die Bravo schreiben, heute geht das klüger—c'mon.

Alles, was in den guten alten Zeiten Teenie-Zeitschriften für dich erledigt haben, kannst du heute dank Internet selbst bewerkstelligen. Du kannst deinen Lieblingsmusiker bis zum Äußersten stalken, wahrscheinlich seine Privatadresse und Handynummer herausfinden und tausende Fotos ausdrucken, um sie an deine Wand zu hängen. Auch auf Meet & Greets und Fanpost (die die Boybands früher selbstverständlich stapelweise persönlich beantwortet haben) kannst du verzichten, dafür gibt es schließlich soziale Netzwerke. Aber damals wie heute ist es gar nicht so einfach, mit deinem Lieblingskünstler in Kontakt zu treten, deswegen haben wir ein paar plattformspezifische Tipps für euch, da uns die „PLEASE FOLLOW MEEEE“-Posts immer wieder die Tränen in die Augen treiben.

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Twitter

Da jedes soziale Netzwerk anders strukturiert ist, sind sie auch alle unterschiedlich zu handhaben. Auf Twitter besipielsweise musst du viel Zeit investieren, um von deinem Liebling wahrgenommen zu werden, dafür sind die Chancen bei aktiven Musiker relativ hoch. Die erstrebenswerten Ziele in aufsteigender Reihenfolge sind Tweet favorisieren, retweeten und antweeten.

Favorisieren

Das erste gehört zu den leichten Übungen. Twittere einfach einen Song, ein Video, ein Interview und schreibe irgendetwas schmeichelhaftes dazu. In etwa:

I rly rly like listening to @SOHN at full volume

— stella (@ste1la_) November 7, 2014

Oder:

@sibonobo love Pelican mate!!! So good! Absolutely gutted I can't see the Alexandra palace show. Thanks for keeping me inspired! (:

— Adam Taylor (@MrTizze) November 11, 2014

Je schmeichelhafter, desto besser. Ja, die meisten sind so einfach gestrickt. Du selbst auch.

Retweet

Für die nächste Stufe, den Retweet, musst du dir schon was Originelleres einfallen lassen. Das reguläre In-den-Arsch-Kriechen reicht hier nicht mehr aus. Natürlich muss es immer noch schleimig zugehen, doch gleichzeitig sollte irgendetwas Lustiges, Originelles oder Absurdes im Tweet mitschwingen, wie: „Ich höre den neuen @Lieblingsmusiker Song am liebsten beim Weinen unter der Dusche“. Alternativ kannst du ein Meme mit deiner Gefühlslage zur Musik von „Lieblingsmusiker“ twittern oder einen Rant loslassen, wie unterschätzt „Lieblingsmusiker“ doch ist.

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When that horn outro hits on @AZEALIABANKS's "Miss Camaraderie" to successfully end your journey on #BWETpic.twitter.com/0sXdJqOsvI

— The Name's Nick (@Creat1ve) November 15, 2014

Fuck all these reviews giving @AZEALIABANKS anything less than 5 stars. Critics can't even read the notes on the cover and wanna talk talent

— The Lady (@KnownasBlue) November 18, 2014

Falls das alles nichts bringt, kannst du es mit aufreißenden Fotos versuchen, aber ob du möchtest, dass die retweetet werden, musst du selbst entscheiden. Aber zu dem richtigen Medium für Nacktfotos kommen wir noch, Geduld.

Goodnight @YG #LeftRight pic.twitter.com/L79puWvYXX

— YG 400 (@CheyMamba) November 16, 2014

Kleiner Pro-Tipp: Euch wird das jetzt sicherlich überraschen, aber es gibt absolut keine Anlass, einen Tweet wir „Pleeeease retweet this“ zu retweeten. Außer dein Lieblingsstar twittert das. Aber du bist nicht der Lieblingsstar von deinem Lieblingsstar, also lass es.

Antweeten

Wir sind uns zu 99,9% sicher, dass dein Lieblingsmusiker, ganz egal, wer er ist, nicht auf direkte Fragen wie „Wann kommst du nach Lüneburg?“ oder „Gibt es noch Tickets für die Köln-Show heute Abend?“ antworten wird. Auch verzweifelte Versuche wie „Warum antwortest du mir nie?“ werden nicht fruchten. Genau deswegen antwortet er dir nämlich nicht. Stattdessen ist es am besten, wenn du A) ihn angreifst und so sehr provozierst, dass er dir antworten muss, oder B) in ein Gespräch, dass er via Tweet anfängt, mit einsteigst. Gut ist es ebenfalls, wenn du lustige Videos schickst oder neue Musik von dem Lieblingsmusiker deines Lieblingsmusikers durchzwitscherst. Das erfordert wiederum einiges an Recherchearbeit. Also wenn du den einfachen Weg gehen willst, dann beleidige den Lieblingsmusiker auf’s Übelste.

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Wenn dein Lieblingsmusiker dir folgt: Ja, es ist sehr aufregend, wenn dein Lieblingsmusiker dir plötzlich folgt. Aber bitte mache keinen Screenshot von der Benachrichtigung und twitter diesen mit einem nervösen „O M G“. Denn: dein Lieblingsmusiker folgt dir jetzt und kann das sehen. Du kannst wenigstens versuchen, etwas souverän zu wirken. Und falls er/sie noch 20.000 Leuten neben dir folgt, solltest du dir nicht allzu viel darauf einbilden.

Instagram

Bei Instagram ist das In-Kontakt-Treten zwar etwas einfacher, dafür nicht so persönlich. Du hast zwei realistische Optionen, eine Reaktion von deinem Sternchen zu bekommen. Einmal: Du schießt ein besonders gutes Foto von ihm/ihr auf einem Konzert und hashtaggst und markierst, was das Zeug hält, um ihn bloß darauf aufmerksam zu machen und ein Herz abzustauben. Oder aber du versuchst dich an Fanart und malst entweder ein besonders schönes oder ein besonders hässliches Bild, das er dann vielleicht auf seinem Profil postest. Du merkst, das Social Media-Game lebt von Extremen und auf Instagram regieren eben die Bilder.

#sxsw fan art #2

A photo posted by @chetfaker on Mar 3, 2014 at 6:57pm PDT

Wenn dein Lieblingsmusiker dir folgt: Dann solltest du natürlich nur noch Fotos posten, die ihm potentiell gefallen könnten.

Snapchat

Zauberwort: Nackfotos. Einfach nur Nacktfotos.

Facebook

Bei Facebook kannst du eigentlich gleich aufgeben, dass dein Lieblingsmusiker mit dir in Kontakt tritt. Seine Fanseite behandelt er wahrscheinlich wie ein Businesstool, schließlich hat er auch noch eine private Seite, wie jeder normale Mensch. Du könntest herausfinden, welche das ist und ihn mit Nachrichten bespamen, aber das kommt in erster Linie creepy rüber. Wahrscheinlich werden auf keiner Seite so wenige Kommentare gelesen (dafür gibt es YouTube), so wenig persönliche Befinden gepostet (dafür gibt es Twitter), so wenig Fotos gepostet (dafür gibt es Instagram) und so wenig Nacktfotos geteilt (dafür gibt es Snapchat). Facebook ist einfach so professionalisiert, dass der private Touch fast vollkommen verschwunden ist. Hier wird Business betrieben, also Tourtermine gepostet, neue Videos promotet und die aktuellen Pressefotos geteilt.

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Falls du nur auf Facebook bist und Twitter, Instagram und Co. ein Fremdwort für dich sind, dann kannst leider auch du nicht den Anspruch haben, ein Lebenszeichen von deinem Lieblingsmusiker zu bekommen. Du Anfänger!

Wenn dein Lieblingsmusiker auf dich reagiert: Dann bist du wahrscheinlich Fler-Fan und hast etwas auf seiner Seite kommentiert. Denn Fler reagiert wirklich auf alles, egal was. Nur falls du Fler-Fan bist, dann geh bitte jetzt von unserer Seite runter. Danke.

YouTube

Wir sind uns sehr sicher: Musiker lesen ALLE YouTube-Kommentare. Aber: Sie antworten nicht darauf. Es sei denn, sie sitzen bei der Noisey-Show „Die Leute vs.“, dann liegt die Wahrscheinlichkeit bei 100%, dass sie direkt auf einen Kommentar antworten. Schließlich ist das der Sinn der Sache. Dein Kommentar sollte also so beschämend, absurd und provokant wie nur möglich sein, damit es in die Auswahl der offensiven Kommentare für „Die Leute vs.“ kommt. Du merkst schon, YouTube ist definitiv die falsche Plattform, um Freundschaften zu schließen.

Der immer funktionierende Trick, unabhängig von der Plattform

Es gibt eine Möglichkeit, mit der du vollkommen unabhängig von der Plattform immer die Aufmerksamkeit deines Lieblingsmusikers bekommen wirst: Tattoos. Wenn jemand einfach so für sich beginnt, Musik zu machen, kommt es ihm nicht mal im Entferntesten in den Sinn, dass sich jemals jemand seinen Namen, Auszüge aus seinen Songs oder den Bandnamen dauerhaft auf den Körper stechen lassen wird. Wenn es dann doch passiert, ist er so überwältigt, dass er nicht anders kann, als dich zu lieben. Schick ihm über Instagram, Twitter, Facebook oder Fax einfach Fotos deines wunderschönen Tattoos—wenn man darauf auch noch geschickt platzierte Sideboobs sieht, wird dein Lieblingsmusiker vor Freude einen Salto springen und deinen Tweet nicht nur sofort retweeten, sondern eventuall auch darauf antworten.

Alles ist möglich, also lasst euch bitte nicht von einem bescheuerten Bandnamen oder dummen Songtexten abhalten.

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Beitrag von Trailerpark (Pimpulsiv, DNP, Sudden, Alligatoah).

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