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Thump

Beatport streicht zusammen und konzentriert sich auf sein Kerngeschäft—schlechte Musik

Bei der Lieblingsplattform aller EDM- und Tech-House-DJs finden Umstrukturierungen statt.

In den letzten Monaten gab es viele Meldungen zu Beatport. Erst meldete die Eigentümer-Firma SFX Entertainment Insolvenz an, dann kündigte man eine Auktion für Beatport an, die schließlich erst verschoben und jetzt ausgesetzt wurde. Doch damit nicht genug: Der weltweit umsatzstärkste Online-Store für elektronische Musik will sich zukünftig nur noch auf sein Kerngeschäft konzentrieren. Die Bereiche News, Streaming und Mobile Apps werden am Freitag eingestellt. Zurückbleibt nur der reine File-Verkauf.

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Warum das Ganze? Beatport schreibt: "Durch unser Bestreben, in vielen Bereichen vertreten zu sein, haben wir zunehmend den Fokus auf den bestmöglichen Service für unsere loyalsten Kunden verloren: die DJ-Community. Daher haben wir uns entschieden, in das zu investieren, was für unsere Kunden und unser Geschäft am wichtigsten ist, anstatt eine weitere Option zu einem Meer von Streaming-Angeboten hinzuzufügen."

Beatport hat also einen neuen Business-Plan und gibt sich dafür als Unternehmen voller Musikliebhaber aus, die zurück zu ihren Wurzeln gehen wollen. Dabei war es das nie. Die Praxis des Unternehmens war von Anfang an auf eine maximale Rendite ausgelegt. Durch seine Machtposition konnte Beatport den Labels exklusive Deals anbieten, bei denen andere Stores nicht mithalten konnten. Man fuhr also eine eindeutige Monopolisierungsstrategie. Klar, so funktioniert eine kapitalistische Marktwirtschaft. Gut finden muss man das deshalb aber nicht. Das Geschäftsmodell ist lediglich für die größeren Labels interessant. Ein Großteil der DJ-Community wird nicht zu Beatport zurückkehren, weil sie niemals da waren. Man wollte auch niemals die elektronische Musik in ihrer Gesamtheit repräsentieren. Der Online-Store war und ist in seiner ganz eindeutigen Mehrheit eine Sammelstelle für EDM und Tech-House-Labels sowie deren Jubelperser, das spiegelt sich auch in den Beatport Top 100 seit Jahren wieder.

Das ist mittlerweile vielen bewusst und nun sogar den Strategen in der Marketing- und PR-Abteilung von Beatport. "Unser Image ist beschädigt, also lass uns mal auf real, authentisch und underground machen, das verkauft sich bestimmt besser." Gleichzeitig kann man die Firma auch für einen neuen Verkaufsanlauf aufräumen. Passt ja.

Dieser Artikel ist zuerst auf THUMP erschienen.

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