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Thump

Alles, was am „We are Your Friends“-Trailer falsch ist

Du hasst EDM? Warte, bis du den Trailer zum Disney-Film mit Zac Efron zu dem Thema gesehen hast.

Nachdem wir monatelang ungläubig auf die IMDB-Page von We Are Your Friends geschaut haben, bekommen wir jetzt einen ersten richtigen Blick auf den Film, in dem Zac Efron auf das EDM-Pferd aufspringt. Wenig überraschend ist er genauso schlimm, wie du ihn dir vorstellst. So sehr, dass er fast den Geist zerstört. Wenn du dir einen Disney-Film vorstellen müsstet, bei dem der Typen aus Catfish Regie führt und Zac Efron eine EDM-Superstar in spe spielt…Moment: Genau das ist bei We Are Your Friends passiert.

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Efron spielt Cole Carter, einen aufstrebenden DJ, der gerne in der elektronischen Musikszene L.A.s durchstarten würde. Er braucht ungefähr zwei Sets, um vom Status der Studentenparty hin zur Mainstage zu kommen. Eine typische Story, mit der wir uns alle identifizieren können. Hier ist alles, was mit diesem Film über die aktuelle Dance Music-Szene falsch ist, der nach einem sieben Jahre alten Song benannt ist. In Zitaten aus dem Trailer.

„Study halls, SATs, liberal arts, student loans, lay offs, bail outs, broken dreams, this is not our future.“

Es beginnt schon schlimm genug. Was quasi als aufrüttelnder Ruf zu den Waffen gedacht ist, beschreibt eigentlich recht gut die Zukunft sämtlicher Zuschauer inklusive uns. Leute, das IST unsere Zukunft. Es ist auch recht wurscht, wie viele tolle Sets du spielt, wie viele Banger du raushaust, während du jemanden bangst, der dich ohne diese Banger nicht bangen würde—es wird immer noch alles scheiße sein. Sorry.

„Things are different for us. You can invent an app, start a blog, sell things online. My friends and I? We promote parties.“

Lass uns das direkt mal klarstellen: Nicht jeder kann einfach so eine App erfinden. Die meisten Blogs sind Bullshit. Für deinen alten Kram kriegst du auf eBay maximal EUR 2,47. Und Zac, Kumpel: Weißt du eigentlich wie schwierig es ist, Partys zu veranstalten? Lehn dich einfach zurück und lass dich von derselben wohligen Traurigkeit umarmen wie ich. Warum auch noch mit etwas anderem beschäftigen?

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„If you're a DJ all you need is a laptop, some talent, and one track.“

Ich hab mal versucht, einen Track immer wieder und wieder zu spielen. Was glaubst du, was passiert ist? Ich wurde aus dem Club geworfen, meine Leute haben mich ausgelacht und mein Leben war ruiniert. Jetzt kennt man mich nur als den Typen, der dachte, dass es eine gute Idee sei „No Love Lost“ von Ce Ce Rogers im Dauerloop zu spielen und der jetzt keinen Kredit mehr bei seiner Bank bekommt. Der Film lügt.

„128 beats per minute…that's the magic number.“

In der Hälfte des Trailers sehen wir Efron, wie er ein geradezu überschäumendes Set bei einem Kindergeburtstag spielt, was uns, die wir hier im faden Festland umzingelt von Bergen leben, den Rest den Tages in eine verschimmelte Pizza verwandelt. Dort gibt es Sonne, gebräunte Körper, kleine Gläschen mit Rosé, Avicii-Mashups und anderen Krempel. Indem er sachte mit 128BPM anfängt, um alles bis zum Sweet Spot herauszuzögern, suggeriert er uns, dass er es mag, die Dinge „gechillt“ anzugehen.

Das ist absoluter Bullshit der größtmöglichen Sorte. Jeder weiß doch, dass 120, 121, 122 Maximum die besten BPM sind. 128 ist einfach zu viel. Welche Beweise hast du, Zack? Welche Studien hast du gelsesen, kannst du uns die Quellen angeben, woher zum Teufel weißt du, dass eine Platte, die du bei 128 abspielst, das mit dem Herz einer vorhersehbar attraktiven Frau anstellt?

„Whenever you guys are ready to start making some real loot, you gotta holla at me.“

Anfang des Jahres habe ich bei einer Poolparty aufgelegt. Es hat viel Spaß gemacht. Ich habe eine gratis Dose Bier bekommen. Ich wurde nicht in ein schlecht dekoriertes Büro zitiert, um mit einem zwielichtigen Labelchef zu reden, der nur das Beste für mich will, nur um mich am Ende so richtig ins Knie zu ficken.

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"Sounds have soul. Find new ones. Build them from scratch."

Ich habe noch nicht den ganzen Film gesehen, also könnte das der Teil sein, in dem Efron das Tackern seines Freundes auf dem Dach sampelt und das die Basis für die nächste arge Platte wird. Aber ich werde meinen zehn Jahre alten Glücksbringer aus Marzipan und meine alten Converse essen, sollte das wirklich passieren. Sound hat keine Seele. Und Hollywood-Ekekutive auch nicht. Nimm das, Money Man! Ich bin dann mal weg und sehe mir einen Arthouse Film von Arificial Eye an, in dem zwar nicht viel passiert, ich aber aus der Situation 23% eleganter rausgehe.

„We're not gonna be millionaires. That's not gonna happen!“

Zumindest das stimmt ein bisschen.

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