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So flirtest du am besten betrunken

Ausprobieren auf eigene Gefahr!
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Jeder kennt das: Vorglühen bei Freunden, die Motivation steigt. Es geht in eine Lokalität, das Geld muss gespart werden. Noch schnell vor dem Losgehen im Spiegel zurecht gemacht – eine Bierdose begleitet den Weg zum erwünschten Fortgehpunkt. Irgendjemand (wenn nicht sogar du selbst) hat auch die Wodka-Reste mit Orangensaft mitgenommen – gehört natürlich alles ausgetrunken. Und dann stehst du da. Besoffen, glücklich und – Moment, steht da etwa ein süßer Typ bzw. ein süßes Mädchen neben dir? Wie hast du das geschafft? Du weißt es natürlich nicht mehr. Alles was du intuitiv erspürst ist, dass der Mensch neben dir viel nüchterner ist als du es bist. Jetzt sind wir in einer äußerst kritischen Situation – jeder Move von dir könnte alles zerstören. Es heißt jetzt taktisch klug vorzugehen. Welche Strategien dir dabei helfen? Natürlich unsere. Die haben zwar auch so ihre Tücken, aber dieser Guide hilft dir, bei einer zu bleiben. Denn nicht nur beim Alkohol gilt "Mischkonsum ist nie gut". Gern geschehen.

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Die "Mach dein Gegenüber betrunkener als du es bist"-Strategie

Kaching.

Okay, zugegeben: Diese Strategie wird von vielen Männern benutzt und ist kein Geheimtipp. Das Prinzip ist einfach – man betrinkt sein Gegenüber und macht es so willenlos und gefügig. In der Praxis funktioniert das aufgrund von budgetären Begrenzungen oder der eigenen Beeinträchtigung eh nie bis einmal im Jahr. Wenn du es trotzdem probieren möchtest: Mann oder Frau sollte hier taktisch klug vorgehen – Geld hat man nicht unendlich viel und die falsche Getränkewahl könnte das Gegenüber stutzig machen. Es ist wichtig, dass dein Opfer sich ganz lange nicht bewusst ist, dass es gerade abgefüllt wird. Deshalb schlage ich folgende Running-Order vor: Bier, wenn notwendig noch ein Bier, lustig-süßer Shot, harter Shot. Auf keinen Fall sollte man mit einem Shot anfangen – vor allem weil du besoffener bist, den Shot muss man ja mittrinken. Nicht geeignet sind weiße Spritzer, da sie zu wenig Alkohol beinhalten.

So gehst du vor: Deine Aufgabe bei dieser Strategie ist es, weniger zu trinken und dein Gegenüber zum schneller trinken zu animieren. Ein Crashkurs in Psychologie: Führe dein Getränk an den Mund während des Gespräches, trinke aber nichts. Tu nur so. Beobachte wie dein Gegenüber sich austricksen lässt. Nochmal: Keine Shots am Anfang – das schreit zu sehr nach "Ich möchte dich nur benutzen, du Stück Fleisch"!

Das könnte schief gehen: Im schlimmsten Fall dauert es wirklich lange bis er oder sie betrunken ist. Die Zeit zwischen "Nicht-Betrunken" und "Betrunken" ist Gesprächszeit. Ich muss dir nicht sagen, wie sehr du da verkacken kannst. Außerdem: Nächster Kontoauszug könnte wehtun.

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Die "Mhm-Mhm-Wiederholung"-Strategie

Das "sich irgendwo anhalten" ist auch bei Partyfotos, oder allen anderen Sachen die mit Körperspannung zu tun haben, dein neuer bester Freund.

Who are you kidding, natürlich kannst du kein gerades Gespräch zustande bringen. Deshalb hörst du zu. Deine Körperhaltung? Abgestützt an der Bar. Oder abgestützt an der Wand. Jedenfalls, nicht die Körperspannung auf dich verlagern – sie wird dich hängen und schwanken lassen. Meistens ist das interessierte Gegenüber eh dahinter, von sich zu erzählen. Deine Aufgabe ist es zu nicken und ein "Ah, ich verstehe-mhm" gelegentlich loszulassen. Versuche so wenig wie möglich selbst zu reden. Gib deinem Gegenüber Hard Facts – Studium/Arbeit, Alter, Wohnort. Die Beziehung zu deiner Katze ist kein Hard Fact. Dein neu frisiertes Auto ist auch kein Hard Fact. Witze sind Tabu – du bist nicht halb so lustig, wie du denkst. Wenn du den Faden verloren hast, besinne dich auf das letzte Wort und erzähle eine kurze Anekdote dazu ( nur für fortgeschrittene Teilzeitalkoholiker) oder frage nach " Und wie geht’s dir mit Wort?"

So gehst du vor: Solltest du echt keine Ahnung mehr haben, weil deine Gedanken abgeschweift sind, schaue entsetzt und sag: "Oh sorry ich habe das Letzte nicht ganz verstanden, hier ist es laut!" Schaut dein Gegenüber komisch, lache los und sage "Scherz". Du hast gerade etwas Komisches gemacht oder gesagt.

Das könnte schief gehen: Gibt es einen Zweitkontakt, geht der Mensch davon aus, dass du alles über ihn weißt. Das wird also noch sehr spaßig für dich. Namen unbedingt vom Gegenüber einspeichern lassen! Zu oft "Scherz" sagen und du wirkst auf dein Gegenüber komisch.

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Die "Schnell ins Ziel" Strategie

Tanzen ist cool – wenn man es kann. Gehe nicht davon aus, versuche dich zu kontrollieren. Weniger ist mehr.

Und mit Ziel meine ich nicht das Bett. Wenn du wirklich besoffen bist, dann ist das Einzige, was du heute aufreißt die Klotür. Und das ist besser so. Der Mensch, der dich gerade kennenlernt, möchte nicht von dir besoffen begattet werden – es wäre deiner Performance doch auch irgendwie unwürdig. Naja, außer du bist ein Mädchen und er ein Typ: Wir haben es halt schon noch immer erschreckend einfach. Unabhängig vom Geschlecht: Dein erstes (Teil-)Ziel ist "Nicht reden". Weil "Reden" noch immer der größte und gefährlichste Risikofaktor ist. Schalte ihn aus.

So gehst du vor: Schau, dass du schnell zum Schmusen kommst. Alternativ: Schau, dass du schnell zum Tanzen kommst. Tanzveranstaltungen gibt es nicht, weil in jedem Menschen ein kleiner Tänzer steckt. Wenn man genau Österreichs Tanzflächen bewundert, schließt man diese Theorie automatisch aus. Sondern: Tanzflächen haben die lange Tradition des Rauschvertuschens. Das habe ich gerade erfunden, aber es scheint mir sehr plausibel. Prove me wrong.

Das könnte schief gehen: Dein Übermut könnte das Schmusen zu schnell initiieren und den gesamten Riss weglaufen lassen wie ein verschrecktes Reh auf der Autobahn. Dein Tanzen könnte eventuell einfach scheiße und seltsam aussehen und denselben Effekt wie "voreiliges Schmusen" erzielen. Außerdem: Der nüchternere Mensch wird dich trotzdem Kennenlernen wollen. Irgendwann halt.

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Die "All In" Strategie

ALL IN! Dein Gegenüber hat unfassbares Glück, dich bei deinem lustigen und berauschten Abend begleiten zu dürfen.

Meine persönliche Lieblingsstrategie. Siehe es so: Du bist besoffen. Dieser Abend wird sowieso nicht mehr nüchtern. Zu der Frage am Anfang, wie du es geschafft hast, dass ein nüchterner Mensch neben dir steht: Du wirkst wie erlegtes besoffenes Wild oder du wirst trotz deiner Zuheit, als hübsch empfunden. Für beides muss man kein Nobelpreisträger sein und du kannst davon ausgehen, dass es eh auch nicht erwartet wird. Erzähle einfach deinem Gegenüber, dass du "ein bisschen" betrunken bist. "Ur zu" ist nicht besonders sexy. Du fühlst dich jetzt geil, weil Alkohol so wirkt. Also los geht’s mit platten Sprüchen, hysterischem Lachen und Körperberührung. Wenn dein Gegenüber verstört die Szene verlässt, dann trinkst du einfach noch einen Spritzer, gehst zu deinen Freunden und vergisst es nach fünf Sekunden wieder. Du verdienst sowieso jemanden der deiner würdig ist. Also jemanden der mindestens genauso betrunken ist. Und wenn man am selben alkoholischen Level ist – passt eh alles.

So gehst du vor: Du bist der Held des Abends. Nur du weißt, welche Zaubertricks in deinem besoffenen Bewusstsein vergraben liegen. Halte dir vor das geistige Auge, dass du vorgeglüht hast um besoffen zu sein und nicht um auf Aufriss zu gehen. Du bist sowieso da um Spaß zu haben – egal ob mit oder ohne potentiellen Sexualpartner.

Das könnte schief gehen: Alles oder nichts.

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Fredi weiß, dass besoffen posten uncool ist, sie macht es trotzdem: @schla_wieneri

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