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Eine Rangliste der Veröffentlichungen von Drive-Thru Records: Von schlecht bis richtig schlecht

Deine Erinnerungen an die Schulzeit täuschen dich—dieses Zeug war wirklich schrecklich.

In den späten 90ern und frühen 2000ern haben viele Dinge Punk und Emo fast getötet, aber nichts kam dem so nahe wie Drive-Thru Records. Ein ganzes Jahrzehnt lang war dieses Label ein unaufhaltsamer und konkurrenzloser Fabrikant für Weichei-Mallcore und hat Album um Album von austauschbaren Bands veröffentlicht, die die schlechtesten Elemente von Pop-Punk, Emo und wie auch immer dieses Genre heißt, das klingt, als wärest du gerade in die Pubertät gekommen, vermischt haben.

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Die Vertreter von Drive-Thru haben ein beeinflussbares Teenagerpublikum gefüttert, das seine Begeisterung für Aaron Carter gerade hinter sich gelassen hat. Jede Band auf dem Label schien noch zehn weitere lahme Kopien nach sich zu ziehen. Es war eine Art Perpetuum Mobile, das dir in die Ohren scheißt.

Als wäre der klangliche Angriff auf die Musikwelt durch Drive-Thru nicht schon schädlich genug gewesen, hat der Vertriebsdeal mit Universal/MCA ihnen noch weiter geholfen, die Massen zu erreichen—wie ein großer, nasser Furz der durch ein Megafon schallt. Die Bands von Drive-Thru sind immer mehr in den Mainstream diffundiert, wurden von Radiosendern und bei Serien im Privatfernsehen wie The O.C. gespielt—das in etwa so war, wie wenn Fall Out Boy zu einer Fernsehserie geworden wären.

Die Veröffentlichungen von Drive-Thru in einer Rangfolge zu bewerten ist eine beängstigende Aufgabe, die sich anfühlt, als müsstest du dich für deine Lieblingshämorrhoiden entscheiden. Hier also der Versuch eines Rankings, von schlimmer zu am schlimmsten bis zu am wirklich schlimmsten.

14. Senses Fail—From the Depths of Dreams

Erstaunlicherweise gibt es Senses Fail schon seit zwölf Jahren und mittlerweile ist Jason Black von Hot Water Music am Bass mit dabei, was so ist, als würde Mesut Özil für eine Bezirksligatruppe kicken. (Ich werde diesen Vergleich jetzt für Drive-Thru Records-Anhänger erklären: Hot Water Music ist eine sehr gute Band und Mesut Özil ist ein Profifußballer. …Da manche von euch immer noch verwirrt gucken: Fußball ist ein Sport.)

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13. Something Corporate—Audioboxer

Die EP Audioboxer von Something Corporate kam 2001 über Drive-Thru raus und hat bewiesen, was viele Leute vorher für unmöglich gehalten haben: dass Wischmopps in beliebten Bands singen können. Dieses Album war ein monumentaler Schritt für ambitionierte Mopps auf der ganzen Welt.

12. The Starting Line—Say It Like You Mean It

Für den Fall, dass du einer der Millionen an Teenagern warst, die mit Drive-Thru-Bands groß geworden sind und dachten, ihre Songs seien tiefgründig, kommen hier schlechte Nachrichten: Das waren sie nicht. Wenn du einen Beweis brauchst, hör dir The Starting Line an. Die Band hat diese extrem poetischen Textzeile zu verantworten: „Ich werde dir den Arsch aufreißen, wenn wir erstmal verheiratet sind. Du gehörst jetzt voll und ganz mir.“ Wie sieht es jetzt mit der Nostalgie aus?

11. Listen to Bob Dylan: A Tribute

Vielleicht war es ein Moment der Selbstkritik und des Schuldbewusstseins dafür, dass sie die Musik um Millionen Jahre zurückgeworfen haben, der Drive-Thru veranlasst hat, ihren Fans mit diesem Bob Dylan-Tribute-Album ganz unsubtil Musikgeschichte einzuflößen. Darauf waren die etwas… äh, erwachseneren Acts vertreten. Eigentlich sollte das Album Hör dir Musik von jemandem ohne ein beschissenes Lippenpiercing an, du kleiner Scheißer: eine Hommage an Musiker, die älter als 20 sind heißen.

10. Finch—What It Is to Burn

Nicht jede Band auf Drive-Thru war schrecklich unbegabt beim Singen. Manche waren auch beim Schreien schrecklich unbegabt.

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9. I Can Make A Mess Like Nobody’s Business—S/T

Dieses Nebenprojekt von Early November hätte es wahrscheinlich nicht in die Liste schlechter Drive-Thru-Veröffentlichungen geschafft, da es zumindest entfernt mit richtigem Emo zu tun hat. Aber dieser Bandname, meine Güte.

8. Houston Calls—The End of an Error

Dieses Album entsprang dem Ende von Drive-Thrus Schaffenszeit—es ist also so etwas wie der 23-jährige Typ, der immer noch auf dem Schulhof rumhängt. Tatsächlich war es sogar das letzte Album, das das Label herausgebracht hat, was die Drive-Thru-Fans vielleicht gar nicht mitbekommen haben, da sie bei dessen Veröffentlichung im Jahr 2008 schon auf der Uni waren und MGMT gehört und MDMA genommen haben. Aber meine Güte, was für ein passender Albumtitel für das letzte Release dieses Labels.

7. Allister—Last Stop Suburbia

Das farbenfrohe, hüpfende Logo der Band hat den Sound gut zusammengefasst: Pop-Punk für Hosenscheißer.

6. New Found—Nothing Gold Can Stay

Ein allgemeines Missverständnis bezüglich dieses Albums ist, dass es nicht kompletter Mist ist, obwohl es in Wirklichkeit tatsächlich kompletter Mist ist. Jordan Was-auch-immer-sein-Nachname-war hat den weinerlichen Klang für Lippengepiercte Pop-Punk-Typen mit Stachelhaaren auf Jahre geprägt. Sie haben der Wirtschaft allerdings wirklich einen Schub versetzt, da dieses Video die Verkaufszahlen für Cargo-Shorts, Nietengürtel und Portemonnaies mit Ketten in die Höhe schnellen lassen hat.

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5. Midtown—Save the World, Lose the Girl

Anders als die meisten anderen Drive-Thru-Künstler, waren Midtown zumindest hörbar. Es war nur kein angenehmes Hörerlebnis.

4. Happy Holidays from Drive-Thru Records

Nur für den Fall, dass du es vergessen hast: Drive-Thru haben ein Weihnachtsalbum rausgebracht. Zwei davon sogar. Viele Teenies haben das zusammen mit einem Geschenkgutschein für Hot Topic geschenkt bekommen.

3. Self Against City—Telling Secrets to Strangers

Feinster Haarschnittcore.

2. Hidden in Plain View—Life in Dreaming

Hey, erinnerst du dich an Hidden in Plain View? Eine rhetorische Frage, wahrscheinlich erinnern sich die Typen aus der Band selbst nicht mal an Hidden in Plain View.

1. Hellogoodbye—Zombies! Aliens! Vampires! Dinosaurs! And More!

Irgendein Studiotechniker muss die Alben von Drive-Thru gehört und gedacht haben, was die Ohren aller vorher realisiert haben: Keiner dieser Typen kann auch nur annährend singen. Also hat er Hellogoodbye ein wenig Atotune verpasst und so die Grenze zwischen Emo-Rock und Popmusik verwischt—und damit das Ende der Zeit eingeleitet. Für Musik jedenfalls.

Mann, Dan Ozzi wünscht sich, er könnte diese Alben für den Rest seines… hassen. Folgt ihm bei Twitter@danozzi

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