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Erstes Tour-Update aus Russland—Jo Stöckholzer & Tripsitter

Der erste Gig in St. Petersburg läuft großartig. Und danach? Russische Gesetze brechen, was sonst.

Jo Stöckholzer und Tripsitter aus Tirol haben sich auf den Weg nach Russland gemacht um zu sehen, wie ihre Musik da ankommt. Hier ist die erste Zusammenfassung an Storys und Fotos, die sie mir haben zukommen lassen. Der Alkoholanteil im Blut ist zwar ermesslich gestiegen, aber es geht allen gut.

14.4. St. Petersburg

„So, that’s Russia“—im Schneegestöber landen die Jungs in St. Petersburg. Pelzmützen haben sie aber eh dabei, immerhin ist es ja schon fast Sommer. Ilja, dem Typen, der als Tourmanager leider abgesprungen ist, aber trotzdem so nice war, Jo und die Crew vom Flughafen abzuholen, steht schon bereit. Auch Sasha, der den Love Bus (siehe Foto – er ist wirklich rosa/pink) quer durchs Land fahren wird, steht bereit. Verständigung? Mit Händen, Füßen und Wodka. Aber dazu später mehr. Der erste Gig in St. Petersburg läuft großartig. Und danach? Russische Gesetze brechen, was sonst. Es ist nämlich so: In Russland haben die Supermärkte zwar ewig lang offen, dürfen aber nach 22:00 Uhr keinen Alkohol mehr ausschenken. Das geht sich natürlich nicht aus. Die Lücke: Stell einen Spirituosenladen auf, der als Bar betrieben wird. An der Kassa wird normal bezahlt, wegen des Barcharakters die Flaschen zwar gleich geöffnet—können aber dann auch gleich wieder geschlossen und mit nach Hause genommen werden. Die Jungs waren also—puh!—save am ersten Abend. Und fast so glücklich und betrunken wie ihr erster Gastgeber Tivan.

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15. 4. Vologda

Erstes Konzert ohne Soundcheck, weil zu spät angekommen. Auch erstes Mal kurz betretenes Schweigen, als der neue Gastgeber Ilya erzählt, er will auch mal nach Österreich/Deutschland, „to feel free“. Hm, ja. Über Politik will er aber dann nicht wirklich reden.

Musiknews: Die Leute sind schon wieder begeistert. Sie reisen für Tripsitter sogar extra aus Polen an. Nach dem Konzert gibt es das volle (alkoholische) Programm und Alex, der liebe Drummer, kippt sich völlig einen hinter die Binde. Was es schwer gemacht hat, ihn von den hübschen Mädels wegzubekommen. Die Band war aber schon froh, dass er bei ihnen geblieben und nicht wie sonst einfach verschwunden ist.

Bei Ilya zuhause gibt es selfmade Pizza, die zwar sehr fettig und deftig, aber auch sehr köstlich ist. Die Unterlage können die Jungs aber auch brauchen, weil sie würden zwar gern schon schlafen gehen—hr Gastgeber aber nicht. Wie im Ferienlager wird dann auf Deutsch und Russisch geflucht, schließlich will man ja das wichtigste der eigenen Kultur vermitteln.

16. 4. Yaroslavl

Nach dem Metalschuppen in Vologda sind Jo & die Jungs von Tripsitter abgehärtet. Nachdem die Teenie-Cover-Vorband und alle Justin Bieber-Anhänger (Locations werden in Russland offenbar gern von verschiedensten Bands an ein- und demselben Abend bespielt) erfolgreich verjagt wurden, kann es losgehen.

Tragödie A: Der Promoter versucht, die Gage zu drücken, indem er nur in Sloti / Tschechischen Kronen bezahlen wollte. Tragödie B: Weibliche Fans reisen an und haben sogar selbstgemachte Armbänder mit dem jeweiligen Namen aller Bandmitglieder mit. Als Tripsitter dann aber endlich spielen, ist es so spät, dass die Mädels schon wieder nach Hause müssen.

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Aber: Schon wieder so ein Glück mit dem Gastgeber. Vladislav hat sogar noch am selben Tag Geburtstag, kocht Reis mit Thunfisch für die Jungs: „The best birthday present is that you are here.“ Darauf wird dann gleich mal ein Wodka getrunken. Oder fünf, an dieser Stelle verschwimmen die Aufzeichnungen von Jo ein bisschen.

17. 4.

Jo kommt nicht wirklich dazu, mir Informationen zu schicken. Vladi unterbricht ihn ständig in gebrochenem Englisch. Und wie wir ja jetzt schon wissen, Wodka, Bier oder Essen ablehnen, geht sich einfach nicht aus.

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