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Zwischen Skalar und Wiesen ist es endgültig aus

In der österreichischen Booking-Szene bleibt weiterhin alles anders.

Foto via Facebook

Letzte Woche platzte eine zumindest mittelgroße Bombe in der ohnehin schon nicht unkomplizierten Situation der österreichischen Booking-Szene. Das Festival-Gelände Wiesen—das über Jahre hinweg mit den Festivals des Platzhirschen Skalar wie 2 Days A Week oder Harvest Of Art verbunden wurde—geht ab nächsten Jahr einen Exklusiv-Vertrag mit der Konkurrenz Arcadia Live—der Joint-Venture-Agentur aus der österreichischen Arcadia und deutschen Partner wie FPK Scorpio—ein.

Dass dieser doch sehr überraschende Deal der Arcadia Live viel bringt, muss man hier wohl nicht weiter ausführen. Die Kollegen von The Gap haben auch Familie Bogner, die Eigentümern des Festivalgeländes, nach den Gründen für den Wechsel gefragt: „Die Meinungsverschiedenheiten zwischen Skalar und uns nahmen zu und die Zusammenarbeit wurde mit jedem Jahr schwieriger. Außerdem stehen in den nächsten Jahren sehr große Investitionen an, die wir nur tätigen können, wenn unsere Kapazitäten wieder besser genutzt werden und viele mehrtägige Festivals statt finden.“

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Gestern äußerte sich dann auch Skalar beziehungsweise Ewald Tatar, Chef vom Nova Rock und Gesellschafter von Skalar, zu der Causa. Auch wenn Skalar theoretisch mit Zustimmung von Arcadia Live weiterhin in Wiesen hätte veranstalten können, hat man sich entschlossen, sich komplett aus der Location zurückzuziehen. Tatars Statement klingt stellenweise abgeklärt, stellenweise aber auch persönlich enttäuscht.

„Dass die Bogner Veranstaltungs GmbH Jahrzehnte lang von meinem Engagement, meiner Risikobereitschaft und meinem Know-how profitiert hat ist unumstritten und man findet es nach fast 25 Jahren der Zusammenarbeit nicht mal der Mühe wert, ein klärendes Gespräch zu führen“, so Tatar. „Ich habe diese Spielstätte doch die letzten 20 Jahre geprägt wie kein anderer. Dieses Nest wurde jedenfalls von mir gut vorbereitet.“ Er habe von dem neuen Deal aus den Medien erfahren, die Investitionen auf dem Gelände hätten auf Veranlassung der Eigentümer zurückgebaut werden müssen. Auf gerichtliche Auseinandersetzungen will Tatar verzichten, obwohl er sich im Recht sieht. Die Rechtsunsicherheit würde dem Festivalstandort schaden, „Das hat Wiesen als Standort und seine Besucher nicht verdient.“

Bei Skalar wirft man den Blick jetzt eher nach vorne. Neue Locations für die betroffenen Festivals (The Nova Jazz & Blues Night, Lovely Days, Harvest of Art und Two Days A Week) würden in Kürze bekannt gegeben.

Es bleibt spannend. Es bleibt unübersichtlich. Und es bleibt abzuwarten, wo sowohl die Reise für die Skalar-Festivals als auch für Wiesen mit Arcadia Live hingeht. „Es bleibt kein Stein auf dem anderen“, heißt es in dem Statement von Tatar. Das ist wohl war.

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