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Die Menschen in der Gigi D´Agostino-Schlange

Damals Kackmusik, heute geil.

Alle Fotos: Jonas Herbst

Gestern Abend war es dann endlich, das lang erwartete Konzert von Gigi D´Agostino. Eigentlich wollte ich nur mit den Menschen reden, die in der Schlange vorm WUK standen und sich diesen Typen ansehen wollten. Kurzes Fazit: Die Meisten waren aus nostalgischen Gründen hier. Und alle waren bester Laune. Ein Kollege hat mir gestern sehr treffend geschrieben: „Gigi war sicher die letzten Jahre Hausmeister, bis er gemerkt hat, dass Retro jetzt total hip ist.“ Auch wenn Gigi kein Hausmeister war, trifft diese Aussage den Kern der Sache. Kaum jemand hat sich für diesen Typen interessiert, bis wir in unserer Timeline auf das Event mit den Milliarden Attendings gestoßen sind. Es war eines dieser FB-Events, die durch die Decke gegangen sind. Wir haben mit den Leuten geredet und versucht herauszufinden, warum das so ist. Wir waren aber auch unverhofft auf dem „Konzert“. Und ich kann euch etwas sagen. Wenn ihr ohne viel Aufwand Kohle machen wollt, dann schreibt ein oder zwei Hits, tut Jahre lang nichts und kommt irgendwann zurück, um mit eurem Laptop im WUK aufzulegen. Gigi hat Songs von Robbie Williams aufgelegt—die Leute sind abgegangen (Ich kann mich da leider nicht ausschließen). Gigi hat einen Tetris-Remix gespielt—die Leute sind abgegangen (Again, ich kann mich nicht ausschließen). Meine Freundinnen und ich haben auch die Vermutung, dass der Typ, der da hinter dem Laptop stand gar nicht Gigi war und der sich in Wirklichkeit irgendwo in der Toskana einen runterholt. Es war einfach sehr absurd. Aber: Alle hatten Spaß. Jeder. Selbst Menschen wie ich, die eigenlich keinen Spaß haben wollten. Vor dem Konzert habe ich mit den Menschen geredet, die mir danach ins Kreuz gesprungen sind:

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Noisey: Warum seid ihr hier?
Marcos: Da, da, da, da, da, da, da, dada.

OK. Was ist das Besondere an Gigi D´Agostino?
Marcos: I fly with you. I fly with youuuuuuuuuu.

Du bist also echter Fan.
Marcos: Every day and every night! Lala,lala!

Wie lange seid ihr schon Fans von Gigi?
Marcos: Seit drei Tagen.

Und ihr könnt schon alle „Texte“ auswendig?
Marco: Ja! Voll.

Was erhofft ihr euch vom Konzert?
Marco: Das Lied. Zwei Stunden lang nur dieses eine Lied.

Hey, wie heißt du?
Mathias.

Mathias, warum willst du zu Gigi?
Ich habe mir noch gar nicht überlegt, was ich sagen will. Ich will ja keinen Blödsinn sagen. Wo wird das eigentlich veröffentlicht?

Noisey.
Jetzt muss ich mir einen guten Grund überlegen, warum ich da bin. Also ich bin hier, weil ich den Gigi eigentlich gerne selber buchen möchte. Und er repräsentiert für mich ein bisschen die Beginne der elektronischen Musik—als ich angefangen habe, mich damit auseinander zu setzen. Als ich noch in meiner wirklichen Jugend war. Gerade die Tatsache, dass er keine neue Musik mehr produziert, sondern hauptsächlich an dem festhält, das ihn groß gemacht hat, finde ich so interessant und spannend.

Hörst du ihn dir auch zuhause an oder ist es wirklich diese Erinnerung an damals?
Es ist natürlich zum Teil die Erinnerung, aber auf der anderen Seite ist es noch immer Musik, die einen absoluten Stellenwert in meiner Musikbibliothek hat. Das höre ich mir gerne an. Gigi ist ein guter Kontrast zur heutigen elektronischen Musik.

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Was ist für dich der schlimmste elektronische Act?
Um ein gutes, kontroverses Beispiel zu nennen: Ich war vor einigen Wochen in Miami bei einem Festival. Da haben sie zum Abschluss Justin Bieber auf die Bühne geholt. Leider hat man versucht das Konzert zu putschen. Das hat auch Früchte getragen, weil die Mädels zu Justin Bieber-affin waren. Ich war da eher in der Minderheit.

In welcher Reihe möchtest du stehen?
In der akustisch optimalen. Im ersten Drittel.

Warum seid ihr Gigi-Fans?
Alex: Er ist seit Ewigkeiten Kult-DJ.
Patrizia: Er erinnert an früher.

Hört ihr euch aktuell auch seine Musik an oder ist es bei euch wirklich nur die Nostalgie?
Alex: Es ist Nostalgie.

Habt ihr ein Lieblingslied?
Alex: „L´amour Toujours“.

Hey, ihr seid also beide Fangirls.
Daniel: Ja.

Hört ihr auch zu Hause Gigi?
Daniel: Jetzt nicht mehr. Es ist so retro. Walking down memory lane—mit einer Wodkaflasche in der Hand.

Glaubt ihr, dass es eher lustig oder interessant wird?
Daniel: Lustig.

Lieblingslied?
Daniel: „The Riddle“.

Geht ihr öfters auf Konzerte von Künstlern, die ihr gar nicht hört?
Daniel: Nein, das war eine Spontan-Aktion.
Sophia: Wir haben die letzten Karten genommen.

Was erhofft ihr euch?
Sophia: Gute Musik und gute Stimmung.

Warum seid ihr hier?
Stefan: Ich bin da, weil meine Freundin vor drei Tagen Geburtstag hatte und sie sich das selbst zum Geburtstag geschenkt hat. Als alter 90er-Bua geh ich da natürlich auch gern mit. Ich hab mich quasi selbst eingeladen.
Raphaela: Ich hab dich eingeladen.

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Habt ihr eine Lieblingsnummer?
Raphaela: Wie heißt die? Bla bla bla?
Stefan: Alles cool, oder?

Hört ihr auch zuhause Gigi?
Stefan: Die letzten drei Tage schon.

Seid ihr aus nostalgischen Gründen da?
Stefan: Ja.
Raphaela: Ja. Bravo Hits 25.

Was erhofft ihr euch vom Konzert?
Stefan: Schöne Leute, die cool abgehen.

Welchen Gigi-Song mögt ihr am liebsten?
Michelle: „La passion“ und so.

Ihr seid aus Kärnten oder?
Christina: Ja. Ich kenn dich. Du bist auch ins Lerchenfeld Gymnasium gegangen.

Ja.
Christina: I habs gwusst.

Seid ihr extra für Gigi aus Kärnten gekommen?
Christina: Natürlich.

Auf welchen Song freut ihr auch am meisten?
Christina: „La Passion“.
Michelle: „Bla bla bla“.

Was erwartet ihr euch?
Christina: Viel Spaß, gute Musik.
Michelle: Ein bisschen zu tanzen und gute Musik und alte Zeiten wieder Revue passieren zu lassen. Das wird lässig.

Hört ihr euch zuhause Gigi?
Christina: Ja.
Michelle: Ja. Wenn man gewissen Lieder hört, fühlt man sich wieder wie in der Jugend.

Warum seht ihr euch Gigi D´Agostino an?
Ina: Weil er Kult ist. Als ich noch klein war, habe ich ihn mir immer mit meiner kleinen Schwester angehört.
Sandra: Ich bin von ihr eingeladen worden.

Habt ihr ein Lieblingslied?
Ina: Ja, „Bla Bla Bla“.

Was erhofft ihr euch vom Konzert?
Ina: Dass es eine große Party wird.

Findet ihr Gigi optisch scharf?
Ina & Sandra: Ja.

Warum bist du heute hier?
Lukas: Wenn jetzt eine Pizza hier wäre würde ich sie belegen. Die Salami würde ich schupfen. Na, aber wegen dem Gigi.

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Lieblingstrack?
Lukas: „La Passion“.
Caro: Kennst du den Tori? Wir sind auch auf dem Foto von der Uni Wien drauf. Wir sind die Schwedinnen. Aber du willst Antworten haben, gell. Also warum ich hier bin: Weil ich damals in der sechsten Klasse die Bravo Hits gehört habe. Da war Gigi drauf und danach kamen gleich die Vengaboys. Damals Kackmusik, heute geil. Ich bin heute hier, weil das meine Kindheit war. Es ist einfach ein Stück Jugend. Ich habe heute mit meinen Freunden genau den Spaß, den man hier auch haben sollte. Man darf sich hier nicht zu ernst nehmen.
Lukas: Ich hatte mein erstes Mal zu Gigi D´Agostino.

Aha. Im Takt?
Lukas: Ja, im Takt. Es war so schön. Echt voll schön.

Wie schnell bist du gekommen?
Lukas: Nicht so schnell. Das war schon heftig. Aber ich hab dauernd an eine Pizza denken müssen.
Caro: Bitte macht von Lukas kein Bild. Das könnte sein Leben in Wien zerstören.

Warum seid ihr hier?
Weil Gigi geladen hat.

Wie lange seid ihr schon Fans? Seid ihr überhaupt Fans?
Gertrude: Eigentlich nicht, nein. Wir kennen vielleicht vier Lieder.

Es geht euch eher um einen schönen Abend?
Genau, ja.

Könnt ihr die Texte?
Bei den vieren schon.

Habt ihr euch Gigi angehört, bevor ihr hergekommen seid?
Nein.

Isabella ist kein Fan von Gigi, hat aber trotzdem getanzt. Folgt ihr auf Twitter: @isaykah

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