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Kranker Scheiß aus dem Leben von Wiener DJs

Von Mädchen, die versuchen auf die Tanzfläche zu kacken, bis hin zu Veranstaltern, die von Gangstern entführt werden.

Foto via Flickr I auroramixer I CC BY 2.0

DJs sind die Superstars der Musikindustrie. Wahrscheinlich so etwas wie die Beethovens unserer Generation. Sie halten uns bis in die frühen Morgenstunden wach und bringen uns dazu, aus FOMO (Fear of missing out), wenn es sein muss, auch verkatert in die Arbeit zu gehen, weil wir ihren Auftritt einfach nicht verpassen wollen. Wenn sie in die Stadt kommen, herrscht Aufregung und wir sind bereit, viel Geld dafür auszugeben, damit sie uns mit ihren Tunes mitreißen. Sie haben ihr Publikum in der Hand und können uns allein damit, dass sie einfach den Regler raufschieben, zum Auszucken bringen. Seit es elektronische Musik gibt, boomt das Musikgeschäft. Auflegen ist eine Kunst, die anfangs belächelt wurde, heute aber Millionen einbringen kann. Dem Internet sei Dank. Aber der Job als DJ ist nicht immer ganz so einfach. Man arbeitet dann, wenn der Großteil der Bevölkerung schläft und sucht nach neuen Tracks, während die anderen ausnüchtern können. Es ist nun mal ein Nachtjob und birgt daher auch einige Schattenseiten. Denn die „creatures of the night", wie ich Menschen mit ausgeprägtem Hang zum Nachtleben gern liebevoll nenne, können manchmal auch sehr anstrengend werden. Vor allem wenn Drogen im Spiel sind, was ja gerade im elektronischen Musikbereich eher die Regel, als die Ausnahme, darstellt. Menschen können sich instant von netten, vorbildlichen Bürgern, die sie untertags sind, zu verrückten, grölenden Partyzombies verwandeln. Was ja auch irgendwie den Reiz am Fortgehen ausmacht. Was für die Beobachter meistens lustig ist, kann aber auch ganz schnell zu viel des Guten sein. Aber die erhabene Position an den Turntables hat halt ihren Preis. Wir sind losgezogen und haben verschiedene DJs dazu befragt, was ihre seltsamsten Erlebnisse waren und zu welchen interessanten Handlungen die Drogen so manchen in ihrem Umfeld schon getrieben haben. Alle Namen wurden von der Redaktion geändert.

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Wo eine Party, da auch schlechte Flirtversuche

Foto via Flickr I Eva Rinaldi I CC BY 2.0

Irgendwie scheinen DJs eine magische Anziehungskraft auszuüben. Vielleicht liegt es an der auditiven Penetration mit einem guten Set, die das Vorspiel ersetzt und dich in Ekstase bringt. Erfolg schmeckt nun mal.

Patrick (Goa): „Einmal hat mich eine gefragt, ob ich nicht der DJ von vorhin bin, als ich ja gesagt hab, hat sie angefangen während dem Sprechen ihre Brüste an mir zu reiben und ca. ihr zweiter Satz, den sie zu mir gesgat hat war „Ich steh auf Analsex". So Sachen passieren permanent."

Fritz (Drum'n'Bass): „Ich wurde mal von einem Typen angegraben. Der hat mir dauernd Zwanziger zugesteckt. Und dann hat er mir an den Arsch gefasst, während ich aufgelegt hab. Danach hat er sogar meine Hand genommen und sie voll in seinen Schritt gedrückt. Hardest fact: Er hat am Ende des ganzen Szenarios seine Hose mitten auf der Bühne runtergezogen. Danach haben sie ihn Gott sei dank endgültig rausgeschmissen."

Clemens (Techno): „Nach einem Gig kam ein Mädel zu mir und ich hab sie ohne mit ihr zu sprechen abgeschleppt und mit ihr geschmust. Bis sie mir dann mitten auf der Tanzflächen einen blasen wollte. Hab dann natürlich abgebrochen."

Verdammt, lasst die DJs einfach ihre Arbeit machen

Foto via Flickr I MIXTRIBE I CC BY 2.0

Dass du als DJ im Vollrausch schon das ein oder andere Mal die Musik unabsichtlich abgedreht hast, oder dein Computer eine Stunde vorm Set beschlossen hat zu sterben, gehört irgendwie dazu und kann auch den Besten mal passieren. Aber manchmal kannst du wirklich nichts dafür.

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Christian (Minimal/ House): „Ich wollte auflegen. Eigentlich war ein anderer DJ für diesen Slot eingeplant, aber der ist nicht aufgetaucht, also bin ich eingsprungen. Er kam dann, während ich gespielt hab, voll auf MDMA zu mir und hat einfach den Stecker rausgezogen, weil er doch selbst spielen wollte. Bis zu diesem Zeitpunkt hab ich eigentlich immer gedacht, Druffis sind lieb."

Mario (Techno): „Während ich gerade am Auflegen war, hat ein Mädchen vor lauter—weiß nicht, was sie genommen hat—versucht, in der Sauna auf der Tanzfläche auf den Boden zu kacken. Hat ziemlich genervt."

Bobo (Techno): „Naja von Veranstaltern, die während der Party von Gangstern entführt werden, bis hin zu Groupies, die nackt im Hotelzimmer liegen, während man mit seiner Freundin aber das Zimmer betritt, oder man in Clubs vor 2.000 Leuten spielen soll, ohne dass überhaupt ein CD-Player und Mixer dastehen. Da gabs schon so eingies."

Patrick (Goa): „Einmal kam ein Mädl mit ungarischem Akzent und wollte ne Durchsage machen und sich für ihr Land entschuldigen weils so gemein zu den Flüchtlingen is."

Clemens (Techno): „Ein DJ, mit dem ich mal b2b gemacht hab, hat mal während unseres Gigs eine Nase Ketamin unterm Pult gezogen. Er kam dann wieder hoch, um nach zwei bis drei Minuten wieder darunter zu verschwinden. Nur die Hände blieben noch am DJ Pult. Musste dann natürlich gleich übernehmen. Das wars dann für ihn an diesem Abend, den hats danach endgültig ausgehängt."

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Nein, DJ ist keine Abkürzung für Drogendealer

Foto via Flickr I e-Magine Art I CC BY 2.0

DJs und Drogen. Immer diese Klischees.

Patrick (Goa): „Einmal in Ungarn is eine ca. 18-jährige Bum-zu-Amerikanerin auf die Bühne geklettert und wollte Ecstasy von mir kaufen. Als ich gesgat hab, ich kann ihr nicht helfen, hat sie ihre Brüste rausgeholt und gesagt ‚really?'".

Josephine (Techno): „Also das, bei dem ich mit dachte ‚WTF', war, wo ein Typ zu mir kam und mir sein Handy vors Gesicht hielt. Ich machte gerade einen Übergang und konnte nicht gleich lesen was dort stand. Er war aus Schweden glaub ich, und er kannte niemanden und dachte sich, wen sollte er sonst fragen außer den DJ, wo er Drogen herbekommt (hahaha)."

Also gut, wenn du nach diesem Artikel noch immer so naiv bist und an das Gute im Menschen glaubst, solltest du vielleicht kein DJ werden. Deine romantischen Vorstellungen könnten im Schatten der Nacht ganz schnell wie eine Seifenblase zerplatzen.

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