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Gegen die Ayatollahs: Raving Iran

Als Dokumentation beschäftigt sich Raving Iran mit den gesellschaftlichen Problemen der Techno-Szene im Land der Ayatollahs.

Foto: Still aus Raving Iran

Während Raves bei uns lange schon in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind, stehen sie in anderen Ländern unter Strafe. Zum Beispiel im Iran. Der Film Raving Iran porträtiert nun die beiden DJs und Produzenten Annoosh und Arashzu, die sich auch von der Staatsgewalt nicht von ihrer Leidenschaft abhalten ließen.

Als Dokumentation beschäftigt sich Raving Iran mit den gesellschaftlichen Problemen der Techno-Szene im Land der Ayatollahs. Notwendigerweise muss sich die Szene hier im Untergrund aufhalten: Das klerikal-faschistische Regime betreibt seit der Revolution 1979 eine rigide, gewaltsame Politik gegen nahezu jede Form des Hedonismus, der als westlich und antiislamisch denunziert wird. 2014 wurden zum Beispiel sechs iranische Jugendliche verhaftet, weil sie einem viral gewordenen Video zu Pharrell Williams „Happy“ getanzt hatten. Sie wurden wegen der Beteiligung an einem „vulgären Video“ zu einer Gefängnisstrafe und 91 Peitschen-Hieben verurteilt . Zunächst auf Bewährung, sofern kein ähnliches Vergehen in Zukunft vorkommt.

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Die Schweizer Filmproduzentin Susanne Regina Meures hat für Raving Iran Annoosh und Arash zu einer Techno-Party mitten in der Wüste begleitet. Später, zurück in Teheran, wird Anoosh, bei dem Versuch, ihr Album illegal zu verkaufen, verhaftet und von den Sitten-Wächtern fast zu Tode geprügelt. Die Situation scheint aussichtslos, doch dann kriegen sie einen Anruf von einem großen Techno Festival aus der Schweiz. Sie reisen nach Europa, legen auf dem Festival auf. Bevor ihr Visa ausläuft, stellt sich die Frage, ob sie zurück in den Iran reisen sollten.

Im Trailer zum Film, der jetzt veröffentlicht wurde, hört man die Mutter einer der beiden sagen: „Wir möchten nicht, dass du du zurückkommst. Leb dein Leben, mein Sohn.“ Anoosh und Arash, die unter dem Namen Blade&Beard auftreten, entscheiden sich für den Verbleib in Europa.

Noch gibt es keinen Termin für einen Kinostart von Raving Iran. Allerdings läuft der Film beim DOK.fest in München Anfang Mai. Ob Anoosh und Arash dort sein werden, ist noch unklar. Sie sitzen derzeit in einem Asylheim in den Schweizer Bergen fest, sie, dürfen nicht ausreisen.

Seht dir unten den Trailer zu Raving Iran an:

Dieser Artikel ist vorab auf THUMP erschienen.

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