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Ein paar Gründe, warum Bill Murray euer Lieblingsmensch ist

Der „Murricane" wird uns bald mit Weihnachtslieder beglücken. Ein guter Anlass, seine grandiose Diskographie zu betrachten.

Hört her: Bill Murray hat so eben das Weihnachtsfest gerettet. Er wird einem Film von Sofia Coppola, der laut einer offiziellen Aussendung „Tiefe" haben wird, Adventslieder singen. Murray selbst sagte dazu im vielleicht größten Understatement der jüngeren Geschichte über den Film: „Er wird ganz gut."

Für mich persönlich ist das eine Nachricht, die mein Leben mit Freude erfüllt. Das einzige Weihnachtslied, dass ich mir bisher anhören konnte, ohne Hass zu empfinden, ist „Auld Lang Syne"—von Bill Murray. Und jetzt gleich mehrere Weihnachtslieder? Ich meine, stell dir einfach mal vor, wie die Sternsinger an deiner Türe läuten, du völlig ahnungslos öffnest, und da Bill Murray steht, um dir „Good King Wenceslas" ins Gesicht zu schmettern. Und er dir dann eine Karotte überreicht, sich zu dir beugt, dir „Niemand wird dir das glauben, dass das passiert ist" ins Ohr flüstert, auf einen Schlitten steigt und davonfährt. All das ist plötzlich wirklich denkbar.

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Sofia Coppola versteht es einfach, Murray von Dingen zu überzeugen, die letztendlich immer brillant werden. Es ist allseits bekannt, dass ein Herankommen an Murray beinahe unmöglich ist, weil er keinen Manager hat—die einzige Möglichkeit, ihn zu kontaktieren, ist ein Anruf auf seinem Haustelefon (auf dem er so gut wie nie abhebt), oder ihm zufällig über den Weg zu laufen. Das passiert Sofia Coppola vermutlich häufiger als uns, trotzdem ist es eine eher unzuverlässige Methode.

Eines ist aber sicher: Bill liebt es zu singen. Vielleicht sogar so sehr, wie er es liebt, Golf zu spielen. Ich habe mir gedacht, um diesen festlichen Anlass auch gebührend zu feiern, ist es ist eine super Idee, eine digitale Tour durch die Diskographie von Amerikas bescheidenstem König zu machen.

Musikvideo-Regisseure dieser Welt, schaut jetzt gut zu, denn dieses Video hier ist perfekt: Topfpflanzen, Gartenbänke, Kopfhörer und tragbare Kassettenplayer. Und Bill Murray. Dieses kleine Stück Genialität wurde vom relativ unbekannten Regisseur Ted Melfi als Teil seines Filmes St Vincent inszeniert. Er hat Bill auf seinem Haustelefon angerufen und ihm das Skript für den Film per Post zugesendet. Wie abzusehen hat Bill nicht geantwortet. Erst Monate später bekam Melfi einen Anruf von ihm. Murray wollte sich mit ihm am Flughafen treffen, damit sie herumfahren und über den Film reden konnten. Wie in allen wirklich guten Bill Murray-Filmen spielte er einen grantigen Scheißkerl, und die Leute liebten ihn dafür. Der Film wurde von der Weinstein-Company produziert, und Mr. Weinstein bezahlte die Rechnung für die Rechte an dem Bob Dylan-Song höchstpersönlich. Das ist schon ziemlich lobenswerte Bill Murray-Hingabe.

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Hier singt Bill Murray „Brandy (You're a Fine Girl)". An seiner Seite ist Clint Eastwood, auch wenn der alte Clinty nicht wirklich wirkt, als würde er sich auf der Bühne zuhause fühlen. Es sieht eher aus, als würde dein Opa Frontmann-Unterricht bekommen. Gefilmt wurde das ganze am jährlichen

Murray Bros Caddyshack Charity Golf Tournament,

das Bill vor 15 Jahren mit seinen fünf Brüdern ins Leben gerufen hat, und bei dem mehr als vier Millionen Dollar an Spendengeldern gesammelt werden konnten. Und wenn das nicht Grund genug ist, das Video anzusehen, dann gib dir das: Bill gibt darin zwei Leuten einen Low Five, die versuchen, ihm einen High Five zu geben.

Absurderweise ist das hier vielleicht sein stärkster Gesangsmoment (du kannst das sehr alte Original hier ansehen.) In den guten alten Tagen von Saturday Night Life hätte Bill einen Lounge-Sänger namens Nick gespielt. Er wäre über die Bühne geschlendert, und hätte sich in seiner eindrucksvollen Robe mit dem Publikum unterhalten, und abwechselnd Hits oder Mega-Hits wie diesen hier vortragen. Seine Texte beinhalteten damals Passagen wie „And hey! How bout that nutty star wars bar. Can you forget all the creatures in there".

In anderen Live Lizard Sessions mit Bill gab es zum Beispiel „Stairway to Heaven" die Titelmusik zu M*A*S*H und Mario Lanza zu hören. Bill kennt niemanden, der Mario Lanza nicht liebt.

Das hier ist ein echtes Schmankerl. Bill singt innerhalb von neun Minuten Billy Pauls „Me and Mrs Jones" für Catherine Zeta Jones, TLCs „Waterfalls" für eine begeisterte Drew Barrymore, und Bruce Springsteens „Badlands" für den Rest der Welt. Das ganze ist zirka 15 Jahre her, und war vermutlich der beste Moment, den Catherine Zeta Jones jemals auf der Mattscheibe hatte. Warum zum Teufel hast du dieses Video noch nie gesehen?

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Ist Bill hier angepisst? Sein Gesang ist grässlich, aber die Art, wie er ihn vorträgt, ist einfach großartig. Zum zwanzigsten Jubiläum von „Late Show with David Letterman" verkleidete Bill sich für sein Interview als Liberace, und beendete die Show mit einer gewaltigen Interpretation von „I Will Always Love You" (der Song war auf Nummer Eins der Charts, als die Show 20 Jahre zuvor startete). Normalerweise meidet er die großen Balladen. Er hat auch sicher nicht den Stimmumfang von Whitney, aber nichts desto trotz gibt Big Bill gibt hier alles. Es gab selten einen Moment, in dem seine begrenzen Möglichkeiten als Sänger offenensichtlicher waren, aber man muss Bill für seinen Mumm einfach lieben. Es muss schön sein, „I Will Always Love You" zu singen, und dabei zu wissen, dass dich tatsächlich alle für immer von Herzen lieben werden.

Dieser Ausschnitt aus Lost in Translation ist episch. Bill trägt ein verdrehtes, orangefarbenes Camo-T-Shirt und einen schwarzen Blazer,legt dabei einen leicht verzeifelten "Wenn ich muss"-Gesichtsausdruck an den Tag und singt „More than This" von Bryan Ferry. Während er Scarlett Johansson so ansieht, schafft er es, ihr die unterschwellige Botschaft: „Es gibt nichts schöneres auf der Welt als diesen Moment hier mit dir" zu vermitteln. Ich glaube, ich will zu diesem Clip sterben.

Die Szene lässt sich auch als Bill Murray-Karaoke-Anleitung verstehen. Schritt Eins: Bring Scarlett Johansson dazu, dich vorzustellen, während die Musik zu spielen beginnt. Schritt Zwei: Wähle einen Song aus, den nur coole Leute kennen. Schritt Drei: Sei beim Songtext gewissenhaft; Richte den Blick bestimmt auf den Bildschirm. Aber: Stelle bei den Schlüsselstellen im Text unbedingt Augenkontakt zu deinem Schwarm her. Schritt Vier: Schmücke die Instrumental-Stellen aus und nutze die Zeit, um zu schlucken. Schritt Fünf: Nimm einen Zug an der Zigarette von jemand anderem und geh nach hause.

Bill Murray, du bist meine Lieblingsband, und du bist mein Lieblingsmensch.

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