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Wie du entscheidest, zu welcher Party du gehen solltest

Wir werden gerade von Events überflutet. Wir helfen dir, die richtige Entscheidung zu treffen.

Alle Fotos: Isabella Khom

Die Nächte sind kürzer, die Tage länger? My ass. Wir alle wissen, dass die Realiät anders aussieht. Der Sommer ist der Vater der langen Nacht, der König des Exzesses und der Teufel, der auf deiner Schulter sitzt und dich bei jeder Veranstaltung, zu der du auf Facebook eingeladen wirst, auf „Interested in Going“ klicken lässt. Am Anfang wirst du noch nicht glauben, dass du es wirklich schaffen wirst, den ganzen Sommer lang mindestens drei Mal die Woche zu trinken, zu feiern oder beides. Es könnte gut sein, dass dieser Sommer uns als „Sommer der Open Airs“ und der Nahtoderfahrungen in Erinnerung bleiben wird. Oder könnt ihr euch erinnern schon jemals zu so vielen Freiluftveranstaltungen und Firlefanz-Events eingeladen worden zu sein? Da fällt es fast gar nicht auf, dass Tanz durch den Tag heuer kein Festival machen werden. Aber nur fast, fehlen wird es uns natürlich. Ich hab nur schnell eine Metapher gebraucht, ihr kennt das).

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Zuckerbergs Werk und Teufels Beitrag teilen dir im Minutentakt mit, dass du zu einem Event eingeladen wurdest. Natürlich ist das lästig, gleichzeitig möchte man aber auch nicht kein part of the game sein—sonst wärst du wahrscheinlich sowieso nicht auf Facebook. Der virtuelle Jungle des „xy has invited you to xyz“ ist im Sommer an seinem Höhepunkt und es ist mindestens so schwer ihm zu entkommen, wie Butes dem Gesang der Sirenen. Googlet, ihr Banausen. Aber zum Glück haben auch wir eine Aphrodite, die uns zur Rettung kommt. In dem Fall ist es die simple Tatsache, dass wir nicht überall gleichzeitig sein können. Somit bleibt nur noch ein Problem: Wie entscheidest du, zu welchem der tausend Veranstaltungen du gehen solltest? Wir haben verschiedene Möglichkeiten zusammengetragen.

Frag deine Mama

Was früher ein Garant für verhaute Nächte, stundenlanges in-den-Polster-heulen und Außenseitertum war, ist jenseits der Pubertät das Beste, das du bekommen kannst: Die Meinung deiner Mama. Weil—auch das wissen wir mittlerweile—Mamas haben zumeist Recht. Mütter haben nämlich Sensoren für sowas und es ist gar nicht nötig, jedes Event bis ins Detail zu beschreiben. Es reicht sogar vollkommen, wenn du ihnen den Namen sagst. Ihr Gespür für Gut oder Schlecht gleicht dem einer Wünschelrute.

Schaue, wie viele befreundete Dealer zugesagt haben

Natürlich meinen wir die Dealer, die dir deine Stofftiere vertickern—auch als „Soft Toy Boy“ bekannt. Dass guter Stoff Partys upgraden, wissen sogar diejenigen, die schon zu „erwachsen“ für das Zeug sind. Wie dem auch sei: Wenn es einmal wieder soweit ist und du dich zwischen Pest und Cholera entscheiden musst, dann wähle den Weg der Simplizität und gehe dorthin, wo der größere Spaß auf dich wartet. Dorthin, wo es bunter, softer und mehr Wunderland ist.

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Scissor, Paper, Stoned

Foto via Pinterest

Ziemlich easy. Schnapp dir einen Freund oder deinen Hippie-Mitbewohner, der noch immer an die Macht der Räucherstäbchen glaubt und im Park Diabolo spielt. Spielt „Schere, Stein, Papier“. Wer auf drei verloren hat, der baut. Mach es dir bequem, zieh ein bisschen am Glück und warte, bis die Wirkung einsetzt und dein erweitertes Bewusstsein wird dir den Weg weisen. Oder es wird dir sagen, dass du zu viel erwischt hast, dir Fertig-Cannelloni ins Backrohr schieben und dir ein bisschen Stoner Rock reinziehen solltest.

Befrage die Öffentlichen

Dreimal umsteigen und 45 Minuten Fahrzeit? Zwanzig Minuten, aber U6? So sehen Fallen aus. Während das Hinfahren vielleicht noch erträglich ist, kannst du davon ausgehen, dass du dich bei der Heimfahrt wie ein Hühnchen fühlen wirst, dass vier Mal die Hühnerleiter runtergefallen ist, unabsichtlich seine eigene Scheiße gefressen hat und realisiert, dass ihm ein Fuß fehlt. Wenn du weißt, dass du dich heute so richtig wegsprengen wirst, entscheide dich aus kluger Weitsicht für das Event, das dir im Vor- und Nachhinein keine Höllentrips abverlangt.

Ein Wort: Temperatur

Wer im Sommer tagsüber rausgeht und nicht zur Arbeit, Uni oder zu einem Termin mit dem Bundespräsidenten muss, ist sowieso selber schuld. Wenn es 35 Grad im Schatten hast, ist die Antwort sowieso eine einfache: Mach Urlaub in der Höhle, lasse die Events Events sein und lese am nächsten Tag davon, wie ein Zigarettenstummel das Bierzelt in Brand gesetzt hat. Solltest du der seltsamen Sorte Mensch gehören, die gerne an der Sonne sind und nichts lieber haben, als sich Haut und Gehirnzellen gleichzeitig zu verbrennen, dann schau wenigstens zu, dass a) Schatten oder b) Wasser in der Nähe des Veranstaltungsortes ist.

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Ganz einfach: Sei Single

Singles sind beneidenswerte und gleichzeitig ziemlich traurige Geschöpfe. Einer dieser traurigen Momente ist, wenn sie Veranstaltungszusagen durchscrollen und „abchecken“, wie viele Attendees ihres bevorzugten Typs da vertreten sind. Sie scrollen sich durch eine Lawine aus Profilfotos, in der Hoffnung, ihr Beuteschema zu erkennen. Wenn einer dieser raren Tage tatsächlich eintrifft, an denen sie glauben, in der Pixelbeschauung potenzielle Kandidaten gefunden zu haben, denken sie nicht zweimal darüber nach, nicht dorthin zu gehen. Und so spannt sich der Bogen zum beneidenswerten Teil. Für Menschen in Beziehungen hört der Spaß irgendwann auf. Oder sie müssen darauf achten, dass sie nicht erwischt werden (man muss so oft aufpassen im Leben)—und das ist noch unlustiger, als es gleich ganz zu lassen. Nicht so beim Single. Der kann sich durch die gesamte Veranstaltung ficken und niemanden kümmert es, außer er hat Tripper.

Geh einfach gar nicht aus

Während sich dein halber Freundeskreis einen Kater anzüchtet, kannst du dich ob der vielen Möglichkeiten ganz einfach entziehen, indem du zu keinem der Events gehst. Was du versäumt haben wirst? Du wirst kein Geld ausgegeben haben, du wirst dich nicht blamiert haben, weil du jemandem auf die Füße gespieben hast, du wirst deine beste Freundin nicht in einem verlassenen Einkaufswagen über den Gürtel schieben, du wirst nicht hingefallen sein und dir deine Knie zerstört haben, du wirst deine Brieftasche nicht verloren haben, du wirst nicht mit der Freundin deines besten Freundes rumgeschmust haben, du wirst niemandem eine Drunk-SMS geschrieben haben, du wirst um sechs Uhr morgens keinen Walk of Shame hinlegen müssen, du wirst nirgends nach deiner Unterhose suchen müssen und du wirst froh sein, wenn du am nächsten Tag katerfrei erwachst und auf ein Event gehen kannst, auf dass du dich schon seit Wochen wirklich freust. Dann zahlt sich gerade erwähntes wenigstens aus.

Geh nach der Musik

Ja, tu das. Verdammt.

Isabella ist auf Twitter: @isaykah

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