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Christliche Metalcore-Band liest ein Buch und glaubt nicht mehr an Gott

Manchmal reicht ein Schicksalsschlag, um vom Glauben abzufallen und religionskritische Ricky-Gervais-Memes zu posten.

Shannon Low wurde mit 20 getauft, entschloss sich kurz darauf, Pfarrer zu werden, trat einer Kirche in einer Kleinstadt in Missouri bei und heiratete. Nebenbei schrie er sich bei der christlichen Metalcore-Band The Order Of Elijah den Teufel von der Seele—der perfekte Christ der Generation Y eben. Doch nach ein paar herben Schicksalsschlägen, las er irgendwann das religionskritische Buch The God Delusion (Der Gotteswahn) und erklärte schließlich vor knapp zwei Wochen auf Facebook, dass seine Band nicht mehr christlich sei.

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Schon ironisch, dass Low erst durch eine ganze Menge Scheiße stapfen musste, um vom Glauben abzufallen—normalerweise wissen wir aus Hollywood, dass es oftmals genau andersherum abläuft. Laut seinem Statement, hatte er sich von seiner Frau getrennt und war dem Alkohol verfallen. Er suchte Hilfe in der Kirche, stolperte aber über immer mehr Ungereimtheiten und erkannte, wie grausam die Bibel doch stellenweise ist. Christliche Freunde stritten mit ihm, weil er nicht akzeptieren wollte, dass Gott "rassistisch, ethnisch säubernd, eifersüchtig wie eine unsichere Freundin, grausam und machthungrig war".

Low forschte nach, wann und wie die Bibel überhaupt entstand, stieß dabei auf The God Delusion (Der Gotteswahn) und fand in dem Bestseller endlich die Antworten, die ihm seine Christenfreunde nicht geben konnten. Irgendwann beschloss er, seinen Alkoholismus nicht durch bloßes Beten zu bekämpfen, sondern durch "richtige Methoden". Und er schaffte es, ging zum College, machte seinen Abschluss.

In den Kommentaren unter dem Post wird ihm gratuliert und das Christentum scharf kritisiert. Doch es gibt natürlich auch viele, die ihren Glauben verteidigen. Ob diese jetzt aber noch mit der Band Spaß haben, ist zu bezweifeln. Immerhin wird die Band nicht müde, ständig atheistische Memes zu posten.

Was wir daraus lernen? Dass Metalfans doch nicht umsonst ihre Hände zum Teufelsgruß formen. Wenn du dich auf Metal einlässt, verändert sich nicht der Metal—der Metal verändert dich.

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