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Im Gedenken an DJ Rashad: Zehn Footwork-Tracks, die dich dem Genre näherbringen

Footwork ist endlich im Club angekommen und hat ganz nebenbei ein Oldschool-Jungle Revival losgetreten. Wahrscheinlich bist du längst zu dem Sound abgegangen ohne es zu wissen.

DJ Rashad, der in der Nach auf Sonntag starb, hat einiges für Wien getan. Nicht nur dass er uns einige legendäre Nächte bescherte. Hätte es die enge Verbindung zwischen der Teklife-Crew und den Leuten von Sexy Deutsch nicht gegeben, wäre Wien wohl noch blinder auf dem Footwork-Auge als es ohnehin ist.

Auch wenn man den Chicago-Sound mittlerweile auch auf HipHop—oder gar Drum'n'Bass-Parties hören kann (es hat sich eine fruchtbare Nische zwischen Footwork und 90er-Jungle lastigem Zeug gebildet), blicke ich noch oft in größtenteils verständnislose Gesichter, wenn mir der Begriff über die Lippen kommt. Für alle, die tatsächlich noch nie etwas von Footwork gehört haben, hier nochmal die ganze Story im Schnelldurchlauf.

RP Boo—„Speakers R-4"

Footwork gibt es nicht erst seit gestern. Die lokale Ghettotek-Spielart aus Chicago, deren Enstehung dem Godfather RP Boo zugeschrieben wird, pflegt ihre eigenen Traditionen und sprachlichen Codes („Teklife", „Trax", etc.) und wird seit den späten 90ern in erster Linie als Soundtrack für Hochgeschwindigkeits-Dance-Battles produziert und auf diesen zelebriert. Oft verwechselt oder synonym verwendet wird der Begriff Juke, der ebenfalls auf einen Tanzstil verweist, gleichzeitig aber die noch stärker an Chicago House orientiertere Vorläufer-Variante des härteren und experimentelleren Footwork bezeichnet, welcher eng verwoben mit der lebendigen Battle-Kultur ist, in der die Tänzer ("Footworker") auf kleinste Mutationen in den unruhigen Beats reagieren: Brutal gechoppte, repitative, oft explizite Vocal-Samples, träge im Raum hängende Synth-Basslines und eine Kick die dir auf flotten 160 bpm immer wieder unvermittelt zwischen die Beine tritt.