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Könnte Apple seinen Kopfhörerkrieg bitte nicht auf unserem Rücken austragen?

Wir wollen nicht gezwungen werden, Beats by Dre zu benutzen.

Foto: Matthew Pearce / Flickr | CC By 2.0

Im Mai hat Apple für drei Milliarden Dollar Beats by Dre gekauft und die ganze Welt hat sich gefragt warum. Schon bald darauf wurden Apples Pläne öffentlich, ihren Produkten keine normalen Kopfhörer-Eingänge mehr zu verpassen. Ihr böser, böser Masterplan wurde deutlich. Der Artikel auf 9to5Mac, der von einem Forbes-Artikel unterstützt wird, mutmaßt, dass es Apples Absicht ist, den guten, alten 3,5mm-Kopfhörereingang komplett wegzulassen und nur noch den Gebrauch von Kopfhörern, die einen Lightning-Stecker haben, zuzulassen—das ist dieses überteuerte Ladekabel des iPhone 5.

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Was bedeutet, dass du—wenn du mit irgendeinem Apple-Produkt Musik oder Podcasts oder deine Großmutter durch die Kopfhörer schnattern hören willst—in Zukunft eine Menge Geld für ein Beats by Dre by Apple-Produkt ausgeben musst, das diesen verdammten Lightning-Stecker hat.

Hey Apple, ihr macht bereits all unsere Telefone und Computer und habt so ziemlich alle unsere persönlichen Daten in irgendeiner magischen Cloud, also warum zur Hölle macht ihr euch jetzt auch noch an unsere Kopfhörer?

Das Problem bei Beats by Dre ist, ähnlich wie bei Crocs-Schuhen oder Ed Hardy-Klamotten, dass du dich, wenn du es trägst, als Trottel zu erkennen gibst. Ich will kein Trottel sein. Ich habe einen wirklich erheblichen Teil meiner geistigen Energie dafür aufgebracht, zu versuchen, kein Trottel zu sein. Zugegeben, das klappt manchmal besser und manchmal schlechter, aber jetzt wird einem diese Entscheidung abgenommen.

Ich werde das mal genauer erklären: Wenn ich geliebt werden will, brauche ich Produkte von Apple. Das ist eine Tatsache des modernen Lebens. Aber wenn ich Apple-Produkte besitze und Sachen hören will, dann muss ich in Zukunft Beats by Dre-Zeug besitzen. Wenn ich etwas von Beats by Dre besitze, bin ich ein Trottel. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass ich, wenn ich geliebt werden will, ein Trottel sein muss. Das ist ein Dilemma.

Ich mache mir allerdings noch mehr Sorgen um Apples Angriff auf unsere Portemonnaies, als um mein eigenes Erscheinungsbild. In der Vergangenheit ging Apples Zwang zu firmeneigenen Produkten mit signifikantem technischem und praktischem Fortschritt einher. Von dem, was man so hört, ist die einzig erkennbare Verbesserung für den Konsumenten in diesem Fall, die Möglichkeit FLAC-Dateien richtig wiederzugeben, was—außer du bist Brian Eno—völlig egal ist.

Noch bis in die frühen 2000er hinein wurde Apple als die alternative Option angesehen—eine, die eine neue Generation angesprochen hat. Jetzt, da Apple seit einem Jahrzehnt die dominierende Kraft in der Kommunikationstechnik ist, muss die Firma mit niemand anderem mehr sprechen, als mit ihrer Bank in der Schweiz.

Der Artikel erschien zuerst bei Thump.