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Wir sind seltsam grumpy, können aber besänftigt werden—Popfest, Tag 1

Wir sind auf dem Popfest und beschreiben, was wir dort sehen.

Alle Fotos: Mona Hermann, die heute noch mehr liefern wird.

Ich habe gestern einen Popfest-Klassiker gebracht. Genau genommen einen von zwei Popfest-Klassikern: Der eine ist fast alle Konzerte verpassen, weil man einfach am Karlsplatz Dosenbier trinkt. Der andere ist, sich die Konzerte auf der Seebühne anzuschauen und danach aufzubrechen, weil man arbeiten muss und „es ja eh noch 3 Tage sind“.

Ich war gestern irgendwie Grumpy Cat. Ich gestehe aber, dass ich—wie viele gestern—vor allem wegen Nazar, der mit einer Band auftrat und im Vorfeld ein bisschen zum Popfest-Headliner hochgejazzt wurde, dort. Und ich war um Mitternacht im Bett. Ich sollte mich schämen.

Unser Chefredakteur Jonas (Symbolfoto)

Vorher war ich aber so ab acht an der Seebühne, um mir S.K.Invitational anzuschauen, die nacheinander Black Twang, Yasmo und Nazar für jeweils 4-5 Songs begleiteten. Das Publikum ist schnell überzeugt, ich bin es ehrlich gesagt nur so halb. Die Seebühne ist von einer so hohen Anzahl von Instrumenten technisch offenbar ein wenig überfordert, und irgendwie will sich der Druck nicht ganz einstellen. Aber schon okay: Die Protagonisten und die Band sind gut, da will man jetzt nicht nach Haaren in der Suppe suchen. Nazar—der davor nach eigenen Angaben wahnsinnigerweise noch nie für ein Wiener Festival auch nur angefragt wurde—spielt alte Hits, neues Material und gibt rührende Liebeserklärungen an seine Stadt ab. Ein Festival wie das Popfest kann und soll mutig buchen—das haben sie getan, es ging auf, und jetzt bin ich auch schon still.

Grundsätzlich ist das Problem der Seebühne eh bekannt: der Sound ist jeweils nur direkt davor ok und verliert sich sehr schnell. Das ist aber bei einem innerstädtischen Umsonst-Und-Draußen-Festival wahrscheinlich auch nicht anders machbar.