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Songzeilen, die du dir als Indie-Kind eher nicht tätowieren lassen solltest

Tätowiere dir niemals Sätze, die du genauso gut zum Drogendealer deines Vertrauens sagen könntest.

Ein anonymer Hintern. Foto: Stefanie Katzinger.

Klar lassen sich die meisten der hier aufgezählten Texte dem Thema „Aha Shake Heartbreak“ zuordnen. Und nein, nicht nur den Namen eures/eurer (zukünftig) Verflossenen solltet ihr euch NICHT stechen lassen. Wobei sich hier die gleiche Frage stellt, die sich auch bei Arschgeweihen, chinesischen Zeichen und Tribals stellt: Ist überhaupt noch jemand so blöd?! Denn seien wir uns ehrlich Leute: In einer Zeit, in der „Pinspiration“ ein Wort ist, muss euch nicht einmal mehr selbst etwas Kluges einfallen, das ihr euch unter die Haut jagen könnt und auch wir haben ein paar Songzeilen gefunden, die auch als Tattoo absolut durchgehen. Sollte das Alles allerdings alles nicht helfen und ihr trotzdem noch nicht gefunden haben wonach ihr sucht, können wir euch zumindest insofern helfen, als dass wir euch sagen können, welche Zeilen ihr euch keinesfalls stechen lassen solltet.

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Need you baby, to keep me alive (All we are—„Keep me alive“)

Das ist zwar ein wunderbar melancholisches Stück, dient aber absolut gar nicht dazu, es sich für immer unter die Haut zu brennen. Wieso, ist wohl klar. Das sagst du höchstens zum Zigaretten-, Alkohol-, -oder Schokoladenverkäufer deines Vertrauens. Je nach subjektiver Drogenpräferenz.

Tender is the touch of someone that you love too much (Blur—„Tender“)

Stell dir mal vor, du liegst neben deiner neuen Flamme und sie liest das. Am besten noch direkt unterm Herzen gestochen oder so ein kitischiger Mist. Sie wird weg sein, so schnell kannst du gar nicht „Damon Albarn ist ein Genius“ sagen.

Nobody’s fault but mine (Catastrophe & Cure—„Nobody’s fault but mine“)

Vielleicht hast du viele Fehler gemacht. Vielleicht bist du auch ein ziemliches Arschloch. Das weiß aber niemand auf den ersten Blick (du bist nicht Joffrey Baratheon). Also sei nicht so dämlich und mach es für jedermann offensichtlich.

All this could be yours (Cold War Kids—„All this could be yours“)

Auch wenn du ein Flittchen und leicht zu haben bist, ist es wenig ratsam, dir diesen Satz stechen zu lassen. Was soll denn das auch bitte heißen. Bist du ein Stück Fleisch? Respekt vor und für den eigenen Körper, Schwester.

Every now and then I lose control (Dan Croll—„From Nowhere“)

Der Grat zwischen Genie und Wahnsinn ist ja bekanntlich ein schmaler. Ein bisschen crazy ist schon ganz gut und zugegebenermaßen auch ziemlich heiß. Aber was bitte bedeutet denn „every now and then?“—jedes Mal, wenn ihr euch trefft? Oder jedes Mal, wenn nicht? Nein, Freako, so erntest du keine Liebe.

Brown eyes, I hold you near (Death Cab For Cutie—„Soul meets body“)

So sehr die Texte von Ben Gibbard meistens authentisch schön statt unerträglich schmalzig sind, ist es dieser hier dreifach. Brown eyes, ach je. Braunauge darf nur Doug zu Carrie sagen. Das wars dann aber auch.

I’m scared of living too fast, too slow (First Aid Kit—„My Silver Lining“)

Entscheide dich. Live fast, die young. Remember?

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You’ll always be my zero (Ezra Furman—„My Zero“)

Vielleicht klingt’s bei Ezra gut, weil bei ihm alles gut klingt, bei dir wird es jedenfalls nicht so sein. My Zero? Wirklich? Wobei. Seit den Makemakes ist das schon wieder lustig.

I’m not good next to diamonds (Boxer Rebellion—„Diamonds“)

Es ist zwar sehr ehrlich, sich das einzugestehen, lässt aber auch auf tiefe Selbstzweifel schließen. Man kann sich ja selbst gern ein wenig herunterspielen, um nicht wie Superego rüberzukommen, aber Übertreibung muss dann auch nicht sein. Du bist vielleicht nicht super. Aber du bist auch nicht total scheiße.

It’s alright, the end’s in sight (Gaz Coombes—„20/20“)

Und was soll das bitte sein. Eine Endzeitmetapher. Womöglich wolltest du damit nur sehr feinfühlig und weise erscheinen. Kurzer Reminder: Klugscheißerei ist nicht sexy.

Since you left me babe, it’s been a long way down (TV on the Radio—„Happy Idiot“)

Hier sind wir beim erwähnten Herzschmerz-Motiv, das natürlich häufig in überstürzte Stechaktionen einfließt, aber nie, nie die Überhand gewinnen darf. Du könntest dir auch gleich den Namen deiner/deines Ex wie ein Zuchtschwein aufs Ohrläppchen tätowieren lassen (Drake und so?). Ist sicher immer noch lustiger als das hier.

I drink to remember, I smoke to forget (Jake Bugg—„Two Fingers“)

Wieso sich etwas stechen lassen, was ohnehin jemand weiß. Next.

Rock’n’Roll is cold (Matthew E. White—„Rock’n’Roll is cold“)

Das kommt gleich nach Rock’n’Roll is dead. Überzogene Unwahrheiten verbreitet man nicht. Scroll mal rauf zum Punkt „Klugscheißen“ und „nicht sexy“.

Happy (Pharrell Williams—„Happy“)

Wer hier noch nach Begründung sucht, kriegt lebenslanges Studioverbot. Läuft einfach nicht. Gar, gar nicht.

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