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Beinah wäre ich auf Nicki Minajs „Anaconda“-Video hereingefallen

Trotzdem sind wir alle drauf reingefallen. Dank jeder Menge Ärsche und natürlich Drake.

Heute morgen hat Nicki Minaj uns endlich den Gefallen getan, ihr Video „Anaconda“ in die Welt zu entlassen. Und wir haben genau das bekommen, was uns versprochen wurde: Arsch. Überall, und in Massen—in jeglicher Hinsicht. Vielleicht sollten wir uns fragen, was mit uns falsch läuft, dass wir dieses Video so sehr herbeigesehnt haben. Ich meine, wir haben doch Pornos. Warum sind wir im Jahr 2014 noch so aufgeregt, wenn eine nach Aufmerksamkeit schreiende Popdiva ihren blanken Hintern in die Kamera hält? Zumal Nicki das bei weitem nicht zum ersten Mal macht. Wenn ich allerdings genau überlege, sollte man doch froh darüber sein. Vielleicht bedeutet es, dass wir doch noch nicht so sexuell abgestumpft sind. Herzlichen Glückwunsch, Menschheit.

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Was viele an diesem Video aufregt, ist nicht etwa die Fülle an (respektive der) Hintern, sondern der sehr schlechte Song. Der Sir Mix-a-Lot-Song „Baby Got Back“, der noch nie die große musikalische Offenbarung war, wird hier auf unglaublich nervige Weise gesampelt. Das Qualitätsprogramm von VH1 (Achtung Facebook: das war SARKASMUS) setzte das Original aus den Achtzigern auf Platz 17 der besten HipHop-Songs der Geschichte. Entschuldigung, aber nein. Einfach nein. Auch die Rap-Parts auf „Anaconda“, auf die man sich bei Nicki ja normalerweise einigermaßen verlassen kann, sind komplett nichtssagend.

Es ist kein Wunder, dass das Single-Cover vor ein paar Tagen viral ging, nicht aber der kurze Zeit später veröffentlichte Song.

Nicki wusste, dass der Track nicht stark ist, deswegen hat sie ihn auch Wochen vor dem Video veröffentlicht. Nach dem Motto: Hier habt ihr den Song, wir wissen, dass er kacke ist, aber hey, dafür gibt es bald richtig viel Ärsche im Video! So konnte keiner enttäuscht werden.

Man könnte jetzt darüber diskutieren, was denn aus Rap und Nicki und überhaupt aus dem Abendland geworden ist, dass uns dieses Thema so fesselt. Aber vielleicht sollten wir einfach ehrlich sein und zugeben, dass das Wackeln eines üppigen Hinterns etwas Hypnotisches hat. Tja, ich kann nicht anders, als anzuerkennen, dass Nicki und ihr Team das Ding perfekt aufgefahren haben.

Als der Song rauskam, war wahrscheinlich nicht nur ich enttäuscht. Denn es schien davor kurzzeitig so, als ob Nicki wieder steil in Richtung Spitze unterwegs war. Offensichtlich hatten einige ihren Status als einer der besten Rapperinnen (geschlechterübergreifend) so sehr angezweifelt, dass sie es jedem zeigen musste. Fast jeder Song oder Part von ihr war dieses Jahr auf höchstem Niveau. Beginnend mit dem Remix zu dem Young Thug-Hit „Danny Glover“, dann mit einem der besten Rapsongs des Jahres „Lookin Ass“, den großartigen Vocals in der Soulja Boy-Kollabo „Yasss Bish“ und schließlich dem von Dr. Luke produzierten „Pils N Potions“, das wahrscheinlich ihre beste Popnummer ever war.

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Noch dieses Jahr soll ihr drittes Album Pinkprint erscheinen, das eine Hommage an Jay-Zs legendäres The Blueprint sein soll. Und bis „Anaconda“ rauskam, schien auch ihr bevorstehendes Album Potenzial zum Klassikerstatus zu haben. Nun die Enttäuschung.

Doch wir sollten nicht vergessen, dass Nicki eine—wenn auch rappende—Popkünstlerin ist. Und Popmusik ist ein Produkt, das von so vielen Hörern wie möglich konsumiert werden will. Ihr Arsch-Video ist ein weltweites Thema, obwohl der Song scheiße ist. Damit hat sie zweifelsfrei abgeliefert. So wie sie bis jetzt mit ihren harten Rapsongs abgeliefert hat.

So sehr, dass sich sogar Drake zum Affen machen ließ. Vielleicht, um bei einem der potenziell meistbesprochenen Videos des Jahres dabei zu sein. Oder um Nicki Minaj Respekt zu zollen. Sinn macht der Cameo allemal: Drake zieht bei denjenigen, denen nackte Ärsche nicht reichen. Vielleicht konnte er aber auch einfach—wie wir alle, die wir das Video zu Ende geschaut haben—auf diese Perspektive nicht verzichten:

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