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Noisey Blog

Das Geheimnis ist gelüftet: Basement melden sich mit einer Überraschungs-EP zurück

Als kleinen Appetithappen gibt es ihren ersten neuen Song „Summer’s Colour“ im Stream.

Es mag daran liegen, dass sie aus einer Arbeitergegend in Ipswich, England, stammen, aber Basement waren nie eine Band großer Gesten. Als sie 2012 ihre Pause auf unbestimmte Zeit ankündigten, taten sie das mit einem simplen Statement und ohne unnötiges Brimborium. Als sie sich dann zu Beginn dieses Jahres zurückmeldeten, ließen sie uns das durch eine Handvoll aussagekräftiger Tweets und eine einfache Ankündigung wissen. Kein Drama, kein Bullshit.

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Es sollte dann vielleicht auch keine große Überraschung sein, dass die Gruppe sich dafür entschieden hatte, bis jetzt keine Details über ihre anstehende EP Further Sky durchsickern zu lassen. Während andere Bands die Sache viel zu enthusiastisch angehen und ihren Kram in sämtlichen sozialen Netzwerken total überhypen; und in Zeiten, in denen Albumleaks eher zur Regel als zur Ausnahme gehören, haben es diese Jungs irgendwie geschafft, sich für ein paar Tage nach London zu schleichen, um dort drei Tracks einzuspielen (inklusive einem Cover von Suedes „Animal Nitrate“)—ohne dabei jedes Sandwich zu instragramen, das sie im Studio gegessen haben, beziehungsweise überhaupt jemandem zu sagen, was sie gerade eigentlich treiben.

Weil, wer hätte gedacht, dass das überhaupt eine große Sache ist, nicht wahr?

Frag jeden mit einem Ticket für ihre schon jetzt komplett ausverkaufte US-Tour im August und du wirst merken, dass es, trotz aller Bescheidenheit seitens der Band, eine verdammt große Sache für gar nicht so wenige Menschen ist. Wir haben uns mit dem Gitarristen Alex Henery (der jetzt in Boston lebt) nach einem Arbeitstag bei Run For Cover Records (auch das: keine große Sache) zusammengesetzt, um über Further Sky, die kulinarischen Vor- und Nachteile Großbritanniens und Amerikas und die Hoffnungen auf ein neues Album zu sprechen.

Lies das Interview und hör dir hier „Summer’s Colour“ an. Further Sky kannst du hier vorbestellen.

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Noisey: Wie fühlt es sich nach eurer Pause an, wieder Musik zu schreiben und eine neue EP zu veröffentlichen?
Alex Henery: Es ist großartig. Es ist das, worum es uns in der Band wirklich geht: Songs schreiben und kreativ zu sein. In der Zeit, in der das alles weg war … naja, es ist eigentlich niemals wirklich weg gewesen. Wir haben alle in der Zeit Songs geschrieben, jeder hat weiter sein Instrument gespielt. Ich spiele noch immer gerne Gitarre. Letzten Winter bin ich dann für Weihnachten nach Hause geflogen und wir haben uns alle getroffen. Jeder hatte ein paar Ideen und so sind wir zu einem komischen Proberaum gefahren und haben einfach angefangen zu spielen. Wir hatten eigentlich überhaupt keine Erwartungen, aber danach dachten wir uns, „Warum eigentlich nicht aufnehmen? Lasst uns nicht rumsitzen und warten, sondern einfach machen.“ So ist es passiert.

Als ihr zum ersten Mal vor ein paar Jahren bekanntgabt, dass ihr die Band erst mal auf Eis legen würdet, klang das so, als ob es in eurem Privatleben einige Dinge gab, um die ihr euch kümmern musstet, und die es erforderten, die Band für eine gewisse Zeit hinten an zu stellen. Ist die ganze Band jetzt in die Staaten gezogen?
Nein, nur ich.

Birgt das einige Herausforderungen für euer weiteres Vorgehen als Band?
Wir hatten niemals geplant, eine Vollzeitband zu sein, die dauernd auf Tour ist. Der Grund, warum wir in die Pause gingen, war der, dass Andrew Lehrer werden wollte und er dafür für anderthalb Jahre zurück an die Schule musste, um seine staatliche Anerkennung zu bekommen. Er hat das jetzt hinter sich gebracht und wir sind wirklich stolz auf ihn. James, sein Bruder, steht gerade kurz vor seinem Abschluss an der Kunsthochschule und auch der Rest von uns hat an seiner beruflichen Karriere gearbeitet. Allen geht es wirklich fantastisch, seit wir Zeit hatten, an echten Dingen zu arbeiten. Wir waren nie eine von diesen Bands mit dem Vorhaben, „Das hier werden wir bis zum Ende unseres Lebens tun.“ Basement ist einfach nur dieses verdammt gute, kreative Ventil und wir sind beste Freunde. Es ist also super, miteinander abzuhängen.

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Aber ja, es wird problematischer. Ich bin hierher gezogen, um arbeitstechnisch das machen zu können, was ich schon immer wollte. Ich arbeite für die Plattenfirma, bei der wir auch gerade unter Vertrag sind. Es ist schon schade, dass ich nicht einfach nur mit den anderen abhängen und proben kann, aber dank des Internets können wir uns gegenseitig Songideen zuschicken. Ich kann Sachen auf meinem iPhone aufnehmen und diese dann rüberschicken. Die sagen dann entweder, „Ja, das ist cool“ oder „Nee, das ist scheiße“ und wir machen dann von da weiter und schicken uns gegenseitig Ideen zu. Letzte Nacht habe ich erst was rübergeschickt.

Am besten arbeiten wir aber immer noch zusammen, wenn wir gemeinsam im selben Raum sind. Es ist so viel einfacher, sich gegenseitig direkt die Ideen zuzuspielen, und manchmal haben wir dann schon nach zehn Minuten die komplette Songstruktur zusammen. Das verbessert aber in gewisser Weise auch die Zeit, in der wir uns momentan tatsächlich treffen können, weil wir es einfach viel mehr zu schätzen wissen. Als ich für die Aufnahmen zurückkehrte, hatten wir zwei Proberaumsessions und die Ideen sprudelten nur so aus uns heraus. Wir sahen keinen Moment dieser Zeit für selbstverständlich. Also ja, es gibt Probleme, aber wir können damit umgehen. Es ist nichts, was wir nicht in den Griff bekommen.

Wo habt ihr Further Sky aufgenommen? War das in England?
Ja, ich bin rüber geflogen. Es war einfacher, nach England zu fliegen, als alle anderen nach Amerika kommen zu lassen. Wir haben in diesem Studio mit dem Namen Livingston Studio 1 im Norden Londons aufgenommen. Es war großartig. Das Studio blickt auf eine wirklich interessante Geschichte zurück, viele fantastische Bands haben schon dort aufgenommen. Run For Cover hatten uns quasi freigestellt, wo wir aufnehmen können. Wir haben uns also etwas gesucht, das halbwegs in der Nähe war und einen vernünftigen Eindruck machte. Wir hatten nur ein paar Tage für die Aufnahmen und mussten deswegen schnell an die Arbeit gehen—wirklich keine Zeit für Unfug. Das Studio war wirklich toll.

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Wir haben zusammen mit Dan Goudie gearbeitet, was ein ziemlich großes Risiko war. Wir hatten Dan davor noch nie getroffen und er kannte uns auch nicht, aber am Ende hat alles gepasst. Er hat sich super mit uns verstanden. Wir sind einfach ins Studio gegangen und haben angefangen, so schnell zu arbeiten, wie wir können, und hatten am Ende alles fristgerecht im Kasten. Ich habe Dan wahrscheinlich am meisten damit genervt, ihn immer wieder zu fragen „Haben wir noch genug Zeit?“ Jeden Tag, immer wieder: „Ist alles gut so? Liegen wir noch gut in der Zeit? Werden wir es schaffen?“ Aber er war großartig. Es gab gar keinen Stress. Es hat alles super geklappt.

Hattet ihr die Songs schon fertig geschrieben, bevor es ins Studio ging, oder gab es während der Aufnahmen noch viel zu tun?
Wir hatten letztes Weihnachten zusammen geprobt und dabei einen Song geschrieben—also die groben Umrisse davon—mit dem wir ziemlich glücklich waren. Wir hatten ihn mit einem iPhone aufgenommen und hörten uns das immer wieder an. Der andere Song wurde geschrieben, als ich nicht dabei war. Als ich in England ankam, hatten wir eine Probe, gingen die beiden Songs durch und machten außerdem einen Coversong [Suedes „Animal Nitrate“].

Als ihr euch im Schreib- und Aufnahmeprozess befandet, hattet ihr da irgendwelche Probleme, es geheim zu halten bzw. zu verhindern, dass es an die große Glocke gehängt wird? Hat nicht irgendjemand gefragt, „Hey, Jungs, was macht ihr eigentlich in London?“
Ich glaube, das hat ganz gut geklappt. Der Termin fiel auf Muttertag und so bin ich dann nach Hause geflogen und habe meine Freunde und meine Familie besucht. Das war vielleicht die eine Sache, dass ich hoffte, die Leute würden denken, dass ich mir Urlaub genommen habe, um meine Mutter zum Muttertag zu besuchen. Meine Mutter war auch wirklich glücklich darüber und dann blieben uns noch drei Tage für die Aufnahmen. Alle unsere Freunde kamen rüber ins Studio und das ist es dann eigentlich auch gewesen. Wir hatten nicht wirklich vielen Menschen Bescheid gesagt, also gab es bei der Geheimhaltung keine großen Probleme.

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Die andere Sache ist, dass wir das Ganze nicht wirklich dokumentiert haben. Normalerweise sieht man Bands, die Bilder bei Instagram, Twitter oder sonst wo posten, aber wir haben einfach alles für uns behalten. Es war ganz cool, es geheim zu halten und einfach zu warten, bis alles fertig ist. Ich hasse es, solche Posts von Bands zu sehen wie „Oh, dafür seid ihr noch nicht bereit“ oder diese Versuche, alles so zu überhypen, dass es letztendlich total über das Ziel hinausschießt. Es ist schön, so etwas einfach für sich zu behalten. Wir schreiben die Songs für uns und deswegen haben wir nicht das Gefühl, dass wir uns beweisen müssten oder jemandem etwas schuldig sind. Wir wollten es, wir hatten die Songs, es hat einfach Sinn gemacht.

Ihr werdet für etwas mehr als eine Woche in den Staaten touren und dann zurück nach England gehen, wo ihr Reading und Leeds spielen werdet …
Ja, genau.

… was auch wirklich große Festivals sind. Seid ihr überrascht, dass viele eurer Shows in den Staaten schon ausverkauft sind und das mehrere Monate vor Tourbeginn? Wie fühlt sich das für dich an und glaubst du, dass eure Pause vielleicht dazu beigetragen hat, den Hype anzufeuern?
Um ehrlich zu sein, ist da alles einfach nur witzig. Ich habe allen da drüben SMS geschrieben und die Infos unter die Leute gebracht, damit sie wissen, was los ist, und als ich ihnen dann schrieb, dass ein paar schon in den Verkauf gegangen sind und einige von ihnen bereits ausverkauft sind, und dann plötzlich alle ausverkauft waren, haben wir nur gelacht. Wir hätten nie gedacht, dass das passieren würde. Wir hätten nie gedacht, dass wir das Union Transfer in Philadelphia auserkaufen würden. Diese Konzerthalle ist ein Traum! Wir fingen ganz klein damit an, dass unser Booker durch die einzelnen Seiten der Venues schaute, und in jedem Laden suchten wir immer die kleinsten Räume aus. Wir waren wirklich bescheiden. Wir wussten nicht, ob überhaupt jemand auftauchen würde. Ich hätte nie gedacht, dass wir so viele Karten verkaufen würden, und jetzt ist sogar die Webster Hall ausverkauft, genau wie diese ganzen anderen abgefahrenen US-Läden. Es ist einfach nur verrückt. Ernsthaft, ich hätte nie gedacht, dass es dazu kommen würde … es wird aber erst Realität werden, wenn es dann soweit ist. Jetzt gerade noch sind es nur ein paar Zahlen auf dem Papier. Bevor ich es nicht mit eigenen Augen sehe und diese Shows spiele, ist es nicht real.

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Was, würdest du sagen, sind die größten Unterschiede zwischen den Szenen in Amerika und Großbritannien?
Hmmm, gute Frage. So viele Unterschiede gibt es da nicht. Ich habe das Gefühl, dass die Leute überall ähnlich sind. Das einzige, was mir mal aufgefallen ist, war in Australien, als wir dort zum ersten Mal unterwegs waren. Die sind wirklich leidenschaftlich, weil einfach nicht viele ausländische Bands dort touren, und die, die dort unterwegs sind, spielen nur in wenigen Städte. Das war der einzige Unterschied, den ich publikumstechnisch feststellen konnte. Ich habe das Gefühl, dass die UK-Kids sich wie die in Amerika verhalten, die Australier vielleicht auch, weil sie alle zu den ganzen amerikanischen Bands aufschauen und diese werden in einem ganz anderen Licht gesehen. Keine Ahnung, ob das Sinn macht? Es ist irgendwie so, wie auf einem Podest zu stehen. „Oh, du bist aus Amerika. Das ist abgefahren.“ Ich weiß nicht, ob ich das überhaupt unterschieden könnte.

Szentechnisch geht in den Staaten schon mehr als in Großbritannien. Dort gibt es diese VFW Hallen und andere Orte, an denen DIY Punkbands spielen können. Da, wo ich in England großgeworden bin, gibt es hingegen keine Konzerthallen mehr. Das letzte Mal, als ich versucht habe, selber eine Show auf die Beine zu stellen, habe ich das in einem Gemeindezentrum gemacht, das zuvor nie für Konzerte genutzt worden war. Es ist wahrscheinlich leichter als anderswo, in den USA Shows zu buchen und Shows zu veranstalten—allein wegen der Größe des Landes gibt es dort mehr interessierte Leute und mehr Möglichkeiten.

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Die folgende Frage tanzt etwas aus der Reihe: Welches Essen findest du besser? Das in den USA oder das in Großbritannien?
OK, das werde ich dir in die Schuhe schieben, falls sich jemand beschwert. Lass es mich vernünftig formulieren, damit ich niemanden unnötig verletze. In Amerika gibt es mehr Auswahl. [In Großbritannien] bekommst du kein gutes mexikanisches Essen und gute BBQ Restaurants findest du dort eigentlich auch nicht. Dann gibt es noch das Essen in diesen typischen amerikanische Diner und das amerikanische Fastfood. In Amerika gibt es einfach mehr Orte, um essen zu gehen. Die Menschen dort gehen oft auswärts essen, weil es da einfach billiger ist und es schneller geht, wohingegen in England zum Essen ausgehen, eher als etwas Besonderes gesehen wird. Die Leute kochen dort viel mehr.

In Amerika gibt es kulinarisch gesehen mehr Auswahl, also stimme ich mal für Amerika, aber es geht nichts über gutes englisches Essen. Diese klassischen Fleisch-mit-Kartoffeln-und-gutem-Gemüse-Gerichte wirst du in den Staaten nicht finden. Sogar im Brot ist dort Zucker. Es ist manchmal sehr frustrierend, in den USA gutes, nahrhaftes Essen zu finden, aber das ist etwas, worauf wir uns freuen, wenn wir nach Amerika kommen: das ausgefallenste Essen überhaupt zu finden. Diese ganzen traditionellen britischen Gerichte wie Bangers and Mash, englisches Frühstück, Shepard’s Pie und das ganze gute Pub-Essen vermisse ich. Es ist aber auch etwas anderes, verstehst du? Wenn du so lange weg bist, fängst du an, vieles zu vermissen.

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Was kommt für Basement als nächstes? Können wir schon bald auf ein ganzes Album hoffen?
Ja, wir versuchen alle ständig, neues Material zu schreiben. Sogar auf der Tour sind unsere Soundchecks kleine Jamsessions und in jeder freien Minute, nehmen wir etwas auf. Wir haben in San Francisco einen Ruhetag, vielleicht werden wir die Zeit nutzen, um etwas Interessantes auf die Beine zu stellen. Ich weiß nicht, was die Zeit bringen wird. Aber ja, es wird ein Album geben. Auf jeden Fall. Wir schreiben wirklich gerne Musik zusammen, es ist eine dieser Sachen, für die man überhaupt in einer Band ist. Es wird definitiv ein Album geben und wir wollen an ein paar coole Orte reisen. Wir haben schon Angebote für Brasilien und Südostasien bekommen, da würden wir wirklich gerne hin. Es wird alles um Andrews Arbeitsplan als Lehrer und die Jobs der anderen herumorganisiert werden. Wir werden das schon irgendwie hinbekommen. Wir werden versuchen, so viel zu touren, wie wir nur können.

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