Tyler, The Creator hat wegen seines Magazins Stress mit den Fans

Tyler, The Creator hat wohlmöglich die treusten Fans der Welt. Ich meine, sie essen sogar Kotze, wenn sie dafür seine Anerkennung bekommen. Sie haben ihn zu einem reichen Mann gemacht, weil sie ihm alles abkaufen: Seine Musik, seine Konzerttickets, seine Socken—und mittlerweile auch seine selbstgewählte Rolle als Medienmacher. Seine App Golf Media hatte nach 24 Stunden angeblich mehr Abonnenten als Tidal in der selben Zeit. Wie viele davon heute noch dabei sind, ist nicht überliefert, aber wir dürfen wohl davon ausgehen, dass Tyler und seine Geschäftspartner mit dem sehr persönlichen Medium pro Monat einen fünfstelligen Betrag einnehmen. Was wiederum die Einnahmen von so manchem etablierten Magazin am Print-Markt übersteigen dürfte. Das ist verrückt, das sagt viel über die Art und Weise, für was für mediale Berichterstattung unsere Generation noch bereit ist zu zahlen, aus—und es brachte Tyler, The Creator in Bringschuld.

Mit dem Launch versprach er seinen Jüngern, die bis zum 12. April ein Abonnement abgeschlossen hatten, nämlich ein gedrucktes Magazin, das Golf Book. (Ein gedrucktes Produkt als Goodie für App-Abonennten? Auch das ist ein hübsches Statement zur Print-Krise.) Mittlerweile, fünf Monate später, wird endlich ausgeliefert. Erste Texte aus dem Heft, zum Beispiel eine sehr schöne Death Grips-Review, tauchten bereits im Netz auf. Und mit ihm immer mehr Kommentare in den sozialen Netzwerken, in denen aufgebrachte Fans ihren Frust darüber ausdrücken, dass sie offfenbar trotz eines Tag-Eins-Abos kein Magazin bekommen.

A photo posted by Tylers Auntie (@feliciathegoat) on Sep 4, 2015 at 11:33am PDT

Für einen, dessen Erfolg zu großen Teilen auf der außerordentlichen Liebe und Zuneigung seiner Fans basiert, würde es logischerweise einen ordentlichen Image-Schaden bedeuten, wenn herauskäme, dass Tyler sich mit seiner Ankündigung übernommen hat. Angenommen, 50.000 Menschen haben in den ersten Tagen Golf Media abonniert, würde das erhebliche Druckkosten nach sich ziehen. Bisher hat er auf den Missmut einiger Anhänger nur indirekt, mit einem zickigen Tweet, reagiert. Kann oder will Team-Tyler wohlmöglich die Kosten nicht tragen, die es bedeuten würde, dieses Magazin all seinen treuen Anhängern verfügbar zu machen?

DONT KNOW IF YOU NOTICED BUT I DONT WORK FOR THE POST OFFICE SO I DONT KNOW WHEN ITS COMING IN THE MAIL, I DO KNOW SHIPPING STARTED THO

— Tyler, The Creator (@fucktyler) September 11, 2015

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