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Das hier = Scheiße: Ein Rückblick auf die Tage der selbstgebastelten Slipknot Kostüme

In den 90ern war es ziemlich angesagt, sich zu verkleiden, um seine Mutter zu erschrecken.

Metal war schon immer ein Genre, das grimmige Hingabe verlangt hat: Junge Männer auf der ganzen Welt wurden inspiriert, alles dafür zu tun – vom Anbringen eines„RIP Dimebag“-Aufklebers auf ihrem Pickup bis hin zum Anzünden von Kirchen. Aber selbst unter den zwanghaftesten Fans ragten die Slipknot-Fans oder „Maggots“ (wie sie selbst und nur sie selbst sich nennen) weit aus der Masse. Sie waren eine treue Gruppe und obwohl ihre Fangemeinde in der Post-Skillrex-Ära langsam abnimmt (ein Mann, der keine Maske braucht, im das Bürgertum zu Tode zu erschrecken), gibt es noch immer Online-Communities, die über die lyrische Interpretation von „Psychosocial“ debattieren.

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Einer der beliebtesten Arten der Maggots, untereinander in Kontakt zu bleiben, war die uralte Kunst des Maskenbasteln. Obwohl man ihnen ob ihrer Hingabe schlicht gratulieren muss und obwohl es immer noch besser ist, als Odd Future T-Shirts zu entwerfen und die Schablone online zu stellen, sind sie nicht unbedingt eine Garnison von Jim Hensons.

Hier sind meine Favoriten.

Maggot Craft #1

Ich kann erkennen, dass unser Mann hier aussehen wollte wie die Vogelscheuche in Batman Begins mit dem Leinensack. Aber die Tellermütze? Dadurch sieht er aus wie ein entstellter Müllmann aus den 1970ern, der sich tragischerweise vor den glotzenden Hausfrauen auf seiner Route durch die Nachbarschaft verstecken möchte. Rein ästhetisch hängt er irgendwo zwischen Elephant Man und Steptoe & Son.

Maggot Craft #2

Dies ist ein Foto von einem Event, den man „The Maggot March“ nennt und der irgendwann in der riesigen kulturellen Lücke zwischen der Veröffentlichung der Slim Shady EP und dem Tupac Hologram stattfand. Ich denke, sie nennen diese Zeit „die Nullen“. Die Details sind lückenhaft, ich bin mir nicht sicher, wofür oder wogegen sie demonstrierten (Verlierer-Regeln für den Circle Pit? Das Recht, auf der Bühne an toten Krähen zu schnüffeln?) und ob ihre Forderung Erfolg hatten oder nicht. Also ist dieser fotografische Beweis das einzige, was wir haben. Die Masken reichen in ihrer Qualität von überzeugend bis schlampig, aber es sind die begleitenden Outfits, die es wirklich lächerlich machen. Jungs, es ist wirklich schwer, dämonisch auszusehen, wenn ihr euch anzieht wie Marky Mark in seiner Funky-Bunch-Ära. Ich frage mich, was diese Leute heute so treiben. Sie sind wahrscheinlich entweder Redenschreiber für Obama oder Dubstep DJs.

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Maggot Craft #3

Noch ein Bild vom Maggot March und inzwischen scheinen sie es bis zum einem trendigen Lower Eastside/Williamsbrug/was-auch-immer-2003-cool-war Teil in New York geschafft zu haben. Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass eine paar zu Tode erschreckte AV Club Blogger und Mitglieder von The Walkmen aus ihren Fenstern glotzten, um sich diese grimmige Vorstellung von Menschen (?) aus dem Mittleren Westen vor ihrer Haustür anzusehen. Es ist das amerikanische Äquivalent zum mittelalterlichen Schauspiel, wenn Menschen mit der Pest durch die Städte zogen, um allen die Schrecken dieser Krankheit zu zeigen. Um fair zu bleiben, die Maske von dem einen Maggot rechts ist ziemlich gut. Es sieht so aus als hätte er/sie eine bahnbrechende Gesichtstransplantation gehabt, nicht wie eine Maske aus dem Supermarkt. Zu den Dreiviertelhosen fällt mir allerdings nicht so viel ein.

Maggot Craft #4 Ein Sammelsurium der kreativen Lethargie. Einer hat nur ein bisschen Lakritze an seine LaCrosse- Torhütermaske geklebt, ein Mädchen hat sich in ihr pathetisches Halloween-Outfit geschmissen, Eimerkopf, eine 14-Dollar-Scream-Merchandise-Maske und der kleine Typ ganz auf der Linken, der entweder in eine Comic-Explosion geraten ist oder einfach so eine Art schäbiges schwarzes Gesicht trägt. Maggot Craft #5 Diese Maske ist gar nicht so schlecht. Sie hat etwas von Hellraiser III, aber das restliche Outfit passt nicht wirklich zu Slipknot. Es ist zu eigenständig, zu Zen-mäßig. Es ist eins dieser Oberteile, die ein unkonventioneller Hippie trägt, wenn er von zuhause aus arbeitet. Ein absoluter Fehltritt – Slipknot hat mit fernöstlicher Ruhe nichts am Hut, sie machen lieber fernwestliches Chaos. Leider sieht dieser Maggot dadurch eher aus, wie ein vorstädtischer Tai-Chi-Lehrer und nicht wie ein Lärmkrieger – seine Aussage ist eher „Menschen = wunderschön und einzigartige Kreaturen, die geschützt werden müssen“ und nicht „Menschen = Scheiße“.

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Respekt, dieser Typ hat seine Atemöffnungen auf ein einziges Nasenloch limitiert. Aber seine Frisur macht alles kaputt, ehrlich – sie ist einfach zu nett, er steckt ganz offensichtlich viel zu viel Zeit dort hinein. Es ist diese Art von Frisur, die man eher an einem kroatischen Fußballstar oder einem freundlichen Kellner erwartet als von einem Boten der endgültigen Zerstörung.

Was zum Teufel hat dieser Mensch an seinen Beinen? Warum steht er mitten in einem Sandsturm? Ich bin verwirrt, er ist verwirrt, aber ich denke man muss fairnesshalber erkennen, dass er eher aussieht, wie jemand der beim Burning Man Festival mit Feuer jongliert als einer, der sich beim Ozzfest mit den Securitys prügelt. Stelzen sind auch wirklich nicht so gut zum Pogo geeignet.

Was soll das mit den Maggots und der ständigen Abschaltung von ihren eigenen Sinnen? Erst sieht man jemanden, der kaum Luft zum Atmen bekommt und nun einen, der nichts sieht. Ich schätze mal, es ist so eine Art Selbstgeißelung, mit der sie zeigen wollen, wie weit sie für die Götter des Nu-Metal gehen würden. Er hat vielleicht einen fiesen Schlangenbiss am linken Arm, aber die Maske sieht definitiv so aus, als hätte er sie aus einem Klopapierhalter gebastelt, die er im Klo einer rustikalen Kneipe abgeschraubt hat. Es gibt nichts, das weniger Metal ist als Klopapier. Außerdem, wer hängt ein Bild von einer Budweiser-Flasche über sein Fenster? Creed oder die Dave Matthews Band trinken vielleicht Budweiser, Slipknot trinken nur Jägermeister. Trotzdem Ehre, wem Ehre gebührt, die lebende Schlange am rechten Arm ist super.