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The Noisey Guide to

Der Noisey Guide to being a Groupie. Teil 3: Backstage

Hier eine kleine Anleitung wie du nicht zur Horror-Story einer Band wirst.

photo credit: allert via photopin cc

Congrats, du hast es aus irgendwelchen Gründen in die heiligen Hallen des Backstagebereiches geschafft. Für einen Groupie kann das eine ultimative Erfahrung sein, für eine Band kann es aber schnell zu einer Horror-Story werden. Schon klar, in der Euphorie vergisst sich so manches Genie der Selbstbeherrschung, aber es gibt tatsächlich einige Regeln, die du selbst dann einhalten solltest. Zum Beispiel solltest du ihr Buffet nicht als Möglichkeit sehen, dich wie bei Das große Fressen aufzuführen, es bei maximal einem Selfie mit der Band bleiben lassen und dich immer wieder an deine Contenance erinnern.

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Hier ein paar gut gemeinte Tipps, wie du dich Backstage nicht zu einem kompletten Idioten machst:

photo credit: DIS-PATCH via photopin cc

Sauf der Band nicht den Alk weg

Auch wenn du dir vor Aufregung fast in den Tanga kackst: Lass deine schweißnassen Finger vom überlebenswichtigen Elixier der Band—zumindest wenn es dir nicht angeboten wird. Immerhin sind sie verdammt noch mal gerade eben auf der Bühne gestanden und haben sich für dein Entertainment in stinkende Salzsteine verwandelt. Das Letzte, was sie jetzt brauchen, ist ein hysterisches Fass ohne Boden mit feuchtem Höschen und Tränen in den Augen. Also benimmt euch, finde dich so lange auf dem Platz im Trockenen ab, bis sich dir jemand annimmt und dir eine Dose in die Hand drückt. Außerdem: Schon mal daran gedacht, die Band zu fragen ob du sie auf etwas einladen kannst?

Trinke nicht mehr als du verträgst

Wenn die Band aus unkomplizierten und teilungsbereiten Members besteht, hurray. Aber wenn du in die Comfort Zone anderer eindringst, solltest du deine Grenzen kennen. Keine Band hat Lust darauf, dass du ihnen ihren ohnehin schon stinkenden Raum auch noch zukotzt oder bewusstlos auf Gitarren-Cases liegst. Know your Limits.

Keep your sex secrets

Du bist am Olymp des Groupie-Daseins angekommen, und hast es geschafft dir eines der Bandmitglieder aufzureißen. Am liebsten hättest du dafür Applaus, ein kleines Publikum oder am besten gleich eine Live-Cam. Falsch. Wenn es zwischen dir und einem der Musiker zu einer Interaktion sexueller Natur kommt, hat das zwischen deinem und dem anderen Geschlechtsteil zu bleiben—wenn du schon jemanden einweihen willst, dann lass es bitte ein Kondom sein. Schließlich wirst du nicht die erste Person sein, die in den letzten sieben Tagen in diesen Genuss kommt. Niemand will, dass du jedem erzählst, dass du mit dem Musiker einer ach so gehypten Band geschlafen hast—am wenigsten der Musiker selbst.

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Akzeptiere ein „Nein“

Sollten deine Groupie-Avancen auch nach allen Künsten der Beinspreizerei nicht ankommen—lass es bleiben. Sorry, der Pimmelzug ist abgefahren. Bevor du wegen sexueller Belästigung rausgeschmissen wirst, solltest du deine restliche Würde zusammenkratzen und dich mit einem (eventuell noch möglichen) netten Gespräch abfinden.

Wage es nicht die Band zu fragen, ob sie dir nochmal ihren Hit vorspielen

photo credit: Claire L. Evans via photopin cc

Ich frage mich, wer so naiv ist, diese Frage überhaupt anzudenken, aber wir wissen, dass ihr irgendwo da draußen seid. Angenommen, du schreibst eine Prüfung auf die du eine gute Note hast und wirst gebeten sie nochmal zu schreiben… OK, der Vergleich hinkt, aber wahrscheinlich fühlt es sich für Musiker so an. Nicht nur dass sie ihre einzige LP seit Monaten auf und ab spielen müssen und ihnen jedes mal die Galle hochkommt wenn sie den ersten Ton anspielen, nein, dann kommt auch noch ein Band-geiles Ding daher und fordert ein Ego-Konzert. Ach was, nütze die ganze scheiß Situation nicht aus!

Klaue nichts

Nein, nicht mal die Plektren oder Sticks, die irgendwo in Sofaritzen oder am Boden herumliege. Und lass gefälligst den BH der schönen Gitarristin in Ruhe. Generell sollten dich die Erziehungsberechtigten deines Vertrauens ohnehin in die Welt des guten Tons eingeweiht haben. Aber leider leben wir in einer Welt in der nichts garantiert, dass man nicht selbst manchmal zu einem diebischen Vollpfosten wird. Du brauchst eine Trophäe von deinem Backstage-Abenteuer? Weißt du wer noch Trophäen braucht? Serienkiller.

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Verhalte dich wie der Gast, der du bist und führ dich nicht auf

Bis auf die Frage „Soll ich meine Schuhe ausziehen?“, solltest du alle Regeln eines guten, braven Gastes auch im Backstagebereich von meinetwegen betrunkenen, verdrogten und ganz besonders nüchternen Musikern einhalten. Es schaut aus als wäre eine Herde verdreckter Kühe durch den Raum gezogen? Nicht dein Bier. Du hast ein Problem mit dem Gin aus dem Diskont? Behalt es für dich. Wenn dir was nicht passt wird dir keiner böse sein, wenn du dich wieder schleichst. Und noch etwas: Führe dich nicht auf als wärst du in der zweiten Klasse Volksschule, in der du der Klassenclown warst, nur weil du sonst keine besonderen sozialen Fähigkeiten hattest. Erinnere dich an das Wort „Eleganz“ und tu wenigstens so als hättest du auch im echten Leben Stil.

Hilf den armen Kerlen ihr Equipment zu verräumen

Bevor du es dir auf der schäbigen Couch gemütlich machst, gibt es natürlich die Option dich nützlich zu machen. Wie oben schon erwähnt, hat sich die Band immerhin für dein Vergnügen (ja, und vielleicht auch für etwas Geld) auf die Bühne gestellt. Mach den Mädels und Jungs doch eine unverhoffte Freude und biete ihnen an, ihren Scheiß in ihren Tourbus zu tragen.

Behalte für dich was Backstage geredet wurde

Du hast herausgefunden, dass der Bassist gerne den Anus des Schlagzeugers kitzelt? Die Sängerin erzählt dir, dass ihre Brüste aus Silikon bestehen und sie ihre Fans nicht ausstehen kann? Bam, deine innere Attention Whore hat sich soeben zu Wort gemeldet und alles was du siehst sind Likes, Comments und Facebook-Herrschaft. Ehrlich, lass es bleiben. Keiner will mit Menschen zu tun haben, die nichts für sich behalten können. (Siehe oben.)

Sei süß wie unverdünnter Sirup

Du bist vermutlich an einem schönen Ort, kannst dich mit Menschen austauschen, die etwas machen, das dir was bedeutet. Wenn du lachst wie die Menschen einer Zahnpastawerbung, zuvorkommend und rücksichtsvoll bist, dich nicht aufdrängst wie Bakterien in der U-Bahn im Winter, sollte einer guten Backstage-Erfahrung nichts im Wege stehen. Vielleicht schaffst du es ja sogar vom Groupie zum Freund zu werden.

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