Die meisten Künstler sind verdammt scharf darauf der gesamten Facebook-Welt ins Gesicht zu reiben wie toll sie sind. Und ihre Fans jeden Tag mehrmals daran zu erinnern, warum sie eigentlich Fans sind. Prince, der gerade zwei Alben auf einmal rausgebracht hat, sieht das allerdings erfrrschend anders. Er hält von dem ganzen Social Media-Firlefanz rein gar nichts. Prince ist—was die Interaktion mit Fans angeht—ein ziemlich bodenständiges Kerlchen, das sich noch über die gute, alte Fanpost und selbstgebastelte Collagen freut. Nun gibt es bei Musikern einen Haken mit dem Namen Management. Genau dieses böse Management überredet Prince immer wieder zu menschenverachtenden Taten wie beispielsweise Tweets. Das ist ganz schön hart für jemanden, der auf diese brave new world am liebsten einen Haufen Glitzer scheißen möchte. Wir finden das toll. Prince, das ist jemand, der noch altbewährte Musiker-Werte hat, der Downloads zutiefst verabscheut und den man nur dann vor einen Computer bekommt, wenn man ihn dort hinprügelt (fig.).Umso beachtlicher ist es, dass Prince nach den zehn Jahren, die es Facebook nun gibt, ein Profil erstellt hat. Kudos. Zu diesem festiven Anlass, hat er sich etwas ganz besonderes für seine Fans überlegt: Q&A mit dem Prinzen höchstpersönlich. Dieser Schritt hat ihm vermutlich ein paar schlaflose Nächte und eine kleine Panikattacke gekostet. Dass sich Prince in der alten Schule pudelwohl fühlt erkennt man daran, dass er mit dem Prinzip Questions&Answers genau so wenig vertraut zu sein scheint, wie mit moderner Technologie und Social Media. Kurzerhand machte er daraus nämlich Questions&Answer. Von mehr als 1000 Fragen beantwortete er—Stand jetzt—genau eine. Diese Welle an digitalen Fragezeichen ist einem so großen Künstler einfach nicht zumutbar. Prince, wir sind bei dir. Lass dir gesagt sein, dass du der beste Mensch der Welt bist, weil wir an so viel Authentizität gar nicht mehr geglaubt haben.
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