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Valina stehen nicht auf Rockstar-Bullshit

Die Linzer von Valina machen seit einer gefühlten Ewigkeit gemeinsam Musik, haben gerade ihr viertes Album Container veröffentlicht und sind schon wieder auf Tour. Wir haben sie trotzdem gezwungen uns ein paar Fragen zu beantworten.

Foto: zoe Fotografie

Die Linzer von Valina machen seit einer gefühlten Ewigkeit gemeinsam Musik, haben gerade ihr viertes Album Container veröffentlicht und sind schon wieder auf Tour. Wir haben sie trotzdem gezwungen uns ein paar Fragen zu beantworten.

Wie war der Tourauftakt in Innsbruck?

Anatol Bogendorfer (Gitarre, Gesang, Texte): Sehr fein! Und auch das gestrige Linz-Konzert hat uns fertig gemacht, um nicht zu sagen: gerührt. Nachdem wir in den letzten 3 Jahren kaum in Österreich gespielt haben, wussten wir dieses Mal ja wirklich nicht, ob die Fans noch „around“ sind.

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Florian "Husbert" Huber (Bass): Oder ob wir´s vielleicht übertrieben haben mit unserer Österreich-Absenz!

Anatol: Wenn die Bude dann so brechend voll ist – auch mit vielen jungen Menschen – bleibt dir nichts anderes übrig, als dankbar und erstaunt darüber zu sein, dass unser Publikum scheinbar auch einen langen Atem hat.

Husbert: Abgesehen davon, dass wir überall sehr freundlich empfangen worden sind, ist es natürlich auch spannend für uns, die neuen Songs endlich live zu präsentieren. Man kann sich im Proberaum noch so gut vorbereiten, aber sobald man auf der Bühne steht, ist alles anders. Auch wenn man quasi „im Trockenen“ gut eingespielt ist, wird man ab einem gewissen Punkt nur mehr durch Live-Spielen richtig tight. Auf der Bühne entwickelt sich dann auch nochmal eine ganz eigene Dynamik in der Band, die man so nicht „einüben“ kann.

Zwischen eurem letzten Album (a tempo! a tempo!) und Container liegen 6 Jahre. Ihr habt in der Zwischenzeit eigentlich ständig Konzerte gespielt. Wie entscheidet ihr wann es Zeit für ein neues Album ist?

Husbert: Es gibt keinen Plan, wann wir ein Album machen. Wir haben seit der „a tempo“-Platte relativ viel gespielt und das Album überall präsentiert, wo es ging—inklusive USA, Mexiko und Israel. Außerdem hat die Organisation der Südamerika Tour 2012 viel Zeit in Anspruch genommen.

Anatol: Ich erinnere mich auch, dass vor allem das 2011er Jahr, wo wir eigentlich schon konkreter am Album arbeiten wollten, gekennzeichnet war von privaten Umbrüchen bei allen drei Mitgliedern, so dass wir erst nach der Südamerika-Tour intensiv mit der Arbeit beginnen konnten.

Husbert: Auch in der Phase, wo wir viel Live spielen, entstehen Ideen für Songs, die wir im Proberaum mitschneiden. Das können Riffs, Beats oder ganze Teile von Nummern sein. Wenn wir entscheiden, dass wir ein neues Album machen wollen, fahren wir die Live-Präsenz so weit runter, dass wir zwar die Proberaummiete noch zahlen können, aber ansonsten viel Zeit zum Tüfteln an den neuen Songs haben. „Songs schreiben“ wäre der falsche Ausdruck, da wir ja als U-Musiker kategorisch zu blöd zum notieren sind… Großteils arbeiten wir gemeinsam an den Nummern und wollen jedes Detail fünfmal prüfen, ob´s uns wirklich taugt. Deshalb brauchen wir relativ lange, bis wir zufrieden sind und etwas als „fertig“ betrachten. Da wir die Band außerdem nicht hauptberuflich betreiben, muss man schon eine gewisse Motivation mitbringen – vor allem wenn nach einem Tag, an dem man 10 Stunden im Proberaum verbracht hat, nur Material übrigbleibt, das es dann ohnehin nicht aufs Album schafft. Oder dem Anatol fällt bei einem fertigen Song doch noch was ein…