FYI.

This story is over 5 years old.

Features

Das NYPD verweigert Beyoncé den Schutz, es sei denn, sie entschuldigt sich

Die Polizei ist „überhaupt nicht glücklich“ mit der Superbowl-Show von Beyoncé. Ob Bey oder der Rest der Welt zufrieden mit der Performance der amerikanischen Polizei ist, bleibt allerdings auch fraglich.

Beyoncé ist auf dem besten Weg, Janet Jackson in Sachen Superbowl-Skandal abzulösen. Zumindest wenn es nach der New Yorker Polizei, kurz dem NYPD, geht. Diese hat nun verkündet, man werde Beyoncé nur noch beschützen, wenn sie sich für ihren fulminanten Auftritt und die einhergehende, angebliche Hommage an die Black Panthers Party entschuldigt. Entschuldigungen der New Yorker Beamten gegenüber den zig unschuldigen Opfern im Zuge ihres in den 60ern und 70ern geführten Krieges gegen die Black Panthers sind übrigens bisher nicht bekannt. Und nein, das ist keine Satire, die meinen das ernst. Da kann man sich nur an den Kopf fassen. Die spinnen. Die Bullen. Die Schweine.

Anzeige

Während ihres Auftritts vor wenigen Wochen, bei dem sie Coldplay-Sänger Chris Martin dezent den Arsch gerettet hat und unter anderem ihren Black Power-Hit „Formation“ zum Besten gab, flimmerten zur besten Sendezeit verschiedenste Anspielung auf Malcom X oder etwa die schwarze Bürgerrechtsbewegung in die Wohnzimmer der Amerikaner. Zusätzlich ließen Video und Text des Songs keinen Zweifel an der Botschaft zu. Say it loud, I'm black and proud. Das erfordert natürlich den Widerstand des weißen Establishments und seiner Polizisten in Uniform. Und da die Hysterie noch nicht überhand genommen hat, ließ man jetzt verlauten, man werde Beyoncé erst dann wieder beschützen, „wenn sie erklärt, warum Sie diese spezielle Art der Performance gewählt habe“.

Denn glaubt man den Beamten, stellte ihr Auftritt einen Angriff auf die Polizei dar. Wovor die Polizei Beyoncé nun nicht mehr oder vielleicht bald doch wieder beschützen will, bleibt auch völlig im Unklaren. Laut einer internen Quelle, „glaube das NYPD nicht, dass Beyoncé mit ihrer Hommage an die Black Panthers Feindseligkeit gegenüber der Polizei befürwortet“, das Problem sei nur, „dass Millionen Zuschauer das so sehen könnten.“ Aha. Die Polizei sei „überhaupt nicht glücklich“ mit der Superbowl-Show von Queen Bey. Das ist ebenfalls sehr schade. Ob Beyoncé oder der Rest der Welt hingegen zufrieden mit der Performance der amerikanischen Polizei im Allgemeinen ist, bleibt allerdings auch fraglich.

Anzeige

Ed Mullins, Vorsitzender einer Polizeivereinigung namens „New York's Sergeants Benevolent Association“ fordert die Queen of Everything außerdem dazu auf, Polizisten nicht als „Schurken“ darzustellen. „Die Strafverfolgungsbehörden im ganzen Land müssen eine Erklärung abgeben, dass wir nicht die bösen Jungs sind und sie aufhören muss, uns als solche zu portraitieren“ so Mullins. Das ist hilfreich, eine Erklärung über sich selber abzugeben. Vielleicht wäre es besser, wenn man einfach aufhört, sich regelmäßig wie die Axt im Walde aufzuführen, dann könnte sich Queen B auch wieder ganz auf „Bootylicious“-Songs konzentrieren. Don't shoot the messenger, ihr Holzköpfe.

Aber als wäre das alles nicht genug, fühlen sich jetzt auch noch Menschen, die weder irgendwer gefragt hat, noch irgendjemand um Schutz bat, dazu ermutigt, der Sängerin die „Security“ zu entziehen. Bo Dietl, ehemaliger Ermittler, Z-Promi und inzwischen Inhaber einer privaten Sicherheitsfirma, verkündete ebenfalls, dass er „obwohl er Business sehr mag (sic!), auf keinen Fall Sicherheitspersonal für ein Beyoncé-Konzert zur Verfügung stellen würde.“ Gut zu wissen. Der Typ hat einst eine Biografie verfasst, die verfilmt wurde. Leider mit Stephen Baldwin in der Hauptrolle. Da kann man nur sagen: Niemand hat euch gefragt! Keiner kann euch leiden! Schämt euch für eure Kollegen, die teilweise fragwürdige Ausübung eures Berufs und seid froh, dass euer Stammbaum eventuell doch kein Kreis ist, Dumbasses!

Anzeige

via GIPHY

P.S. Die Tickets für die anstehende Europa-Tournee sind allerdings wirklich sehr teuer, vielleicht lässt sich da noch was machen, Bey! Immerhin ist die deutsche Polizei sicherlich gewillt, dich gratis zu beschützen. Zumindest solange du dich nicht über Schäferhunde, die Verhältnisse in Sachsen oder den Tod von Oury Jalloh echauffierst.

**

Folgt Noisey bei Facebook und Twitter.