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OK Go machen geniale Musikvideos, aber wie wär's mal mit genialer Musik?

Das neueste virale Supervideo von OK Go unterstreicht mal wieder, was wir länger schon wussten: Ihre Musik ist es nicht wert.

Kannst du dich noch daran erinnern, als du das erste Mal „Here It Goes Again“ von OK Go in der Indie-Disko gehört hast und Euphorie deinen Körper erfasste? Oder als du monatelang auf ihrem Album Of The Blue Colour of the Sky hängengeblieben bist?

Nein? Wie auch. Denn das fand nie statt.

Aber kannst du dich noch an das Video erinnern, in dem vier Jungs mithilfe von sechs Laufbändern eine ziemlich geniale Choreographie zum Song …, äh, wie hieß der Song noch gleich? Und wie ging er gleich noch? Naja, egal, denn natürlich erinnerst du dich an dieses Video!

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Nach dem Laufband-Video gab es das mit den Hunden …

… das mit der Rube-Goldberg-Maschine …

… das mit dem Auto …

… das mit den optischen Täuschungen …

… und seit gestern das mit den Regenschirmen.

Alle diese Videos—und vermutlich noch jede Menge anderer OK Go-Videos—sind großartig. Jeder, der etwas anderes behauptet, ist ein Lügner. An diesen Videos ist wirklich nichts auszusetzen—die Ideen sind genial, die Umsetzung ist aufwändig, das Ergebnis ist beeindruckend und so unterhaltsam, dass du es dir gleich nochmal ansehen willst.

Dafür nehmen OK Go in Kauf, dass ihre Musik massiv untergeht. Am eklatantesten ist das beim Lied „Needing/Getting“ aus dem Auto-Video. Na klar, hier geht es um eine verrückte Performance, und da ist mehr oder weniger egal, wie gut oder schlecht der Song ist. Aber auch die anderen Lieder von OK Go bleiben nicht hängen, und zwar ganz einfach, weil sie nicht besonders toll sind. OK Go ist allerhöchstens eine durchschnittlich gute Indieband, nach der kein Hahn krähen würde, wenn sie nicht diese Videos machen würden. Und zwar zu Recht.

Einerseits ist es natürlich ziemlich schlau, dass sich eine mittelmäßige Band auf die Art am Leben hält. Aber es stellt sich ganz grundsätzlich die Frage, was das dann überhaupt soll. Können OK Go nicht einfach Videos für gute Musiker produzieren und ihren Lebensunterhalt damit verdienen? Warum dauerhaft eine mittelmäßige Band pushen, nur weil man selbst Mitglied ist? OK Go haben Preise ohne Ende abgesahnt, große Filmemacher loben ihre Kreativität, die Band hat Kontakte zu berühmten Regisseuren und Erfahrung mit Querfinanzierung, siehe Chevrolet. Ein großartiges Videoteam, mit einem Abo auf virales Potenzial. Die Welt würde sich die Finger lecken.

Was möchte sich diese Band also beweisen, dass sie nicht aufhört, mittelmäßige Musik zu machen? Und jetzt kommt mir nicht mit falschem Stolz, der scheint nämlich kaum ausschlaggebend zu sein—Sänger Damian Kulash, der auch bei den meisten OK Go-Video die Regie übernimmt, war einer der (Fake-) Protagonisten im berühmten „First Kiss“-Video. Wer sich dafür nicht zu schade ist …

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