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Please Madame geht es um die Liebe zum Schnitzel

Schon vorab haben wir den Stream zu ihrem neuen Album, verlosen Tickets für ihre Album-Releaseshow und haben mit ihnen über Mamas geredet.

Alle Fotos: Arne Müseler

Please Madame ist keine veraltete Anrede, die Mädels dazu auffordern soll, doch bitte nach dem Konzert backstage vorbeizuschauen. Es ist der Name einer jungen Band aus Salzburg. Ja, sie haben schon mal Metal gespielt. Weil sie aber a) die langen Haare doch ihren Groupies überlassen und b) nicht im Vorfeld der Toten Hosen am Nova Rock spielen wollten, haben sie doch noch Genre geswitcht. Nennen wirs mal Indie-Synthiepop. Mit ein bisschen Hiphop—ab und zu, wenn ein Rapper zugegen war, der im Salzburger Studio grade mal Zeit und Laune hatte. Ihr müsst wissen, die sind in der Mozartstadt nicht so zahlreich vertreten.

Nach langem Basteln und Abfeilen kann man sich ab 13. November—je nach persönlichem moralischen Standard—das Debutalbum kaufen oder illegal downloaden. Da das ohne Hilfe und Unterstützung von zuhause so nicht funktioniert hätte, danken die Jungs an dieser Stelle gleich mal ihren Eltern. Shout out also an die vier Mamas und Papas. Weil sie aber natürlich selbst auch Schweiß, Blut und Bier in ihr Projekt gesteckt haben, habe ich mit ihnen über den Albumtitel philosophiert. Der lautet: Escape the nest. Für alle, denen das nichts sagt: Schön für euch, ihr könnt da hineininterpretieren, was ihr wollt. An alle, denen das etwas sagt: Cool, ihr habt Tom Smith und somit die Editors verstanden. Und Please Madame feiern euch jetzt auch.

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Pros und Cons zu Nestflucht und Hotel Mama, dem besten Essen der Welt und wie man seine Hemden richtig bügelt, lest ihr hier.

Noisey: Habt ihr euch je überlegt, im Hotel Mama zu bleiben?
Dominik: Ganz ehrlich…nein. Ma, ich bin so froh, dass ich nach Wien gezogen bin.

Aber ist das vielleicht nur jugendlicher Leichtsinn? Weg von zuhause, damit ihr mal rebellisch sein könnt?
Dominik: Wir sind jetzt beide 20 (Anm. d. Red.: ich habe das Gespräch mit Dominik und Martin geführt). Also nicht, dass es uns zuhause nicht gut gegangen wäre—wieder ein Shout an Mama!—aber es war echt an der Zeit. Ich glaub, ich hätt es nicht mehr ausgehalten, auch wenns schon gemütlich war.

Eine wichtige Frage ist vielleicht an der Stelle, ob ihr zuhause Geschwister habt. Nervige Geschwister.
Martin: Ja, wir haben beide eine Schwester. Aber gar nicht so nervig. Eigentlich eh ganz OK.
Dominik: Siehst, wir in der Band haben alle eine Schwester, wenn ich jetzt mal genau drüber nachdenke.

Also gar keine Option, zuhause, beziehungsweise in Salzburg zu bleiben?
Martin: Hm, nein, eigentlich nicht. Es sind halt einfach alle in unserem Umfeld—oder die für uns wichtigen Personen—nach Wien gezogen. Da wollten wir nicht auf der Strecke bleiben.

Die Crowd muss zusammenbleiben, verstehe.
Martin: So in der Art. Es sind aber eh nicht alle so weitsichtig wie wir. Ich glaube, ich kenne da schon jemanden, der für immer zuhause leben wird. Solang das mir halt nicht passiert, passt.

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Hier der Albumstream, unten geht das Interview weiter:

Wie müssten die Umstände aussehen, doch zuhause wohnen zu bleiben?
Martin: Naja, stell dir vor, deine Eltern haben einfach ein richtig fettes Haus. Und vermieten da vielleicht Wohnungen. Dann mietest du dir da eine, läuft.
Dominik: Du bist dann quasi im Hotel Mama, aber doch nicht im Hotel Mama. Und wenn du Glück hast, wäscht sie sogar noch deine Wäsche mit!

Was wäre demnach größter Vorteil von Hotel Mama?
Dominik: Das Essen. Definitiv, das Essen.

Es geht also nicht um Liebe und Zuneigung, sondern um Nahrungsaufnahme.
Dominik: Na, schon auch um Liebe. Aber halt auch um die Liebe zum Schnitzel.

Und sonst?
Dominik: Man muss seine Wäsche eben nicht selber machen. Und auch nicht bügeln. Ich kann’s einfach nicht. Hemden sind mein Horror (Anm. d. Red.: Dominik trägt ein Hemd. Es sieht aber eigentlich nicht scheiße aus).

Du musst sie nur richtig aufhängen und trocknen lassen, dann sparst du dir das Bügeln.
Dominik: Das sagen mir die Leute seit einem Jahr! Und ich kriegs trotzdem nicht hin.
Martin: Geh, das zeig ich dir mal.
Dominik: Ich find ja, Haushalt kann ja ganz lustig sein.
Martin: Ich habe für die Lebenshilfe gearbeitet. Finde das deshalb auch gar nicht so dramatisch.

Du bist also sozial.
Dominik: Martin ist voll sozial. Deshalb studiert er auch was Soziales.

… Ja?
Martin: Klar. Wirtschaftsrecht.

Klingt natürlich logisch. Also, ihr habt beide Schwestern zuhause. Wart ihr da bisschen die verwöhnten Männer im Haus?
Martin: Eigentlich glaube ich, dass meine Schwester jetzt Nutzen daraus zieht. Wir haben schon ziemlich viel Mist gebaut—und als Erstgeborener hab ich die Latte hoch gelegt. Nach mir konnte dann eigentlich nichts Schlimmeres mehr kommen.

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Viel Mist gebaut?
Dominik: Ohja. Wir haben uns in unserer Jugend schon einiges geleistet. Konnten aber immer zuhause anrufen und sagen: Bitte, ihr müsst uns da jetzt abholen. Und vielleicht was zahlen.

Wie steht’s damit Mädels mit ins Hotel Mama zu nehmen?
Martin: Da hat Dominik den eindeutigen Vorteil.
Dominik: Meine Eltern führen ein Hotel. Ich könnte mich da theoretisch mit ihr in einem Zimmer einmieten.

Es ist also kein Scherz. Du wohnst beziehungsweise hast wirklich im Hotel Mama gewohnt. Und wie sieht’s da mit Partys aus?
Martin: Wir haben einen großen Garten—und ich im Sommer Geburtstag. Wenn ich also gefeiert habe, hat das meistens eh draußen stattgefunden, da wars dann egal, wie es danach ausgesehen hat. Ich glaub aber nicht, dass wir generell so die Hausparty-Leute sind.
Dominik: Ja schlicht und einfach deshalb, weil wir lieber woanders feiern und denen dann den Dreck dort lassen. Da ist dann auch die Mama nicht sauer.

Auf die Mamas. Merci beaucoup.

Wir verlosen 1x2 Tickets für ihre Album-Releaseshow am 28.11. im B72 unter allen, die uns eine Mail mit dem Betreff „Please Madame“ an schicken.

Please Madame kann man sich auch sonst live ansehen:

13.11. Salzburg, Rockhouse
28.11. Wien, B72
02.12. Luzern, Treibhaus
03.12. Basel, Airport Hotel
05.02. Altenmarkt, Cafe Libella
06.02. Reutlingen, franz.K
07.02. Mannheim, Alte Seilerei
10.02. Leipzig, Moritzbastei
11.02. Dresden, Bärenzwinger
12.02. Berlin, Comet
13.02. Hamburg, Kleiner Donner
15.02. Kassel, Theaterstübchen
17.02. Krefeld, Kulturfabrik
18.02. Oberhausen, Druckluft
19.02. Leer, Zollhaus
20.02. Wolfsburg, SaunaClub
24.02. Konstanz, Kulturladen
25.02. Kempten, kultBOX
27.02. Innsbruck, Weekender

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