Wie kamen diese berühmten Bands eigentlich auf ihre Namen?
Foto via Flickr | Daniele Dalledonne CC BY-SA 2.0

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Wie kamen diese berühmten Bands eigentlich auf ihre Namen?

Viele Bands, die ihre heute liebt, hießen einst mal Kyuss, On A Friday und Sweet Children. Welche das waren und warum sie sich umgetauft haben, erfahrt ihr hier.

Auf einen großartigen Bandnamen zu kommen ist schwierig. Schließlich repräsentiert er dein Image und muss flüssig über alle möglichen Zungen gleiten. Noch dazu muss er sich standhaft und hartnäckig gegen Trends durchsetzen, in denen man beispielsweise "u"s mit "v"s ersetzt, "the"s vor den Namen stellt oder Bands nach einem halben Absatz tauft. Um möglichst auffällig und gut durchzustarten, hilft es oft outside the box zu denken. Viele berühmte Bandnamen entsprangen aus absurden Geschichten und hatten morbide Hintergründe. Andere wiederum hätten kaum simpler entstehen können. Wenn du noch einen Namen für deine Bands suchst, kannst du hier mal von den Meistern lernen.

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Babymetal

Die Band entstand bereits im Jahr 2010 und hatte schon damals die Absicht eine Verschmelzung zwischen Metal und Idol zu erzeugen. Babymetals Produzent Kobametal hatte das Projekt immer schon genau vor Augen. Diese waren besonders an die charismatische Performance von Suzuka Nakamoto, der Hauptsängerin der Band, gerichtet. Er entschied sich ihre Bühnenpräsenz mithilfe von zwei anderen Mitglieder noch stärker zum Ausdruck bringen und einen Kontrast während der Tanzeinlagen zu erzeugen. Laut Kobametal erschien ihm der Name als Offenbarung oder als eine heilige Nachricht. Außerdem ist es ein Art Wortspiel auf japanisch: "baby" (bebi) reimt sich nämlich mit "heavy"(hebi). "Baby" soll der unschuldige Antipol zu "Metal" sein.

The Black Keys

Der Name "The Black Keys" stammt von einem Ausdruck des schizophrenen Künstlers Alfred McMoore, welcher gleichzeitig ein Freund des Duos, Dan und Pat, ist. Dieser rief die Beiden mehrmals an und hinterließ merkwürdige Nachrichten auf ihren Anrufbeantworter. Der Künstler nannte ihre Väter "Black Keys" und bezeichnete sie außerdem als "D-Flat" wann immer er sauer auf sie war.

Deftones

Deftones haben den Namen ihrem Gitarristen Stephen Carpenter zu verdanken. Die Kriterien für einen Bandnamen beschreibte er mit "something that would just stand out but you know, not be all cheese-ball at the same time" – was auch immer das bedeuten soll. Deftones ist jedoch ganz verständlich aufgebaut: Carpenter kombinierte den HipHop-Begriff "def", und hing ein "tones" hinten an. Das "tone"-Suffix war vor allem bei 50er-Jahre-Bands beliebt: Dick Dale and the Del-Tones, The Quin-Tones, The Monotones, The Cleftones, and The Harptones. Die Fusion der HipHop-Epoche mit dem Stil der 50er Jahre soll ein unlimitierten Musikstil repräsentieren. Alles ist erwünscht, solange es gut klingt.

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Green Day

Der Slang im Bay Area-Bereich beschreibt mit "green day" einen Tag, an dem man nichts anderes macht als Kiffen. Sänger Billie Joe Armstrong hat einen Song darüber geschrieben, der ihm so gut gefiel, dass dieser den Originalnamen Sweet Children ersetzte.

Joy Division

Wie so viele andere Bands, fing die Karriere von Joy Division mit einem völlig anderen Namen an. Ursprünglich nannte sich die Band Warsaw – der Name bezog sich auf David Bowies Song "Warszawa". Unter Warsaw gaben sie die ersten Konzerte, nahmen ihr erstes Demo auf und bekamen aufgrund eines Gig-Reviews von NME sogar nationalen Fame. Damit man sie aber nicht mit der Londoner Punk-Band Warsaw Pakt verwechselte, tauften sich Warsaw auf Joy Division um. Den haben sie sich aus dem Buch House Of Dolls geschnappt. Joy Division war das Prostitutionsgebäude – auch "Freudenabteilung" genannt – eines Konzentrationslager während der NS-Zeit, in dem Frauen als Sexsklavinnen gehalten wurden. Die Mitglieder wählten ihn deswegen, weil ihre Väter im zweiten Weltkrieg dienten und sie einen Namen suchten, der eine Verbindung zu bewaffneten Konflikten hatte. Dieser sollte die Qualen so gut wie möglich ausdrücken und ebenfalls auf das Leiden ihrer Väter behandeln.

Radiohead

Auch Radiohead haben mit einem anderen Namen angefangen. 1985 haben sie On A Friday ins Leben gerufen, weil sie in Schulzeiten hauptsächlich freitags geprobt haben. Als ihre Live-Auftritte immer mehr gestiegen sind, wurden schon die ersten Labels und Produzenten auf sie aufmerksam. Der Produzent von Slowdive hat ebenfalls sehr frühe On A Friday-Gigs gesehen und war schlichtweg begeistert. Zusammen mit seinem Partner Bryce Edge produzierte er die ersten Demos der Band, der bis heute ihr Manager geblieben. Bevor sie ihren Vertrag über sechs Alben mit EMI abschließen konnten, bat sie das Label um einen neuen Bandnamen. Radiohead hatten daraufhin den Namen des Talking Heads Songs "Radio Head" gewählt, welche die Mitglieder liebevoll als "am wenigsten nervend" beschrieben haben.

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Rammstein

Der Name der Band geht auf das Flugtagunglück von Ramstein zurück. Das passierte am 28. August im Jahr 1988 auf der von den USA betriebenen Ramstein Air Base bei Kaiserslautern während einer militärischen Flugschau. Dabei stießen drei Kunstflugmaschinen über der Air Base zusammen und stürzten ab, eines davon rutschte brennend ins Publikum, das aus etwa 350.000 Besuchern bestand. 70 Todesopfer, ein toter Hubschrauberpilot und zirka 1000 Verletzte waren die Folgen dieses Unglücks. Laut des Gitarristen Paul H. Landers war die Buchstabieren von Ramstein – mit einem extra "m" – ein Versehen. Nachdem die Band im Laufe der Jahr immer populärer wurde, hat sie die Verbindung zu dem Unglück abgestritten. Angeblich inspirierten sie Schutzvorrichtungen alter Toreinfahrten zu ihrem Namen – diese wurden Rammsteine gennant. Nachträglich wurde der eigentlich Ursprung des Bandnamens nicht mehr bestritten.

The Ramones

Um eines gleich klar zu stellen: Niemand von The Ramones war miteinander verwandt. Obwohl alle Namen der Bandmitglieder mit Ramones endeten, hatte der gar nichts mit ihren richtigen zu tun. Angefangen damit hat Bassist Colvin, der sich Dee Dee Ramone nannte. Auf die Idee stieß er, als er erfuhr, dass Paul McCartney den Pseudonymen Paul Ramon benutzte, als die Beatles noch Silver Beetles hießen. Dee Dee konnte schließlich auch den Rest der Band mit seiner Idee überzeugen.

The Smiths

Es gibt wenige Menschen auf dieser Welt, die so stark hinter ihren Prinzipien stehen wie der ehemalige The Smiths Sänger Morrissey. Mit dem Album Meat Is Murder setzte die Band schon ziemlich früh ein starkes Zeichen gegen den Fleischverzehr und die dahinter stehende Politik. Er sagt schnell mal ein Konzert ab, wenn ihm etwas nicht passt: In diesem Jahr musste ein Konzertauftritt in Island daran glauben, weil Fleischgerichte verkauft wurden. Was Morrissey auch nicht mag, sind gesellschaftliche Klassenunterschiede. Jeder Mensch ist gleich – niemand ist dem anderen überlegen. Mit einem Namen wie The Smiths wollte er diese Ansicht so gut wie möglich vermitteln. Der Name ist im englischen Sprachraum so stark verbreitet, dass er nichts besonderes ist und laut Morrissey der normalste und unbedeutenste Name zu sein scheint.

Queens Of The Stone Age

Die Band begann 1996 mit Frontman Josh Homme, als das vorherige Pojekt Kyuss im Vorjahr aufgelöst wurde. Ursprünglich nannten sie sich aber Gamma Ray, die Josh Homme aber im Jahr darauf auf Queens Of The Stone Age umtaufen ließ. Er hatte nämlich keine andere Wahl, da eine gleichnamige deutsche Power Metal-Band schon seit 1989 Musik machte und andernfalls Post vom Anwalt gedroht hätte. Auf die Frage warum der Name Queens Of The Stone Age gewählt wurde antwortete er: "Kings" wäre einfach viel zu Macho. The Kings Of The Stone Age tragen Rüstungen, Äxte und wresteln. The Queens Of The Stone Age hängen mit den Freundinnen der Kings Of The Stone Age ab, während sie wrestlen – und außerdem wurde uns der Name von Chris Goss (Produzent) verpasst. Er gab uns den Namen Queens Of The Stone Age. Rock soll heavy genug für die Jungs und sweet genug für die Mädchen sein. So ist jeder glücklich und es fühlt sich mehr nach einer Party an. Kings Of The Stone Age ist zu einseitig."

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