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Mit diesen Vorsätzen überlebst du das Waves Vienna 2015

Und weil unsere Autorin realistisch ist, hat sie auch gleich dazugeschrieben wann und warum die Vorsätze verworfen werden.

Foto: Waves Vienna/ Anna Mähr

Es hat eigentlich nur Vorteile, wenn ein Festival direkt vor deiner Nase abgehalten wird. Mitten in der Wiener Innenstadt, im verschnöselt schönen ersten Bezirk – auf Stages quer vom Donaukanal bis hinein den Stadtkern. Die ganze Action spielt sich drinnen ab, ohne Regen, Schlamm und mit nie versiegender Bierquelle (Ja, es ist wahr. Am FM4 Frequency Festival gab es für eine ganze halbe Stunde KEIN Bier mehr! Zumindest im Pressebereich). Klar, wovon ich rede? Herbstzeit ist Waves Vienna-Zeit.

Abgesehen davon, dass großartige Acts spielen werden (ich hoffe schon, dass Mike Skinner ein paar alte Streets-Platten bei seinem DJ-Set dabei hat), kommt man nicht so oft in den Genuss, ein innerstädtisches Festival mitzuerleben. Schließlich schreckt der Name „Club- und Showcase“ Festival schon ein bisschen ab. Danke dafür.

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Klingt nämlich voll nerdy, aber mal unter uns: Die Wenigsten, die hingehen, wissen, welche Bands auftreten. Da bin ich ganz sicher. Jedes Jahr nimmt man sich vor, sich total gut einzuhören. Sich total gut auf die Gastländer vorzubereiten und zu sehen, aus welchen Ecken die Bands da so kommen (Heuer aus Estland, Lettland, Litauen by the way). Bullshit. Sei froh, wenn du ein-zwei österreichische Acts kennst, weil du vielleicht sogar mit ihnen befreundet bist. Nein, Wanda spielen nicht. Ich gebe euch an der Stelle noch ein paar heiße Tipps, die ich trotz allem, was diesem Artikel noch zu entnehmen sein wird, wärmstens empfehlen kann: ein bisschen crazy-experimentelle Drums bei Karma Art, butterweicher Soul von ROBB, Elektropophymnen von Ant Antic, gestriegelte Gitarren bei Lian, ein bissl Austropop dann noch von Granada.

ACHTUNG: Wir verlosen noch Tickets. Was ihr dafür tun müsst? Ein Mail mit eurem Namen und dem Betreff „“ an Noisey@vice.at schreiben. Viel Glück!

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Aber zurück zum Grundgedanken: Nutze die Chance, um aufzutrumpfen. Geh aufs Waves, tu so, als wärst du Scout. Ein Neuentdecker. 80 Prozent der anderen Besucher werden es nicht merken. Die wissen nämlich genauso wenig wie du.

Ich habe es jetzt trotzdem geschafft, mir heuer—wenn schon nicht die gesamten Bands vorab anzuhören—einen Plan zurechtzulegen, mit welchen Vorsätzen ich das Waves Vienna besuchen werde. Da ich mittlerweile einigermaßen nüchtern bin—was meine Vorsätze angeht—habe ich auch gleich dazugeschrieben, ab welchem Punkt ich sie auch wieder getrost über den Haufen schmeißen werde.

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Ich schlafe viel und trinke wenig.

Verworfen wann/weil: Spätestens nach dem zweiten Bier. Ich bin doch erst in der ersten Location angekommen! Jetzt nach Hause zu gehen, wäre allen folgenden Bands gegenüber unfair. Und Cola ist halt nicht Bier (Variante: Diesel. Ja, da mischt man Cola mit Bier. Und nein, so grausig schmeckt das gar nicht). Vorsatz gewandelt in:Ich schlafe wenig und trinke viel. Nein Mama, ich rede nicht von Wasser. Sorry.

Ich bereite mich total akribisch auf die Bands und ihren Sound vor. Ich weiß alles.

Verworfen wann/weil: Es ist voll stressig im Herbst. Das weiß jeder, der irgendwann mal in die Schule gegangen ist. Oder jeder, der studiert und/oder arbeitet. Wisst ihr, wie viele Bands eigentlich gesamt am Waves Vienna auftreten? Gut, ich auch nicht. Aber es sind ur viele. (Was ja generell sehr gut so ist, Hashtag Überraschungsei).

Ich gehe nach dem letzten Konzert gezielt nach Hause und ins Bett. Ins eigene.

Verworfen wann/weil: Da muss ich ja schon fast selbst lachen. Ich weiß gar nicht mehr, wann diese Unart begonnen hat, auch Konzerte oft eigentlich als Vorglüh-Station zu betrachten. Angefangen hat sie jedenfalls. Da kann es noch so super sein, dass die Partyzentrale Wien Inner City heißt. Ich trinke auf euer Verderben! Macht euch nichts vor, ich tu es auch nicht. Wir kommen allesamt nie nach Hause an diesem Wochenende.

Ich werde sonntags, klaren Kopfes, alles aufarbeiten. Letzte Berichte schreiben, Fotos sortieren. Die Alben der neuen Bands, die ich neu entdeckt habe, durchhören.

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Verworfen wann/weil: Sonntag, früher Nachmittag. Natürlich schreibe ich meinen Nachbericht. Klar ist dabei aber nur das Wasser, das ich mir literweise über den Kopf oder in die Kehle gieße. Musik drehe ich lieber gar keine auf. Oder nur was Beruhigendes. Sigur Rós oder so.

Ich bin total froh, ein super Wochenende auf einem super Festival in einer super Stadt verbracht zu haben. Ja, das ist auch ein Sonntagsvorsatz.

Verworfen wann/weil: Ich sterbe am Sonntag. Das ist schließlich aber auch Postfestivaltradition und daher absolut vertretbar.

Waves, ich komme.

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