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Punchlines sind mein Hobby

Ein Bewerbungsgespräch mit Kollegah

Die Punchlines von Kollegah liefern die perfekte Vorbereitung für dein nächstes Bewerbungsgespräch. Unser fiktikves Szenario sollte dich überzeugen.

Während sich der kultivierte Studienabgänger auf sein Bewerbungsgespräch mit dem Multimillionen-Konzern vorbereitet und in Assessment Centern Phrasen drischt, um eines Tages ein dickes Auto fahren zu können, hört er auf dem Weg zu dem wichtigen Termin das alte Zuhältertape, die neueste Haftbefehl-Platte oder ein anderes Straßenrap-Album, in dem es um Flows, Hoes und Monetos geht. Ja, so sieht die Realität aus, liebe Konzernchefs. Das sind die großen Hoffnungen, die irgendwann mal in euren Vorständen sitzen.

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Die Frage liegt also nahe—und erscheint uns auch unmessbar wichtig—wie denn ein Bewerbungsgespräch mit Kollegah aussehen würde, oder viel mehr mit Kollegahs Raptexten. Nachdem wir schon ein Online-Dating-Profil mit den Weisheiten von K.I.Z. gefüllt haben, kommt nun ein fiktives Gespräch, das euch hoffentlich nicht zu sehr für eure Zukunft inspiriert. Bei uns würdet ihr mit diesen schlagfertigen Antworten allerdings sofort einen Job und einen Bausparvertrag oben drauf bekommen.

Es freut mich, dass Sie es einrichten konnten, heute hier zu sein Herr…äh…Blume. Als allererstes: Erzählen Sie doch mal etwas über sich.
Ich bin der Shit wie ein umgedrehter Tisch. („44er Bizeps")

Ähm, ja, sie scheinen sehr selbstbewusst zu sein. Aber was für Referenzen haben Sie denn vorzuweisen?
Erst war ich in Clubs Tellerwäscher, dann Schutzgelderpresser, heute laufe ich durch die Hood mit nem Fuchspelzjaquette an. („Psychedelik")

Klingt nach vielen verschiedenen Tätigkeiten. Wie sieht denn so ein Tagesablauf bei Ihnen aus?
10 Uhr morgens, der Handywecker klingelt, ich stehe auf, schau in den Spiegel und merke: Ich bin immer noch der King. („Intro"—Hoodtape Vol.1)

Okay. Aber was sind denn Ihre Hobbys?
Geh ich nicht grad auf Bowlingbahnen kegeln oder in Rotlichtstraßen E's ticken, erlege ich bei Hochwildjagden Rehkitze. („Cold Turkey") Bin ich nicht gerade Geld am zählen, raub ich Shelltankstellen im Pelzmantel aus. („Bossrapper")

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Interessant. In Ihrem polizeilichen Führungszeugnis steht was von Drogendelikten. Was sagen Sie denn dazu?
Ich stand vorm Landesgericht, denn ich hab Amphe vertickt. Waffendelikte, Kid, ich kann davon so manchem berichten. Darf bei den ganzen Geschichten aber nicht zu viel verraten. („Monte Carlo Kokasession")

Ihre Ehrlichkeit ist sehr erfrischend. Ich hoffe Sie haben diese Phase ihres Lebens ad acta gelegt.
Das Rauschgift verticken habe ich hinter mir wie Fingernagelkratzspuren meiner Frau auf mei'm Rücken. („Intro"—Hoodtape Vol.1)

Sprechen wir doch lieber über die Zukunft. Wo sehen sie sich denn in fünf Jahren?
Ich werd durch Rap Milliardär, Rapmilliardär. Und wenns nicht klappen sollte, werd ich wieder Crackdealer, yeah. („Bossrapper")

Langsam bezweifle ich, dass Sie zu unserem Unternehmen passen. Wie stellen Sie sich denn einen Arbeitstag bei uns vor?
1 Kilo Weed verchecken, 1 Kilo Peace verchecken, halb 10—Zeit für nen Knoppers—ein Kilo Speed verchecken. („Drogenfachchinesisch")

Das ist nicht unbedingt das, wonach wir suchen, Herr Blume. Haben Sie noch weitere Qualifikationen?
Mein Vokabular besteht zum Großteil aus Drogenfachchinesisch. („Drogenfachchinesisch") Ich hol zum Dessert gerne Joghurt mit Erdbeeren und sahnigem Milchkaffee. („Briatore")

Wir melden uns.
Die Frage ist echt nur wann (one) wie ne englische Eins. („Überfall 2")

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