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Ist Michael Cera der Indie-Held, auf den wir alle gewartet haben?

Er hat heute ein Album veröffentlicht.
Ryan Bassil
London, GB

Foto: Eva Rinaldi / Flickr | CC By 2.0

Die Welt der Indiemusik hatte durchaus ihre Helden: Menschen wie Kimya Dawson, R Stevie Moore und Albert Hammond JR, die Buttons für obskure politische Forderungen an ihren Cordjacken trugen, ihre Haare wachsen ließen und Alben veröffentlichten, die sich anhörten, als hätte man sie unter Wasser aufgenommen.

In den letzten Jahren ist das Konzept des Indie-Helden aber immer mehr an den Rand gedrängt worden. Es scheint diese Tage wohl cooler zu sein, von einer großen Getränkefirma gesponsert zu werden, als selbst ein Tape mit 18 Songs zu veröffentlichen, inklusive handgemaltem Artwork und einem Bonus-Track mit einer Mumblecore-Interpretation deines Lieblingssketches aus der Tracey Ullman Show. Nichtsdestotrotz—und das ist eine der wichtigsten Regeln in der Welt der Indiemusik—ist es weiterhin cool, nicht cool zu sein.

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Dieses Foto ist ein Grund, warum Dauer-Baby-Face und Schauspieler Michael Cera die besten Voraussetzungen hat, um der neue Indie-Held dieser Generation zu werden. Der andere gute Grund dafür ist die Tatsache, dass er gerade ein Album mit 18 Songs veröffentlicht hat. Die meisten davon beinhalten diese Art von scheinbar zusammenhangslosen Klängen und Reverb, die schon Adam Green unerwartet in die Herzen aller Jutetaschen-tragenden Mädchen katapultierte.

Das Album ist heute im Internet aufgetaucht und könnte Michael Cera potenziell zu ganz neuer Relevanz verhelfen. Einer Relevanz in Bereichen, die man nicht mehr mit ihm in Verbindung gebracht hatte, seit er von Hipster Runoff zu einem zutätowierten Bro gephotoshopt wurde.

Ich würde zwar wärmstens empfehlen, sich das Album hier oben in voller Länge anzuhören, aber viele der Songs beinhalten nur, wie er auf einem Klavier rumhämmert und irgendwelche Tasten drückt. Diese Passagen klingen in etwa so wie das, was dabei rausgekommen wäre, wenn George Michael Bluth und Gob sich an einem Soundtrack für Gobs Zaubershow versucht hätten.

Für diejenigen, für die das nicht besonders ansprechend klingt, haben wir hier eine Tracklist mit den Songs, in denen auch gesungen wird:

3) Clay Pigeons - Blaze Foley Cover
4) What Gives (I Can't Live Like This)
7) Steady Now
11) Ruth
14) ohNadine (You Were in My Dream)
18) Those Days

„Ruth“ ist dabei das beste Lied auf dem ganzen Album. Die Harmonien erinnern mich an all die guten Gründe, warum ich solche Künstler wie The Shins, A Grave With No Name, Son/Ambulance, Ben Gibbard, Red House Painters, M. Ward, Wilco, She & Him, Iron & Wine, Okkervil River, Conor Oberst, Belle & Sebastian, Kimya Dawson, Mott the Hoople und The Velvet Underground höre. Man kann wohl sagen, dass fast jeder Künstler, der jemals auf einem Soundtrack eines Michael Cera-Films vertreten war, in „Ruth“ zu hören ist.

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Ist Michaels Zeit gekommen? Ist das überhaupt echt? Jonah Hill hat zwar einen Link zu dem Album bei Twitter gepostet, aber von Michael selbst kam bislang noch keine offizielle Stellungnahme.

Was soll’s?

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