Miley Cyrus’ Instagram ist besser als alle Kunstmuseen dieser Welt zusammen

Lexika definieren Kunst gemeinhin als Malerei und ähnlichen Krempel. Einige Menschen geben gutes Geld dafür aus, um sich dieses Zeug anschauen zu können. Sie reisen zu berühmten Museen und Galerien, besuchen hochklassige Kunstauktionen und studieren an Eliteuniversitäten. Das ist alles totale Zeitverschwendung, denn tatsächlich kann man die großartigste Kunstsammlung der Welt sehen, indem man sich einen Instagram-Account zulegt und der talentiertesten Künstlerin unserer Generation folgt: Miley Cyrus.

Miley Cyrus’ Instagram-Account stellt den wichtigsten Beitrag zur Kunstwelt dar, seit Höhlenmenschen angefangen haben, Wände vollzumalen. Im Vergleich zu ihr ist Leonardo da Vinci nur ein untalentierter Niemand mit pädophiler Neigung. Jeden Tag produziert Cyrus mehrere neue Arbeiten, von denen jede einzelne unter ihren 10 Millionen Followern eifrige Debatten und anregende Kunstdiskussionen anstößt. „Omg Ew what happend 2 u?“, fragt hier ein scharfsinniger Kunstkritiker. „Ever heard of shut the fuck up. It’s her life“, lautet es von anderer Seite. „This message is cursed, but if u don't post this on seven pics your mum will die“, führt eine dritte Person an. Tatsächlich, Miley Cyrus ist die mutigste und produktivste Künstlerin dieser Generation—nein, aller Zeiten.

Hier sind einige der besten Arbeiten aus ihrer umfangreichen Sammlung. Wir haben uns die Freiheit genommen, selber Titel hinzuzufügen.

Wir alle kennen die Frage: „Wenn im Wald ein Baum umfällt und niemand ist da, um es zu hören, gibt es dann überhaupt ein Geräusch?“ Ganz ähnlich kann man aber auch fragen: „Wenn eine 21-jährige Multimillionärin im Wald die Hose runterzieht, um ein Ei zu legen, wird irgendjemand da sein, um es zu instagrammen?“ Zum großen Glück für Kunstliebhaber auf der ganzen Welt lautet die Antwort auf diese Frage: Ja.

Waren in den letzten hundert Jahren schon irgendwelche anderen Künstler mutig genug, sich mit dem Medium des aufblasbaren Riesenschwanzes zu befassen? Haben sich Gerhard Richter oder Chuck Close getraut, den künstlerischen Wert luftgefüllten Plastiks in der Form eines zwei Meter großen Pimmels zu erkunden? Nein, das haben sie nicht.

Cyrus hat eine Fülle von Materialien verwendet, um diese Skulptur zu erschaffen, die sich, wenn überhaupt, als Crossover-Werk zwischen H.R. Giger und Lisa Frank einordnen lässt.

Cyrus ist eine wahre Meisterin des Objet trouvé. Hier hat sie Schönheit an einem der dafür unwahrscheinlichsten Ort gefunden: einem Scheißhaus. Woher weiß sie, dass es Kunst ist? Weil es in das Werk eingraviert ist—genau an der Stelle, auf der du deinen Hintern platzierst, wenn du kacken gehst.

Hierbei handelt es sich um eine Interpretation von Oscar Wildes Das Bildnis des Dorian Gray. Jay Leno ist das Bildnis.

In einer ihrer provokativsten Arbeiten verwendet Cyrus ihre entblößte Taille, um eine kraftvolle Message für den Weltfrieden zu kommunizieren.

Wie auch viele andere wahrhafte Künstler hat sich Cyrus mit dem Medium #tbt befasst. Hier setzt sie sich mit einer frühen Arbeit auseinander, auf der sie mit ihrer Schwester und ihrem Vokuhila-tragenden Vater abgebildet ist. Viele interpretierten diese Arbeit als Hinweis auf Mileys innere Sehnsucht, ein ganz normaler Mensch zu sein.

Hier steht Miley ganz in der Tradition von Andy Warhol, der seine Kunst verwendet hat, um ikonische Bilder amerikanischer Popkultur zu kommentieren. Hier nimmt sie das „Anaconda“-Artwork ihrer Künstlerkollegin Nicki Minaj und wagt eine mutige Neuinterpretation, indem sie ihren eigenen Kopf auf Minajs unfassbar proportioniertem Körper platziert und die Hautfarbe ihrer eigenen anpasst, damit du, der Beobachter, dir vorstellen kannst, wie es wäre, wenn Cyrus einen unfassbar riesigen weißen Hintern hätte. Haben wir es hier vielleicht mit einem künstlerischen Kommentar zu Rasse zu tun? Es ist in jedem Fall ein sehr aufrüttelndes Werk.

Hier haben wir ein weiteres Werk aus Cyrus’ „Scheißen“-Serie. In diesem Bild ergänzt Miley das klassische Thema noch um die Anwesenheit eines jungen männlichen Begleiters. Sieh, wie sie den Betrachter direkt ansieht—wie eine twerkende Cindy Sherman—während der Mann in die Ferne blickt. Vielleicht versteckt sich in diesem Werk ein Kommentar zur patriarchalen Gesellschaft, in der wir auch mal kacken gehen.

Hier zollt Cyrus ihrer neugefundenen Heldin Kathleen Hanna von Bikini Kill Tribut. Achte auf die imponierende Gegenüberstellung von drei Millionen verwirrten Teenagerfans und dem Zorn wütender Altpunker.

In dieser Arbeit setzt sich Cyrus mit der weiblichen Form auseinander—mit besonderer Würdigung des Sideboob.

So wie Magritte einen Apfel verwendet hat, um das Gesicht der Gestalt in „Der Sohn des Mannes“ zu verdecken, so verdeckt auch Cyrus in dieser Arbeit ihr Gesicht mit dem Rauch eines Blunts. Möglicherweise handelt es sich um einen politischen Kommentar zum Krieg gegen Drogen.

Eine Nachtansicht. Ein berühmter Rockstar. Eine Gelegenheit zum Träumen.

Auch wenn sie aus einem fliegenden Flugzeug springt, schafft es Cyrus mühelos, ihre Zunge-raus-Signatur-Pose beizubehalten. So sieht totale Hingabe aus.

Hier haben wir eine Videoinstallation, die mit Spuren von Nippelblitzern durchzogen ist, bevor sie dann in eine Performance-Kunst-Interpretation von Dustin Hoffmans Darbietung in Rain Man übergeht.

Hier wird uns ein seltener Blick auf eine unfertige Arbeit der Künstlerin gewährt. Es wird gemeinhin angenommen, dass dieses Werk als Inspiration für Damien Hirsts berühmte „Beautiful Inside My Head Forever“-Auktion diente.

Dieses Werk bestätigt zweifelsohne, dass Miley Cyrus eigentlich Banksy ist.

Jasper Johns kann nur davon träumen, die Beine zu haben, um mit der amerikanischen Flagge etwas derartiges anstellen zu können.

Zu dieser Arbeit hat die Künstlerin persönlich folgendes Statement abgeliefert: „Finallllly done geeeeeez.“ Ihre Erschöpfung durch den Schaffensprozess erklärt, warum so viele Künstler sich an das Medium Miniaturbären-auf-Maske nicht herantrauen.

Manchmal lässt sich Kunst auch in einem Wort zusammenfassen: Atemberaubend.

Dan Ozzi hat im College einen Kunstkurs besucht, wurde dann aber gebeten, wieder zu gehen, weil sich das Akt-Modell in seiner Gegenwart nicht wohlfühlte. Folg ihm bei Twitter—@danozzi

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